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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs
Autoren: Karen Marie Moning
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machen sollte. »Ich weiß, Sie halten mich für eine absolute Närrin, weil ich hergekommen bin und Ihre Ermittlungsmethoden infrage gestellt habe, obwohl jeder weiß, dass Sie Experte auf diesem Gebiet sind. Ich habe keinerlei Ausbildung in Polizeiangelegenheiten, und ich weiß zu schätzen, dass Sie so viel Geduld mit mir haben, aber ich hege keinerlei Zweifel mehr an Ihren Ermittlungen, was den Tod meiner Schwester angeht. Jetzt ist mir klar, dass Sie alles Menschenmögliche getan haben, um den Mord aufzuklären. Ich wollte sowieso zu Ihnen kommen und mit Ihnen sprechen, aber  … nun, die Wahrheit ist, unsere früheren Wortwechsel sind mir etwas peinlich. Ich war neulich noch mal in dieser Gasse und hab mich umgesehen, ohne zu weinen und meinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Mir ist klar geworden, dass mir meine Schwester keinerlei Hinweise hinterlassen hat. Die Trauer, die Wut und eine Menge Wunschdenken waren daran schuld, dass ich mich ursprünglich an etwas Absurdes geklammert habe. Diese Kritzeleien auf den Pflastersteinen können Jahre alt sein.«
    Â»Die Kritzeleien auf dem Pflasterstein?«, wiederholte O’Duffy. Ich wusste, dass er sich erinnerte, wie präzise ich letzte Woche noch gewesen war, was die Worte betraf, die in diesen Stein geritzt waren.
    Â»Ehrlich, ich konnte es kaum lesen. Hätte alles Mögliche bedeuten können.«
    Â»Ist das so, Miss Lane?«
    Â»Ja. Und ich wollte Ihnen auch sagen, dass es gar nicht ihr Kosmetiktäschchen war. Ich hab mich geirrt. Meine Mutter hat mir gesagt, dass sie Alina ein silbernes Täschchengeschenkt hat. Sie wollte, dass wir Schwestern verschiedene bekommen, damit wir sie nicht verwechseln. Wir haben uns immerzu gestritten, wem was gehört. Tatsache ist, dass ich nach Strohhalmen gegriffen und Ihre Zeit verschwendet habe – das tut mir leid. Sie hatten recht, als Sie mir rieten, meine Sachen zu packen, nach Hause zu fliegen und meiner Familie zu helfen, diese schreckliche Zeit zu überstehen.«
    Â»Ich verstehe«, erwiderte er nachdenklich, und ich fürchtete, dass er das wirklich tat – dass er mich durchschaute.
    Ã–lten überarbeitete, unterbezahlte Staatsdiener nicht nur quietschende Räder? Ich quietschte nicht mehr – warum kapierte er das nicht und verschwand mit seinem Ölkännchen? Alinas Fall war bereits geschlossen gewesen, bevor ich nach Dublin kam, und er hatte sich geweigert, ihn sich noch einmal vorzunehmen. Ich wollte verdammt sein, wenn ich zuließe, dass er sich jetzt wieder damit beschäftigte. Dabei würde er nur sein Leben verlieren!
    Ich gab meinen zuckersüßen Tonfall auf. »Hören Sie, Inspector, ich will damit sagen, dass ich aufgegeben habe. Ich bitte weder Sie noch irgendjemanden sonst, die Ermittlungen noch einmal aufzunehmen. Ich weiß, dass Ihre Leute überlastet sind. Und es gibt keinerlei Spuren. Der Mord bleibt ungeklärt und ich akzeptiere das.«
    Â»Wie  … Plötzlich so einsichtig, Miss Lane?«
    Â»Der Tod einer Schwester macht schnell erwachsen.« Das zumindest stimmte.
    Â»Ich schätze, das heißt, dass Sie bald nach Hause fliegen.«
    Â»Morgen«, log ich.
    Â»Mit welcher Fluglinie?«
    Â»Continental.«
    Â»Flugnummer?«
    Â»Die kann ich mir nie merken. Ich hab’s mir irgendwo aufgeschrieben. Der Zettel liegt wahrscheinlich oben.«
    Â»Wann geht Ihre Maschine?«
    Â»Elf Uhr fünfunddreißig.«
    Â»Wer hat Sie geschlagen?«
    Ich blinzelte und suchte verzweifelt nach einer plausiblen Antwort. Ich konnte ja nicht sagen, dass ich versucht hatte, einen Vampir zu erstechen, der mich töten wollte. »Ich bin gestürzt. Auf der Treppe.«
    Â»Man muss gut aufpassen. Treppen können tückisch sein.« Er sah sich um. »Auf welcher Treppe?«
    Â»Auf der hinteren.«
    Â»Und wie haben Sie sich das Gesicht verletzt? Sind Sie gegen das Geländer gestoßen?«
    Â»Mhm.«
    Â»Wer ist Barrons?«
    Â»Was?«
    Â»Dieser Laden heißt BARRONS BOOKS AND BAUBLES. Ich konnte keine Angaben über einen Besitzer mit diesem Namen finden, keine Daten vom Kauf des Hauses, keinen Gewerbeschein. Obwohl diese Adresse auf meinen Karten verzeichnet ist, existiert dieses Gebäude offiziell überhaupt nicht. Also wer ist Barrons?«
    Â»Ich bin der Besitzer dieses Geschäfts. Warum?«
    Ich zuckte zusammen und unterdrückte einen Schrei.
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