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Im Netz der Sinnlichkeit

Im Netz der Sinnlichkeit

Titel: Im Netz der Sinnlichkeit
Autoren: Nalini Singh
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früh hier gewesen, damit hatten sie nicht gerechnet. Hattet ihr Flügel?«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein … ich hab keine gesehen.«
    »Sollen wir mal nachschauen?«
    Zu dritt liefen sie um das gepanzerte Fahrzeug herum, und Mason inspizierte jeden Winkel auf Flügel, bis zwei Erwachsene außer Atem auf der Lichtung erschienen. »Mason!«
    »Mami! Papi!«
    Lara lächelte, als das Junge in Wolfsgestalt gleich auf zwei Armpaare sprang. Dann zog sie Silvia an sich. »Hast du gut gemacht, Süße.« Das Mädchen hatte ihren Verstand benutzt und nicht einmal aufgegeben, als unerwartet ein Mann am anderen Ende der Leitung war.
    In dem dunkelbraunen Gesicht leuchtete ein erleichtertes Lächeln auf. »Tut mir leid, dass ich dich und Walker gestört habe.«
    »Woher weißt du, dass es Walker war?«
    Das Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen, und Silvia tippte sich auf die Nase. »Ich bin eine Wölfin.« Sie zögerte kurz. »Und ich habe vor einer ganzen Weile gesehen, wie ihr euch heimlich geküsst habt.«
    Dann lief die Jugendliche lachend davon, und Laras Wölfin wandte sich dem Duft von dunklem Wasser zu, in dem tausend Geheimnisse verborgen waren.
    »Ich werde kein einfacher Gefährte sein.«
    Und obwohl sie wusste, wie stark ihre Liebe war, und dass sie nie und nimmer schwach werden oder gar zerbrechen würde, tat ihr das Herz weh, als sie sich fragte, ob er seine Geheimnisse eines Tages mit ihr teilen würde … oder ob ein Teil von ihm ihr für immer verschlossen blieb.

2
    Nach der Rückkehr in ihre Wohnung sah Lara Walker unsicher an, denn es bedrückte sie, dass sie vielleicht nie genau erfahren würde, was in dem Mann vorging, der sie tiefer berührte, als es je ein anderer getan hatte oder jemals tun würde. »Ich könnte hier duschen«, sagte sie zögernd, »und dich dann nachher treffen, um nach den Kindern zu sehen.«
    Er trat näher, fasste ihr Kinn und sah ihr direkt in die Augen. »Willst du das?«
    »Nein.« Heiser, denn weder Wölfin noch Frau wollten sich von ihm trennen. Jetzt noch nicht. Das Band war so neu, so frisch, noch immer war es wie ein Schock, wenn sie sich dessen gewahr wurde.
    Sein Lächeln zerstreute alle Ängste, sie spürte ein Kribbeln im Bauch und in den Zehen. »Ich habe noch nie mit jemandem zusammen geduscht«, murmelte Walker.
    Nachher konnte sie sich nicht mehr erinnern, wie sie in seine Wohnung gekommen waren. Ihr Gefährte hatte sie mit einem Blick angesehen, den sie nur zu gut kannte. So hatte er auch geschaut, bevor er dazu übergegangen war, »oralen Sex näher zu erforschen«. Sein Forscherdrang hatte sie zu einem vor Lust zitternden Lara-Wackelpudding werden lassen.
    Der Mann hatte Zielstrebigkeit zu einer wahren Kunst erhoben.
    Was er unter der Dusche gleich wieder bewies, als seifige Hände sie streichelten und er flüsterte, er wolle Sex im Stehen »erforschen«. Obwohl sie natürlich nichts dagegen hatte, unter dem warmen Wasserstrahl die Schenkel um seine Hüften zu legen und diese Spielart von Sex gründlich »erforschen zu lassen«.
    Es war auch überhaupt nicht verwunderlich, dass sie danach doppelt so lange brauchte, um sich anzuziehen. »Ich habe dich gar nicht für dermaßen körperbetont gehalten«, sagte sie und küsste seinen nackten Rücken, bevor er ein Hemd überzog. Und auch nicht damit gerechnet, dass der stille, zielgerichtete Walker so fordernd sein konnte, dass er alles in ihr zum Schwingen brachte.
    Er schob den Finger unter den BH-Träger, streichelte sie zärtlich. »Ich muss ein ganzes Leben nachholen.« Er zog sie an sich und strich ihr über den Rücken. »Nur mit dir.«
    Oje. Sie hatte keine Chance. »Lass das.« Halbherzig, nicht streng. »Hast du die Kinder vergessen?«
    Walker legte den Kopf leicht schräg, als würde er lauschen. »Ja, wir sollten sie holen.« Seine Hand lag warm und rau auf ihrem Rücken. »Sie sind nicht beunruhigt, sollten aber ihre Familie um sich haben.«
    Laras Wölfin konnte ihm nur zustimmen, schnell zog sie eine frische Jeans und einen dünnen Pullover in ihrer Lieblingsfarbe Grün an. »Dann mal los«, sagte sie und schlüpfte in ihre Schuhe.
    Toby, der anscheinend um einige Zentimeter gewachsen war, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte – es stand außer Frage, dass er mindestens ebenso groß wie seine Onkel werden würde –, legte die dünnen, aber erstaunlich kräftigen Arme um sie, als sie ihn beim Ballspielen aufstöberte. Er freute sich sichtlich, dass Walker und sie Gefährten waren. »Ich
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