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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht
Autoren: Brenda Joyce
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mein Kostüm, und dumm wie ich war, gab ich es ihr.”
    Jetzt starrte er sie vollkommen ungläubig an.
    Lizzie wusste, dass das Ausmaß dieses Betruges ihn empören musste. Aber war er auch mit ihr böse? “Bitte, bitte, versuch doch zu verstehen. Ich habe Anna geschworen, ihr Geheimnis niemals jemandem zu enthüllen. Obwohl ich wusste, dass es falsch war, obwohl ich wusste, dass du ein Recht darauf hattest, die Wahrheit zu erfahren. Doch an dem Tag, als Ned geboren wurde, flehte sie mich um Hilfe an. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, Ned in gute Hände abzugeben, aber als ich ihn in den Armen hielt, da verliebte ich mich in ihn, und ich wusste, ich könnte ihn niemals hergeben! Ich beschloss, dass er von nun an mein Kind sein sollte, und wie du weißt, habe ich ihn seither geliebt, als wäre er mein leiblicher Sohn.”
    Tyrell atmete schwer. “Elizabeth! Ich habe ja nicht geahnt, dass diese Frau deine Schwester war! Du warst es, auf die ich gewartet habe, und ich war sehr ärgerlich, als ich sie stattdessen traf. Gütiger Gott!” In seinem Bemühen, das alles zu verstehen, raufte er sich das Haar. “Als ich erkannte, dass eine fremde Frau mich im Garten erwartete, war es meine Absicht zu gehen. Aber sie war sehr dreist. Sie deutete an, dass sie meinen Appetit nur zu bereitwillig stillen würde, und zornig wie ich war, nahm ich ihre Einladung an.”
    “Ich weiß. Anna hat es mir gesagt”, rief Lizzie aus. “Ich weiß, dass du nicht ihr erster Liebhaber warst!”
    “Nein, das war ich nicht!”, erklärte er und errötete. “Wie abscheulich das alles ist. Aber bei Gott, es erklärt so vieles. Ich habe mich immer gefragt, wen du wohl beschützen wolltest.”
    Endlich setzte Lizzie sich hin, aber sie wandte den Blick nicht von ihm. Ihr war, als hätte man eine zentnerschwere Last von ihren Schultern genommen, und sie fühlte sich unsagbar erleichtert. “Ich hoffe nur, dass du nicht böse mit mir bist. Aber Tyrell, niemand darf davon erfahren. Anna ist glücklich verheiratet und erwartet ein Kind. Ihren guten Namen müssen wir schützen.”
    Tyrells Miene entspannte sich. “Ja, das müssen wir natürlich. Nicht wahr, du würdest alles tun, wirklich alles, um Anna oder Ned oder all jene zu schützen, die du liebst?”
    Dem konnte Lizzie nicht widersprechen. “Das bedeutet Liebe nun einmal.”
    “Das bedeutet eine große Opferbereitschaft – und es bedeutet sehr viel Mut.” Er lächelte. “Glaubst du nicht, dass ich oft darüber nachgedacht habe, wie du Ned als dein Kind ausgegeben und selbstlos deinen Ruf und dein Leben für ihn geopfert hast?”
    “Da gab es nichts zu opfern”, erklärte sie und stellte erstaunt fest, dass Tyrell ihr nicht böse war.
    “Ich weiß. Wie sehr du ihn liebst, das erkannte ich in der ersten Nacht, die wir miteinander verbrachten.” Damit setzte er sich neben sie und nahm ihre Hände in seine.
    Lizzie errötete. Über diese ganz besondere Schwindelei wollte sie lieber nicht sprechen. “Ich verstehe nicht.” Doch an diesem Morgen gab es noch mehr sehr persönliche Geständnisse.
    Tyrell sah sie liebevoll an. “Elizabeth, du musst mich für einen Narren halten.”
    “Niemals!” Sie spürte seine Hände und dass er nicht die Absicht hatte, sie loszulassen.
    “Als wir uns das erste Mal liebten, warst du noch Jungfrau. Seit jenem Zeitpunkt weiß ich, dass Ned nicht dein leibliches Kind ist, dass du ihn liebst wie deinen eigenen Sohn und dass du versuchst, irgendjemanden zu schützen. Aber nie hätte ich geahnt, dass es deine Schwester ist.”
    Überrascht starrte sie ihn an. “Aber du hast kein Wort gesagt!”
    “Ich dachte, irgendwann würdest du mir die Wahrheit erzählen”, sagte er langsam und öffnete seine Arme. “Ich habe dir niemals dafür gedankt, dass du Ned als dein Kind angenommen, ihn so sehr geliebt und für ihn gesorgt hast, als er niemanden auf der Welt hatte. Du hättest ihn in ein Waisenhaus geben können, aber das hast du nicht getan. Für meinen Sohn hast du deinen Ruf und dein Leben geopfert. Elizabeth, das ist etwas, das ich seit unserer ersten gemeinsamen Nacht gewusst habe. Das ist etwas, das ich niemals vergessen habe – und auch niemals vergessen werde.”
    Weder vermochte Lizzie, sich zu bewegen, noch vermochte sie zu atmen. Seine Dankbarkeit rührte sie, aber Dankbarkeit bedeutete noch nicht Liebe.
    “Ich bewundere dich sehr. Es gibt niemanden, den ich mehr bewundere”, sagte er heiser und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    Es wäre
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