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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht
Autoren: Brenda Joyce
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sich keine Sorgen machen. Zuerst wird er sehr wütend sein, aber er hat mich noch nie gezwungen, etwas gegen meinen Willen zu tun. Wenn es Ihr Wunsch ist, so werde ich zuerst mit ihm sprechen.”
    “Auf gar keinen Fall. Es ist meine Pflicht, mich darum zu kümmern, und das werde ich auch tun.”
    Blanche neigte den Kopf. Sie hatte verstanden.
    Tyrell hatte seinen Vater um eine Audienz gebeten. Der Earl saß in der Bibliothek an seinem Schreibtisch und war in die
London Times
vertieft. Daneben lag eine Ausgabe der
Dublin Times.
Tyrell zögerte kurz, ehe er den Raum betrat.
    Blanches Zustimmung hatte ihn überrascht, aber im Augenblick war sie die geringste seiner Sorgen. Er war nicht sicher, ob es ihm gelingen würde, Elizabeth zu einer Heirat mit ihm zu überreden, nach allem, was bisher geschehen war, aber er war fest dazu entschlossen. Er würde sie umwerben, wie lange es auch dauern mochte. Jetzt allerdings hatte er einen anderen Kampf zu bestehen. Er war fest davon überzeugt, dass man ihn enterben würde.
    Adare bedeutete ihm alles – doch Elizabeth war ihm noch wichtiger. Wenn es nicht anders ging, dann würde er auf sein Erbe verzichten, sollte das die Voraussetzung sein, Elizabeth zu bekommen. Wie Blanche es gesagt hatte: Er hatte sich für die Liebe entschieden. Aber er war bereit zu kämpfen. Sosehr er Elizabeth liebte, Adare wollte er nur ungern aufgeben. Er war bereit, sich der Auseinandersetzung mit seinem Vater zu stellen, um beides zu erlangen. Dass er gleich jetzt einen Sieg erringen würde, daran glaubte er nicht – tatsächlich rechnete er damit, dass es mehrere Monate dauern würde. Gewiss würde er die Countess und seine Geschwister um Hilfe bitten müssen, wenn er seinen Vater auf seine Seite ziehen wollte.
    Sollte es ihm tatsächlich gelingen zu gewinnen, dann musste er sich um seine Zukunft kümmern. Aber er hatte ausführlich über die Familienfinanzen nachgedacht, und auch wenn es nicht leicht sein würde, so hatte er doch mehr als nur einen Plan entwickelt.
    “Tyrell?”
    Als er die Stimme seines Vaters hörte, drehte Tyrell sich um. Quer durch den Raum sahen sie einander in die Augen. Langsam, als ahne er etwas von der Auseinandersetzung, die ihm bevorstand, erhob sich der Earl. “Du wolltest mich sprechen?”, fragte er.
    “Ja.” Tyrell trat an den Schreibtisch, der jetzt zwischen ihnen stand. “Wie bist du in all den Jahren zurechtgekommen als Earl of Adare?”, fragte er ruhig. Er hatte diese Frage schon seit Langem stellen wollen.
    Der Earl wirkte keineswegs überrascht. “Als ich in deinem Alter war, lebten wir noch in einer ganz anderen Welt. Die Gesellschaft war noch nicht in demselben Maße von Handel und Maschinen geprägt. Mein Augenmerk habe ich damals vor allem auf Irland gerichtet. Gekämpft habe ich in erster Linie mit den Briten, und in jenen Tagen war das ein schwerer Kampf. Ich war fest entschlossen, meine Pächter zu schützen und ihnen ihre wenigen Rechte zu bewahren, während ich gleichzeitig die Briten unter Kontrolle hielt.”
    “Aber das war eine große Last, oder?” Mit der Geschichte Irlands kannte Tyrell sich gut aus.
    “Es gab Zeiten”, gestand Edward ein, “da fühlte ich mich viel zu klein und zu unbedeutend für eine so große Verantwortung. Anders als du hatte ich keine Brüder, und meine einzige Schwester hatte einen Engländer geheiratet. Aber dann begegnete ich deiner Stiefmutter und heiratete sie. Marys Liebe gab mir die Kraft, die Last zu tragen, die Adare zuweilen bedeutet.”
    Tyrell sah seinen Vater an. “Ich liebe Miss Fitzgerald von ganzem Herzen, und ich hoffe sehr, dass ihre Liebe und ihre Stärke mir ebenfalls die Kraft verleihen werden, die Last zu tragen, die Adare zuweilen bedeutet.”
    Der Earl erwiderte seinen Blick. Dann sagte er schließlich. “Mary hat mir vorausgesagt, dass es dazu kommen würde.”
    “Früher hätte ich mir niemals träumen lassen, dass es einen Tag geben würde, an dem ich dich enttäuschen muss”, erklärte Tyrell leidenschaftlich. “Es gibt niemanden auf der ganzen Welt, den ich mehr bewundere als dich, Vater. Aber ich kann Adare beschützen und seine Zukunft sichern, wenn ich Elizabeth an meiner Seite weiß, als meine Gemahlin.”
    Ein Schatten legte sich auf das Gesicht des Earls, und er setzte sich. “Nie zuvor habe ich dich so bedrückt und nachdenklich erlebt wie in den letzten Monaten, seit der Sommer endete. Seit sie fortging.”
    Tyrell stützte sich auf den Tisch. “Ich habe dir etwas zu
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