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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft
Autoren: Alison Kent
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du an Liebe auf den ersten Blick?“
    Alan Price, der Manager des Club Crimson, stand hinter dem Tresen und sah Miranda an, als sei sie ein Alien. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die sie sowohl als Miranda als auch als Candy Cane kannten. Als Kinder waren sie Nachbarn gewesen, und hier im Club erlebte er sie in ihrer Rolle.
    „Willst du von mir wissen, ob Patrice und ich uns auf den ersten Blick verliebt haben?“ Sein von der Sonne gebleichtes Haar fiel ihm in die Stirn.
    Miranda saß am Tresen des leeren Clubs und stützte das Kinn auf die Hand. „Erzähl mir von deinem ersten Treffen mit ihr. Eine schöne Liebesgeschichte ist genau das, was ich jetzt brauche.“ Mittlerweile war sie wieder entspannt und wollte bald nach Hause. Sie wollte zurück in ihre Garderobe, ihre Identität als Candy abstreifen, und dann konnte sie nur hoffen, dass ihr altes Auto trotz der Kälte ansprang, damit sie nach Hause fahren konnte.
    Alan, der sich früher als typischer Skilehrer auf und auch abseits der Piste in jeder Beziehung ausgelebt hatte, schüttelte jetzt den Kopf. „Du weißt genau, wie ich Patrice kennengelernt habe. Ich war selbst mehr als einmal dabei, wenn sie dir die Geschichte erzählt hat.“
    Entspannt seufzte sie. „Ja, ihre Version kenne ich, aber ich wollte es von dir hören.“
    Alan nahm ihr Weinglas, packte es zum schmutzigen Geschirr und räumte die Bar auf, bevor er zur Uhr deutete. Die Bar schloss um Mitternacht, und jetzt war es bereits ein Uhr. Übertrieben gähnte er. „Sie wartet zu Hause auf mich. Wenn sie anruft, um sich zu beschweren, reiche ich den Hörer an dich weiter.“
    „Dann sage ich ihr, dass es deine Schuld ist und nicht meine.“ Miranda lachte. Solche kleinen Streits gehörten seit ihrer Kindheit wie ein Ritual zu jeder Unterhaltung mit Alan.
    „Was soll denn, bitte schön, daran meine Schuld sein?“
    „Du könntest mit deiner Geschichte schon zur Hälfte durch sein, aber du trödelst.“ Wieso fiel es Männern bloß so schwer, über ihre Gefühle zu sprechen? Vielleicht war ihm die Geschichte auch bloß peinlich. Miranda musste lächeln.
    „Ich lief Ski“, begann er und runzelte die Stirn, als er Mirandas belustigten Blick bemerkte. Energischer als nötig wischte er über den Tresen. „Ich stürzte, brach mir das Bein, und Patrice gehörte zum Rettungsteam, das mich abtransportiert hat.“
    Die Männerversion. Schade. Eigentlich hatte Miranda etwas von den Gefühlen beim ersten Blick und der Leidenschaft hören wollen. „Und als du sie gesehen hast? Hat dein Herz schneller geschlagen? Hast du ein Kribbeln gespürt, als sie die Handschuhe ausgezogen hat, um dir über die Wange zu streichen?“
    „Das lag an den Erfrierungen.“
    Mirandas Lachen hallte in der leeren Bar wider. „Alan Price, du redest Blödsinn. Du hast es genauso gespürt wie Patrice, das weißt du.“
    Er hielt in der Bewegung inne. Seine kantigen Wangen waren gerötet. „Dann hättest du dir die Geschichte gar nicht erst von mir anzuhören brauchen.“
    „Doch, doch, das zeigt mir, dass Männer sich niemals ändern werden.“ Es bewies ihr auch, dass sie nichts versäumte, wenn sie allein lebte, auch wenn sie den Zauber des Kusses des Fremden immer noch spürte. „Tatsachen aufzählen, kein Wort zu viel, keine Ausschmückungen. Und bloß keine Gefühle.“
    Fast ärgerlich sah er ihr jetzt in die Augen. „Wir Männer haben Gefühle, auch wenn wir nicht darüber reden.“
    Sie griff nach seiner Hand. „Tut mir leid, Alan. Ich bin müde, und der heutige Abend hat mich ein bisschen aus der Bahn geworfen. Möglicherweise suche ich nur nach einer Erklärung für das, was ich getan habe.“
    „Candy hat eine Supershow abgeliefert, und die Gäste waren begeistert, also hör auf, dir den Kopf zu zerbrechen.“
    Das sagt sich leicht, dachte sie, deine Lippen pochen schließlich nicht bei der Erinnerung an diesen Kuss. Sie zupfte am Polstersaum am Rand des Tresens. „Hoffen wir, dass es eine einmalige Sache war. Wenn Marshall jetzt wieder vor Gericht muss, kann ich mir nicht erlauben, als Candy unvorsichtig zu werden.“
    „Heißt das, du willst immer noch nicht als Candy Cane auf dem Weihnachtsfest singen?“
    „Das werde ich mit Sicherheit nicht.“ Candy Cane durfte nur im Club Crimson auftreten. Nur dort! Begriff Alan das nicht? Miranda hatte ihm und Patrice haarklein erklärt, wieso sie nicht beim Ball der Mistletoe Highschool auftreten würde.
    „Die Kids wären begeistert.“ Alan versuchte,
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