Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)
Autoren: T.R. Ragan
Vom Netzwerk:
bedeutete, dass Hayley sich tapfer geschlagen und ihm arg zugesetzt haben musste.
    Er rappelte sich auf, torkelte zum Nachttisch und kramte in der Schublade herum, bis ihm einfiel, dass das Messer, nach dem er suchte, auf dem Bett lag.
    Wieder gelang es Lizzy, einen weiteren Knoten zu lösen.
    Der Mann war nicht zu stoppen.
    Lizzy aber auch nicht.
    Endlich war sie frei.
    Unter Aufbietung aller Kraftreserven, über die sie noch verfügte, stürzte Lizzy sich auf ihren Gegner, riss ihn zu Boden und kam auf ihm zu liegen. Beinahe hätten sie Hayley, die reglos dalag, unter ihrem gemeinsamen Körpergewicht begraben. Plötzlich erhob sich der Spinnenmann und warf Lizzy mit einer Leichtigkeit beiseite, als wäre er der unglaubliche Hulk.
    Brittany trat schreiend um sich, als der Spinnenmann auf sie zukam. Sie war eindeutig mit ihren Nerven am Ende und konnte nicht mehr.
    Lizzy hatte noch nicht genug Zeit gehabt, um ihre Schulter wieder einzurenken. Ihr Arm hing schlaff an ihrer Seite herab. Der Schmerz war schier unerträglich. Wenn sie mehr Zeit hätte, würde sie den Ellenbogen um neunzig Grad anwinkeln und die Schulter mit dem anderen Arm einrenken. Aber das hier war nicht wie im Film. Stattdessen machte sie eine Faust, umklammerte mit der anderen Hand den verletzten Arm und rammte die ausgekugelte Schulter gegen den Fußboden. Weiß glühender Schmerz schoss durch sämtliche Nervenstränge.
    Lizzy drehte sich genau in dem Moment zu Brittany um, als der Spinnenmann sich mit gezücktem Messer auf sie stürzte. Sie stieß einen hilflosen Schrei aus.
    Plötzlich krachte ganz in der Nähe ein Schuss.
    Jared stand im Türrahmen, die Pistole im Anschlag und bereit, ein zweites Mal zu schießen.
    Der Spinnenmann kippte nach vorn. Brittany stieß ihn mit beiden Beinen von sich, worauf er rückwärts taumelte und auf den Boden fiel.
    »Brittany!«, schrie Lizzy.
    Jared suchte den Spinnenmann nach Waffen ab, zerrte den bewusstlosen Körper durch das Zimmer und fesselte ihn mit Handschellen an einen Bettpfosten.
    Während Jared nach Brittany sah, löste Lizzy die Fesseln von ihren Fußgelenken. Nachdem sie sich vollständig befreit hatte, nahm sie die Bettdecke und deckte Hayley damit zu. Sie kniete neben ihr und stellte erleichtert fest, dass das Mädchen noch atmete. »Hayley«, sagte sie. »Verlass uns jetzt bloß nicht.«
    »Ich geh nirgendwo hin«, flüsterte Hayley schwach.
    Mit einem Gefühl der Erleichterung machte Lizzy sich daran, Hayley loszubinden.
    »Sag deinem Freund Bescheid, dass die Schlüssel zu den Handschellen in der Schublade liegen.«
    Jared befreite Brittany und half dann Lizzy, Hayleys Fesseln zu durchtrennen.
    Lizzy und Brittany fielen sich in die Arme, während Jared Hayley mitsamt der Decke vom Boden aufhob.
    Lizzy strich Brittany die Haare aus dem Gesicht, um es sich genauer ansehen zu können. Ihre Nichte hatte zwar eine hässliche Schnittwunde an der Wange, war aber nicht lebensgefährlich verletzt.
    Brittany bat Jared, stehen zu bleiben, bevor er durch die Tür trat. Sie blickte Hayley an und unterdrückte die Tränen, als sie sagte: »Du hast mir das Leben gerettet. Danke.«
    »Du hast dir selbst das Leben gerettet«, entgegnete Hayley.
    Aus der Ferne erklangen Polizeisirenen, ein Geräusch, das immer lauter wurde und näher kam. Jared bedeutete Lizzy mit einer Kopfbewegung, seine Pistole aus dem Halfter zu ziehen. »Behalt ihn im Auge. Ich kümmere mich inzwischen um Hayley. Sie hat viel Blut verloren.«
    »Geh mit Jared«, sagte Lizzy zu Brittany. Sie wollte nicht, dass ihre Nichte mit dem Spinnenmann in einem Zimmer blieb. Er lebte noch.
    Brittany ließ ihren Blick von Samuel Jones zu ihrer Tante wandern und zögerte einen Augenblick.
    »Geh schon«, sagte Lizzy. »Und ruf deine Mutter an. Sie freut sich bestimmt, wenn sie deine Stimme hört.«
    Brittany nickte und verschwand durch dieselbe Tür, durch die Jared soeben gegangen war.
    Lizzy hielt die Pistole auf Samuel Jones gerichtet. Er hob den Kopf.
    Ehe Lizzy wusste, was geschah, kam er auf die Füße und zog den Bettpfosten mühelos aus seiner Halterung.
    »Bleiben Sie stehen«, befahl sie ihm und zielte mit zitternden Händen auf seine Brust.
    Obwohl seine Hände auf dem Rücken gefesselt waren, konnte er sich jetzt frei bewegen. Er war bereits schwer verletzt gewesen, bevor Jared ihn angeschossen hatte, schaffte es aber, sich auf den Beinen zu halten.
    »Du warst schon immer viel zu weich«, sagte er, weil sie es nicht fertigbrachte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher