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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)
Autoren: T.R. Ragan
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als sie ihr erzählte, wie gut Brittany in der Schule war und dass sie es in das Cheerleaderinnen-Team geschafft hatte. Sie musste neunzehnmal im Gesicht genäht werden, aber ihre Wunden heilten schnell. Die Ärzte meinten, dass man die Narben bis Ende des Jahres kaum noch sehen würde.
    Cathy war außerdem mit Brittany zu Linda Gates gegangen, damit sie ihre Erlebnisse und die Trennung ihrer Eltern verarbeiten konnte. Lizzy glaubte fest daran, dass Brittany dank der Unterstützung, die sie von allen Seiten erhielt, bald wieder ein normales Leben führen würde.
    Hayley deutete auf Jared, der gerade seinen Wagen parkte. Er hatte sich verspätet, weil er im Krankenhaus vorbeigeschaut und Jimmy besucht hatte, der eine Reihe von Tests über sich ergehen lassen musste. Die Ärzte hatten bei ihm Krebs festgestellt.
    Jared sah in seinem dunklen Anzug samt Krawatte ausnehmend gut aus.
    »Werden Sie diesen Mann heiraten?«, fragte Hayley.
    »Nein, das glaub ich nicht.« Lizzy neigte den Kopf, um ihn besser sehen zu können. »Außerdem hat er mir noch keinen Heiratsantrag gemacht.«
    Sie tauschten vielsagende Blicke aus, bis Lizzy schnell das Thema wechselte. »Ich habe mir überlegt, ob du vielleicht daran interessiert wärst, mit mir zusammen auf Vortragsreise zu gehen und im ganzen Land Schulen zu besuchen. Wir könnten den Kindern beibringen, wie sie sich gegen das Böse in der Welt schützen können.«
    »Das klingt ja ganz nach einer Aufgabe für Superhelden«, sagte Hayley.
    »Du sagst es.«
    Hayley rieb sich die mit dicken Verbänden umwickelte Hand. »Ich weiß nicht so recht. Ich bin längst nicht so mutig, wie ich manchmal tue.«
    Lizzy seufzte. »Ich auch nicht.«
    »Ich hab echt Angst gehabt.«
    »Die hab ich immer noch.«
    »Ich werde es mir überlegen«, sagte Hayley schließlich. Dann hob sie die verbundene Hand. »Aber wie soll ich je wieder Klavier spielen?«
    Lizzy blickte erstaunt drein. »Du spielst Klavier?«
    Hayley zwinkerte ihr schelmisch zu. »Nein. Ich hab nur Blödsinn gemacht.«
    Lizzy schüttelte über den schrägen Humor des Mädchens den Kopf.
    »Mir wurde zum ersten Mal in meinem Leben so richtig klar«, sagte Hayley mit ernster Stimme, »dass ich leben will. Wie bekloppt ist das denn? Da foltert mich ein Wahnsinniger und ich will plötzlich leben?« Sie schnaubte. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Nein«, stimmte Lizzy ihr zu. »Aber vielleicht ist es ein Trost, dass all das Böse auf der Welt das Gute umso besser macht.«
    »Ja, schon möglich«, sagte sie, als Jared auf sie zukam. Die drei machten kurz Small Talk, dann verabschiedete Hayley sich und ging in Richtung Parkplatz.
    »Sie ist ein zähes Mädchen«, sagte Lizzy zu Jared, als sie ihr beide nachblickten.
    »Ja, das ist sie. Entschuldige bitte, dass ich zu spät komme«, fügte er hinzu. »Sieht so aus, als hätte ich Jessicas Grabrede verpasst.«
    »Sie hat bestimmt dafür Verständnis. Sie hat es übrigens gut gemacht. Wie geht’s Jimmy?«
    »Morgen früh beginnt seine Chemotherapie. Die Prognose ist noch unklar.«
    »Das ist ein Jammer. Ich mag Jimmy. Und selbst wenn das nicht der Fall wäre, würde ich niemandem Krebs wünschen.«
    »Ich hab ihm gesagt, dass wir heute Abend im Krankenhaus vorbeischauen.«
    Lizzy nickte nur. Dann bahnten sie sich einen Weg durch die Menge, um Jessica zu finden. Sie wusste, dass Jared es im Moment nicht leicht hatte. Jimmy, sein Freund und Mentor, war schwer krank. Und dann waren da noch seine Eltern und ihre gescheiterte Ehe. Obwohl er nicht viele Worte über ihre Trennung verloren hatte, spürte sie, dass sie ihn belastete. Jared war zwar erwachsen, aber Lizzy wusste aus Erfahrung, wie es war, wenn die Eltern auseinandergingen, und wie das die Sicht auf das Leben beeinflussen und verändern konnte.
    Sie hielten einen diskreten Abstand zu Marys Grab, wo Jessica und ihr Bruder gerade Blumen niederlegten, und gaben ihnen so die Gelegenheit, ungestört zu trauern.
    »Kaum zu glauben, dass es endlich vorbei ist«, sagte Lizzy zu Jared.
    Jared nahm sie bei der Hand. »Es fängt gerade erst an, Lizzy. Das ist erst der Anfang.«

Danksagungen
    Ich möchte allen Autoren-Kollegen danken, die mich während der Arbeit an diesem Roman inspiriert und ermutigt haben – egal, ob online oder im wirklichen Leben. Vor ein paar Jahren erhielt ich in diversen Schreibgruppen wertvolle Kritik von Susan Crosby, Susan Grant und Brenda Novak – nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Von jeder dieser
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