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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht
Autoren: Brenda Joyce
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sagen.”
    Der Earl hob den Kopf.
    “Elizabeth ist nicht Neds leibliche Mutter.”
    Offensichtlich war der Earl überrascht. “Was sagst du da?”
    “Elizabeth hat meinen Sohn an Kindes statt angenommen und ihren Namen, ihren Ruf, ihr ganzes Leben geopfert, um ihm ein Heim geben zu können. Und als sie mich auf Wicklow zurückließ, besaß sie noch einmal den Mut, alles zu opfern, um das zu tun, was für Ned am besten war. Dafür hat es ihr das Herz gebrochen. Sie besitzt die Fähigkeit, selbstlos zu handeln, und sie hat sehr viel Mut.”
    Langsam stand Edward auf. “Das wusste ich nicht, Tyrell. Und ich beginne zu ahnen, worauf du hinauswillst. Allerdings überraschen mich weder ihr Mut noch ihre Opferbereitschaft. Wie sollte es auch? Sie ist bekannt für ihre guten Taten.”
    “Sie wird eine großartige Countess sein”, sagte Tyrell entschieden. “Oder willst du das bestreiten?”
    “Nein, das will ich nicht.” Edward musterte seinen Sohn. “Ich bin überzeugt, dass du dich darauf eingestellt hast, alles für sie zu opfern.”
    “Vater, ich will mit dir nicht wegen des Titels kämpfen”, sagte Tyrell. “Aber ich würde es tun. Mit einem einzigen Federstrich könntest du alles ändern, aber ich weiß, dass du niemals so überstürzt handeln wirst. Ich glaube, wenn wir uns alle zusammentun, meine Mutter, meine Brüder und ich, dann können wir dich überreden. Damit versuche ich nicht, die Familie gegen dich aufzubringen, aber ich bin am besten dafür geeignet, den Titel und den Familienbesitz zu bewahren. Dazu bin ich erzogen worden. Auch ohne Blanches Vermögen können wir überleben. Genau genommen habe ich beschlossen, als erste geschäftliche Handlung Wicklow zu verkaufen, denn das ist inzwischen eine Extravaganz, die keinem bestimmten Nutzen mehr dient.”
    Dem Earl stiegen Tränen in die Augen. “Niemals könnte ich gegen dich antreten, Tyrell. Du bist mein Stolz und meine Freude. Ich verstehe dich. Ich verstehe, dass du deine große Liebe gefunden hast, eine Liebe, wie ich sie auch für Mary empfinde. Ich verstehe, dass dir diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist, und abgesehen von der Vermögensfrage, halte ich Miss Fitzgerald als neue Countess für wesentlich besser geeignet als Lady Blanche.”
    Tyrell war erstaunt. “Vater! Was sagst du da? Willst du mir gerade erklären, hier und jetzt, dass du einer Verbindung mit Elizabeth zustimmen wirst?”
    Er nickte. “Es würde deine Mutter sehr glücklich machen, und um ehrlich zu sein, ich war noch niemals so besorgt wie in den letzten Monaten, als ich dich so bekümmert und ohne jede Lebensfreude sehen musste.”
    Schockiert setzte Tyrell sich hin.
    “Ich glaube, ich habe immer gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Ich habe mich nur geweigert, es mir einzugestehen. Ich kann ein sehr eigensinniger alter Mann sein”, fügte er lächelnd hinzu.
    Tyrell schüttelte den Kopf. “Eigensinnig? Niemand ist offener als du. Vielen Dank, Vater, vielen, vielen Dank.” Er stand auf und umarmte seinen Vater.
    “Du hast meinen Segen, Tyrell. Und ich werde sofort mit Harrington sprechen.”
    Tyrell brachte kein Wort heraus. Er hatte mit einem Kampf gerechnet oder doch zumindest mit einer Auseinandersetzung, stattdessen hatte sein Vater der wichtigsten Entscheidung seines Lebens zugestimmt. “Du wirst es nicht bedauern”, versicherte er.
    Lizzie lag im Bett. Es war Mitternacht, doch sie konnte nicht schlafen. Wohl hundert Mal war sie ihren Besuch in Harmon House an jenem Tag im Geiste durchgegangen. Neds Lachen, Tyrells Blicke, jedes Wort. Dieser schreckliche Schmerz erinnerte sie an die Vergangenheit, die sie gemeinsam erlebt hatten. Freunde sehnten sich nicht danach, einander in die Arme zu nehmen, und eine Freundschaft mit Tyrell könnte sich als unmögliche Aufgabe erweisen. Und in Wahrheit ersehnte ihr Herz viel mehr als nur das. Doch Lizzies Entschluss stand fest. Sie wollte eine Freundschaft, und sie würde alles tun, was nötig war, um diese Freundschaft entstehen zu lassen.
    Zuerst würde sie die schreckliche körperliche Erregung ignorieren, die nur Tyrell in ihr erwecken konnte. Lizzie holte tief Luft und starrte die Decke an. Wahre Freunde hielten zusammen, sorgten für einander und waren ehrlich miteinander. Vielleicht waren sie verdammt, was immer sie auch tun würde. Zwischen ihnen stand eine Lüge. Die Lüge, die Neds Mutter betraf.
    Lizzie drehte sich auf die andere Seite. Sie hasste es, an diese Lüge zu denken, die so
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