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Im Netz Der Schwarzen Witwe

Im Netz Der Schwarzen Witwe

Titel: Im Netz Der Schwarzen Witwe
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Garden Isle unter dem Namen Mariah Robinson verbracht, weil ich in einem Buch gelesen habe, dass es beim Stressabbau hilft, im Urlaub auch den Namen abzulegen.“
    Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, als Mariah den Becher wieder auf den Tisch neben dem Bett stellte. „Es ist außerdem eine gute Methode, um die örtliche Polizei misstrauisch zu machen.“
    „Daran habe ich ehrlich gesagt nie gedacht.“ Nach kurzem Zögern fragte sie: „Du hast mich doch nicht wirklich für eine Mörderin gehalten, oder?“
    „Wir wussten von Anfang mit ziemlicher Sicherheit, dass es Serena war.“
    „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du jemanden geheiratet hast, den du als Serienkillerin in Verdacht hattest! Gehört so etwas zu deiner Arbeit beim FBI?“
    Er lachte, zuckte aber sofort zusammen und hielt sich die Seite, wo eine von Serenas Kugeln eine Rippe gebrochen hatte. „Nein, das ging weit über meine Pflichten hinaus.“
    Mariah schwieg einen Moment. Fast hätte sie nicht gefragt, aber sie musste es einfach wissen. „Wie konntest du … wie konntest du mit ihr schlafen, in der Gewissheit, dass sie all ihre früheren Ehemänner umgebracht hat?“
    Er nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Ich wollte es nicht. Außerdem hatte ich dir versprochen, dass ich es nicht tun würde. Erinnerst du dich? Ich habe ihr gesagt, ich sei impotent. Ich erklärte ihr, mein Zustand sei eine Nebenwirkung der Chemotherapie.“
    Mariah sah ihm in die Augen. Chemotherapie. Krebs. „Du hattest keinen Krebs“, vermutete sie. „Das gehörte alles nur zu deiner Tarnung.“
    Er nickte. „Das stimmt. Tut mir leid …“
    „Es tut dir leid?“ Mariah gab ihm spontan einen Kuss auf den Mund. „Soll das ein Witz sein? Das sind doch wunderbare Neuigkeiten! Dafür hat es sich gelohnt, diese Hölle durchzumachen. Du wirst nicht sterben!“
    Ihre Reaktion war typisch für Mariah. Sie konzentrierte sich auf das Gute, nicht das Schlechte. Johns Herz schlug schneller. Wie sehr er sie liebte!
    Er umfasste ihr Kinn und zog sie für einen weiteren Kuss an sich. Dieser dauerte länger, und als sie sich wieder von ihm löste, wirkte sie ernst, beinah feierlich.
    „Ich weiß gar nichts über dich – wer du bist, woher du kommst …“
    „Doch, du weißt einiges“, widersprach er. „Du weißt mehr über mich als irgendwer sonst auf der Welt. Ich habe dir mehr über mich verraten, als ich jemals Daniel erzählt habe. Du weißt sogar mehr, als Tony je wusste.“
    „Tony gab es wirklich?“, fragte sie.
    „Ja.“
    Sie schaute auf ihre Hände, die noch immer miteinander verschränkt waren. „Serena meinte, du hättest mich nur benutzt, um an sie heranzukommen.“
    „Wenn du das wirklich glaubst, was machst du dann hier? Warum sitzt du dann an meinem Bett?“
    Sie hob den Blick und sah ihm ins Gesicht. „Ich weiß es nicht“, gestand sie. „Ich weiß es wirklich nicht. Ich wollte einfach sichergehen, dass mit dir alles in Ordnung ist, bevor ich abreise.“
    Bevor sie abreiste. John wollte nicht, dass sie fortging. Aber wenn sie ihn schon verließ, sollte sie vorher die Wahrheit erfahren.
    Er holte tief Luft. „Es stimmt, ursprünglich wollte ich durch dich an Serena herankommen. Aber nachdem wir uns kennengelernt hatten, wollte ich dich wiedersehen. Ich konnte einfach nicht anders, weil … weil ich mich in dich verliebt hatte.“
    Ihre Augen waren so groß, so wunderschön.
    „Ich liebe dich, Mariah“, sagte er leise. „Vom ersten Tag an. Ich habe in diesem Fall viele Fehler gemacht. Ich habe versucht, mich von dir fernzuhalten, aber ich konnte es nicht. Und als Serena die Insel verließ, war ich sicher, dass sie nicht mehr zurückkommen würde. Als sie dann doch wieder auftauchte, nachdem wir miteinander geschlafen hatten …“ Er atmete geräuschvoll aus. „Ich habe wirklich einige vollkommen falsche Entscheidungen getroffen. Ich wusste, dass es dich sehr verletzen würde, wenn ich Serena heirate. Aber ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, sie davonkommen zu lassen. Und deshalb wäre ich beinah für deinen Tod verantwortlich gewesen.“
    Er nahm seinen Mut zusammen, auch wenn er fürchtete, sie mit dem, was er ihr zu sagen hatte, zu vertreiben. „Jetzt weißt du, wie ich bin“, fuhr er fort. „Ich kann es nicht ertragen zu versagen. Meine Verhaftungsrate beim FBI ist unerreicht. Mir eilt der Ruf voraus, die Bösen stets zu erwischen und keinen davonkommen zu
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