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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)
Autoren: Mary Stanton
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das Telefon fester. »Also hört mal. Ich freu mich wirklich, dass ihr angerufen habt, aber ich muss heute Abend noch einige Bewerbungen durchsehen.«
    »Es ist doch schon lange nach acht«, wandte ihre Mutter ein.
    Bree schwieg. Genau diese aufdringliche, zwar liebevoll gemeinte, aber enervierende Fürsorglichkeit war einer der Gründe dafür, dass sie hier in Savannah und nicht zu Hause als Rechtsanwältin tätig war.
    »Du weißt doch, wie anfällig du bist«, fuhr Francesca fort. »Schläfst du nachts gut, Liebling? Sie hat wieder nicht richtig gegessen, Royal, da bin ich mir sicher.«
    »Doch, doch«, entgegnete Bree entschieden.
    »Und nach solch einem Tag, wie du ihn gehabt hast, willst du noch weiterarbeiten?«, fragte Francesca.
    »Ich werde zumindest jemanden brauchen, der Anrufe entgegennimmt«, sagte Bree. »Auf die Anzeige, die ich in den Savannah Daily gesetzt habe, haben sich ein paar ziemlich gute Leute gemeldet. Und da ich morgen in die neuen Büroräume einziehe, wäre es schön, möglichst bald jemanden zu haben, der mir zur Hand gehen kann. Also muss ich damit anfangen, Einstellungsgespräche zu führen.«
    »Bei alldem, meine Süße«, schaltete sich ihr Vater sofort ein, »könnten wir dir doch zur Hand gehen, wenn wir zu dir kommen.«
    »Ja, genau«, bestätigte ihre Mutter. »Und du wirst jemanden brauchen, der dir beim Aussuchen der richtigen Farbe für die Wände hilft. Und was ist mit Vorhängen?«
    Bree unterdrückte ein Stöhnen. »Ich weiß euer Angebot wirklich zu schätzen, aber jetzt muss ich Schluss machen. Und danke für den Anruf. Wir sprechen dann in den nächsten Tagen wieder miteinander.«
    »Aber Bree …«, sagte ihr Vater.
    »Halt dich zurück, Royal«, unterbrach ihn ihre Mutter. »Bree, lass mich einfach wissen, für welche Farbzusammenstellung du dich entschieden hast, dann kann ich dir ein paar Proben mitbringen …«
    In ihrer Verzweiflung drückte Bree am Anrufknopf des Hörers herum und rief: »Hallo? Hallo? Mama? Ich kann dich nicht mehr richtig hören!«
    »Die Verbindung wird schwächer, Bree!«, kreischte ihre Mutter. »Royal, das liegt nur an dieser halsabschneiderischen Telefongesellschaft! Die haben dich auf dem Kieker, Bree, das könnte ich schwören.«
    »Tut mir leid, Mama! Jetzt hör ich dich gar nicht mehr! Tschüs, Mama!« Bree setzte das Telefon in die Station zurück und ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung in einen Sessel sinken. »Uff«, sagte sie.
    »Wuff«, erwiderte der Hund, der zu ihren Füßen lag.
    Sie setzte sich auf. »Und du «, sagte sie in strengem Ton zu dem Hund, »du bist ein illegaler Einwanderer, Hündchen.«
    Der Hund sah ihr in die Augen und wedelte sanft mit dem Schwanz. Er lag auf einer alten Steppdecke, die Bree im hinteren Teil des Wäscheschranks gefunden hatte. Sein verletztes Bein steckte vom Sprunggelenk bis zum Knöchel in einem Acrylverband. In der Tierklinik, in die sie ihn gebracht hatte, hatte man ihn gebadet und getrimmt. Jetzt, da sein Fell von Kletten und Schmutz befreit war, war es von einem Gelb, das gewiss noch ins Goldgelbe übergehen würde, sobald sie ihn aufgepäppelt hatte.
    »Es steht im Vertrag, dass in diesem Haus keine Tiere gehalten werden dürfen, die über vierzig Pfund wiegen«, fügte sie hinzu. »Das hier ist also nur so lange deine Bleibe, bis du wieder auf den Beinen bist.«
    Der Hund legte die Ohren an und neigte den Kopf betrübt zur Seite. Bree unterdrückte das Schuldgefühl, das in ihr aufstieg.
    »Wenn es dir etwas besser geht, werde ich dich nach Plessey bringen. Dann können Mama und Daddy sich um dich kümmern, statt immer nur mich und Antonia zu umsorgen.«
    Der Hund legte den Kopf auf die andere Seite und blickte noch betrübter drein als zuvor. Bree starrte ihn verärgert an. »Herrgott noch mal, Hund, ich will doch nur …« Sie verstummte mitten im Satz. War sie wirklich gerade dabei, einem Hund gegenüber ihr Verhalten zu rechtfertigen?
    Schwungvoll stand sie aus dem Sessel auf. »Meinst du, du könntest noch ein bisschen Futter vertragen, Hündchen?« Der Zustand des Tiers hatte den Tierarzt zutiefst erschreckt. In den ersten paar Tagen durfte der Hund nur alle drei Stunden eine kleine Portion leicht verdaulichen Futters bekommen. Als Bree ihn vor einigen Stunden nach Hause gebracht hatte, hatte sie ihm etwas gekochten Reis mit Hamburgerstückchen gegeben. Jetzt war es Zeit, dass er eine weitere Portion bekam.
    Der Hund rappelte sich mühsam hoch.
    »Nein, nein, leg
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