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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse
Autoren: Fiona Harper
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Sie runzelte die Stirn. „An der Sendung teilzunehmen war meine eigene Entscheidung. Und es war eine tolle Erfahrung. Jedenfalls größtenteils.“
    „Ich meine den Furchtlosen“, erklärte er mit dem üblichen griesgrämigen Gesichtsausdruck. „Und wenn du mich fragst, der Kerl ist ein ausgewachsener Dummkopf!“
    Allegra seufzte. Anscheinend hatte nicht die Kamera alles gesehen, sondern Dave!
    „Danke“, wiederholte sie, auch wenn seine Bemerkung sie nicht wirklich getröstet hatte.
    Der Kameramann nickte ihr noch einmal freundlich zu. Dann ging er zum Gepäckband.
    Allegra hingegen blieb stehen. Sie war viel zu wütend auf Finn, um sich zu bewegen. Am liebsten hätte sie ihn ordentlich durchgeschüttelt. Vielleicht begriff er dann, was er da einfach wegwarf. Aber das konnte sie natürlich nicht. Denn auch wenn sie nicht wusste, wo er sich befand – hier jedenfalls nicht!
    Je weiter sie sich der Ankunftshalle näherte, desto lauter wurde es. Anscheinend warteten dort eine Menge Leute. Vielleicht landete bald ein Promi?
    Als sie durch die Tür in die Ankunftshalle trat, brach ein wahres Blitzlichtgewitter los. Verwirrt blickte sie sich um. Das ältere Paar, das hinter ihr ging, sah nicht sonderlich berühmt aus. Jedenfalls erkannte sie keinen der beiden.
    Trotzdem hörte das Blitzen nicht auf. Schützend hielt Allegra die Hand vor das Gesicht. Nur schnell raus hier! Sie wollte nur nach Hause und sich in Frieden die Wunden lecken. Sollte das ältere Ehepaar ruhig seinen Moment in der Öffentlichkeit genießen. Vielleicht hatten die beiden ja im Lotto gewonnen.
    Doch dann hörte sie plötzlich ihren Namen.
    „Allegra!“
    „Miss Martin! Eine Frage …“
    Warteten all diese Journalisten etwa auf sie? Wieso denn das? Was, in aller Welt, hatte sie getan, um ein solches Medieninteresse zu wecken?
    Eine Journalistin, kaum älter als sie, lehnte sich über die Absperrung und hielt ihr ein Diktiergerät unter die Nase. „Allegra, warum haben Sie Ihre Rolle als ‚kleine Meerjungfrau‘ aufgegeben?“
    Allegra schüttelte nur abwehrend den Kopf. Was war denn hier los? Normalerweise interessierte es niemanden, welche Ballerina welche Rolle tanzte oder nicht. Schließlich gab es immer reichlich Ersatz, wenn einmal jemand ausfiel.
    „Allegra, stimmt es, dass Sie nach einem Nervenzusammenbruch in einer Klinik waren und die Geschichte mit der einsamen Insel nur ein Ablenkungsmanöver ist?“
    Am liebsten hätte sie laut gelacht. Was für ein Blödsinn! Doch sie kehrte den Profi heraus und zeigte keinerlei Reaktion. Wie kamen die Leute nur auf solche Ideen?
    Nur raus hier! Und zwar so schnell wie möglich!
    Aber am Ende der Absperrung wartete eine ganze Traube von Journalisten, sodass weder das ältere Ehepaar noch sie das Flughafengebäude verlassen konnten. Allegra ging langsamer und suchte nach einer Lücke. Wie sollte sie da bloß durchkommen? Und was dann? Würden sie ihr noch in die U-Bahn und bis nach Hause folgen?
    In diesem Moment überholte sie ein großer, breitschultriger Mann. Dave. Noch nie hatte sie sich so gefreut, ihn zu sehen. Er warf ihr einen prüfenden Blick zu, wandte sich kurz zu den Journalisten um und begriff.
    Bleib an meiner Seite, gab er ihr mit einer unauffälligen Geste zu verstehen. Dann legte er ihr den Arm um die Schultern und steuerte sie durch die Menschenmenge.
    „Miss Martin! Was ist dran an dem Gerücht, dass Sie in London alles stehen und liegen gelassen haben, um eine romantische Woche mit Ihrem heimlichen Liebhaber Finn McLeod zu verbringen?“
    Auf einmal herrschte Schweigen. Alle warteten gespannt auf ihre Antwort.
    „Was, glauben Sie, hält seine Verlobte von dieser Sache?“, fügte der Journalist hinzu.
    Allegra sagte nichts. Natürlich nicht. Doch die Frage traf sie so unvorbereitet, dass sie den jungen Mann entgeistert ansah. Ein Blick, der ihm offenbarte, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Oder zumindest sehr nahe an der Wahrheit war. Die Schlagzeile für die Morgenzeitung stand jedenfalls fest.
    Schweigend betrat Allegra die Küche und stellte ihre Tasche ab. Schweigend blickte ihr Vater sie an. Was sollte sie jetzt nur sagen?
    Irgendwie hatte Dave es geschafft, sie aus dem Flughafengebäude und in ein Taxi zu manövrieren. Da sie nicht mit der U-Bahn gefahren war, hatte sie sich allerdings nicht wirklich auf die erste Begegnung mit ihrem Vater vorbereiten können.
    „Am Flughafen war ganz schön was los“, meinte sie schließlich.
    Ihr Vater nickte und
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