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Im Netz der Meister 2

Im Netz der Meister 2

Titel: Im Netz der Meister 2
Autoren: Carla Berling
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Happy Weekend inseriert, um Spielpartner zu finden. Was das gekostet hat. Geld und Zeit. Und wie mühsam das war. Heute ist das besser, nicht wahr, sehen wir ja grade, nicht wahr.« Simone war sich sicher, dass sie mit dem freundlichen, dicken Riesen, dessen rosige, wogende Oberarme etwa den Umfang ihrer Schenkel hatten, nichts Erotisches würde machen können. Sie trank ihren Sekt in einem Zug aus. Willi war nett, aber fett. Seine ärmellose Lederweste mit Blick auf dichte, graue Brustbehaarung betonte mehr als sie kaschierte, ebenso wie die Lederhose, an deren Gürtel eine Neunschwänzige und Handschellen baumelten.
    Inzwischen war es voll geworden in der »Villa Dolorosa«. Gestylte Gäste in eleganten, beeindruckenden, bizarren und oft unvorteilhaft gewählten Outfits drängten sich in dem engen Gewölbe. Aus den Spielräumen im Nebenflur erklangen die ersten Klatsch- und Stöhngeräusche.
    Die Flasche Sekt war leer, die vier gaben ihre Thekenplätze auf und schlenderten durch die Räume. Im Rundbogen zu einem der Spielkeller blieben sie stehen und sahen zu, wie eine schlanke junge Frau, die auf dem Bauch liegend auf einer Pritsche gefesselt war, geschlagen wurde. Ein großer Metallkoffer voller Utensilien stand aufgeklappt im Kerzenlicht. Aus einer Sporttasche ragten ein Bündel Rohrstöcke und eine Gerte.
    Die Frau lag breitbeinig und mit ausgestreckten Armen da, und Simone konnte sehen, dass sie an den Schamlippen üppig gepierct war. Es war leise hier, die Musik war kaum zu hören, die Schaulustigen sagten nichts oder redeten flüsternd.
    Der Mann ging langsam um die Frau herum, schlug sie ein paar Mal mit einem Paddle auf den Hintern und die Oberschenkel, zog dann ihren Kopf an den Haaren hoch und flüsterte ihr was ins Ohr. Die Frau nickte, er ließ ihren Kopf fallen und verstaute das Paddel ordentlich in seinem Koffer.
    Der Mann öffnete den Reißverschluss der Sporttasche, zog einen dünnen Stock heraus, ging mit ernstem, wichtigem Gesicht und bedächtigen Schritten um die Pritsche herum und schlug die Frau ein paar Mal mit dem Stock auf den Hintern. Sie stöhnte und warf den Kopf hin und her.
    Er ging zu ihr, riss sie an den Haaren hoch, flüsterte ihr was ins Ohr, und sie nickte. Er ließ den Kopf fallen und tauschte den dünnen Stock gegen einen dickeren.
    Er ging um die Pritsche herum und schlug die Frau ein paar Mal mit dem dicken Stock auf den Hintern. Sie stöhnte. Er ging zu ihr, riss sie an den Haaren hoch, flüsterte ihr, was ins Ohr und sie nickte. Er ließ den Kopf fallen und tauschte den dicken Stock gegen eine Peitsche aus. Damit schlug er die Frau, bis er sichtlich schwitzte.
    Simone sah zu Willi hinüber, der mit verschränkten Armen dastand und zustimmend nickte, wenn der Mann einen Schlag besonders gut platzierte oder die Frau besonders heftig stöhnte.
    Simone beobachtete Klara dabei, als sie die umstehenden Frauen kritisch von oben bis unten musterte.
    Gerald sah dem spielenden Paar aufmerksam zu. Simone zog ihn am Arm. »Komm, ist doch langweilig.«
    Willi und Klara folgten ihnen, sie gingen am Ende des Flurs rechts und standen vor der »Dommsen-Bühne«.
    Ein paar Voyeure hatten sich versammelt und sahen einem nackten Mann zu, der auf allen vieren herumkroch und eine schwarze Lackfolie auf dem Podest ausbreitete. Er bemühte sich, das Laken faltenfrei zu bekommen, obwohl es durch seine Kriecherei immer wieder verrutschte. Willi hatte zwei Stühle besorgt und bot sie Klara und Simone mit freundlichem Lächeln an.
    »Danke, Willi, mit meinen Schuhen kann ich nicht so lange stehen, sitzen ist jetzt wunderbar!«, sagte Simone.
    »Was? Also ich könnte mit diesen Schuhen sogar arbeiten – wenn ich arbeiten gehen müsste«, sagte Klara großspurig. Ihre Schläfenlocken baumelten bizarr, als sie den Kopf nach hinten warf.
    »Prima. Dann kann Gerald sich ja setzen, und du kniest dich hin«, befahl Willi. Simone war sehr erstaunt über den bestimmenden Ton. Klara gehorchte sofort, nachdem sie »Ja, Meister« gehaucht und den Kopf tief gesenkt hatte.
    »Geht doch, Schlampe«, sagte Willi. Simone sah Gerald lächelnd an, aber der beachtete sie nicht, sondern schaute nach vorn. Auf der Bühne hatte der Sklave einen Koffer geöffnet. Er nahm eine Art Campingkocher heraus, den er mit einem Verlängerungskabel verband. Dann kroch er zu einer Steckdose und schloss den Kocher an. Er stellte einen Stiel-Topf auf die Platte, holte einige Grablichter aus dem Koffer und entfernte den roten Kunststoff
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