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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)
Autoren: Mary Stanton
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ein. »Ich möchte Sie alle herzlich zu unserer Feier willkommen heißen. Das ist ein schöner Tag für Francesca und mich. Unsere älteste Tochter hat Franklins Kanzlei übernommen, um hier in Savannah ein neues Leben zu beginnen und sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen. Meine Familie und ich möchten Ihnen allen dafür danken, dass Sie gekommen sind. Auf Sie alle! Und auf die großartigen Juristen von Georgia!« Er hob sein Glas und prostete den Anwesenden zu.
    »Auf die Juristen!« Jeder folgte seinem Beispiel und trank einen Schluck Champagner.
    Aufgeregt wandte sich Francesca dem riesigen Kuchen zu, der in der Mitte des Tisches thronte. Ron hatte sich selbst übertroffen. Der Kuchen war eine Nachbildung des Gerichtsgebäudes in der Montgomery Street. Als Francesca den Kuchen anschnitt, rüttelte eine Windbö an den Fenstern. Sie erschauderte theatralisch.
    Dann neigte sich der Kuchen langsam zur Seite und kippte um. Francesca wandte sich den Anwesenden zu, tat so, als sei sie bestürzt, und brach in Lachen aus. Antonia rief: »Na, Schwester, ich hoffe, die Juristerei in Georgia hat ein solideres Fundament als dieser Kuchen!« Bree schnitt ihrer nervigen kleinen Schwester eine Grimasse.
    Carlton Montifiore starrte sie an und fletschte die Zähne zu einem wölfischen Grinsen. Seine Augen funkelten bösartig.
    Bree stand stocksteif da. Fundament. Als sie niedergeschlagen worden war, hatte sie vor dem Fundament im Souterrain gekniet. In der einen Hand hatte sie einen Plastikbeutel gehabt, mit der anderen hatte sie sich an der Wand zu schaffen gemacht. Hatte das vielleicht so gewirkt, als wolle sie Proben vom Beton nehmen?
    Sie meinte, um sich herum ein undeutliches, schwaches Flüstern zu hören, aus dem sich nur ein Wort klar herausschälte.
    …  Mord  …
    Sie achtete nicht weiter auf diese Laute einer gequälten Seele. Fakten. Logik. Analyse. Jetzt musste sie das, was Professor Cianquino ihr beigebracht hatte, endlich anwenden.
    Der Bauinspektor war tot.
    Skinner hatte unbedingt aus einem Geschäft aussteigen wollen, das eigentlich äußerst lukrativ hätte sein müssen.
    Fairchild hatte gewaltige finanzielle Probleme.
    Montifiore hatte schon früher Probleme mit der Bauinspektion gehabt.
    Bree wusste zwar nicht viel übers Bauen, aber sie wusste, dass es extrem ins Geld ging, wenn man sich an die neuen Hurrikan-Vorschriften hielt. Man konnte Hunderttausende sparen, indem man für das Fundament statt Beton Sand nahm; und weitere Zigtausend, indem man die Bolzen und Stützen in den Wänden um die Hälfte oder sogar um noch mehr reduzierte.
    Sie stellte ihr Champagnerglas auf den Tisch und ging auf Montifiore zu. Dieser wandte sich ab und drängte sich durch die Menge. Bree machte Anstalten, ihm zu folgen, blieb jedoch abrupt stehen, als sei sie gegen eine Wand geprallt. Das Flüstern um sie herum setzte wieder ein und steigerte sich zu einem gequälten Schrei: Retten Sie sie … retten Sie sie … retten Sie sie …
    Der Wind fauchte gegen die Fassade des Hotels, eine Regenbö ließ die Fenster erzittern.
    Mit einem Ruck kam Bree wieder zu sich.
    Sie musste Chastity aus Island Dream herausholen – bevor sich der Inseltraum in einen Albtraum verwandelte.
    »Wie sicher sind Sie, dass Sie recht haben?« Sam Hunter saß am Steuer, als lasse ihn der Wind, der heftig gegen seinen Wagen drückte, völlig gleichgültig. Regen ergoss sich wie eine Flutwelle über die Windschutzscheibe; Bree vermochte kaum die Rücklichter des Rettungswagens vor ihnen auszumachen.
    »Sie hätten Montifiores Gesicht sehen sollen. Ein einziges Schuldbekenntnis.«
    Sam gab einen unbestimmten Grunzlaut von sich. »Gesichtsausdrücke gelten in Georgia nicht als zulässige Beweise. Kann sein, dass sie es in Texas tun.«
    »Sehr komisch. Den Beweis wird das Gebäude selbst liefern. Könnten Sie nicht ein bisschen schneller fahren?« Brees Ungeduld war mit Schuldgefühlen vermischt. Nach außen hin hatte es ihre Mutter gnädig aufgenommen, dass Bree Hals über Kopf ihre eigene Party verließ. Später würde Bree jedoch mit Sicherheit einiges zu hören bekommen.
    »Sie müssen schon einen verdammt guten Grund haben, um in einer Nacht wie dieser das Rettungsteam zu mobilisieren. Die ganze Insel ist evakuiert worden. Es ist niemand mehr da.«
    »Chastity ist noch da«, insistierte Bree. »Sie hat gesagt, sie würde erst dann gehen, wenn sie rausgeschmissen wird, und die Verbindung wurde unterbrochen, bevor ich ihr sagen konnte, dass
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