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Im Namen Caesars

Im Namen Caesars

Titel: Im Namen Caesars
Autoren: John Maddox Roberts
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passiert.
    Postiert euch an allen Ausfallstraßen und verhaftet ihn, sobald er den ersten Meilenstein hinter sich gelassen hat!«
    »Aber bringt ihn lebendig zurück!«, fügte ich hinzu.
    »Schließlich muss ich noch herausfinden, wer seine Komplizen waren.« »Meinst du nicht auch, dass seine Chancen eher schlecht stehen, überhaupt eines der Stadttore zu erreichen?«, fragte mein Vater.
    »Da hast du natürlich Recht«, stimmte ich ihm zu. »Es gibt zu viele Leute, die darauf brennen dürften, ihn zum Schweigen zu bringen.« »Leider«, stellte Metellus Creticus fest. »Dabei wäre es durchaus eine verlockende Vorstellung, die Marcelli fürs Erste vom Konsulat fern zuhalten. «
    »In der Tat«, stimmte ich zu. »Aber im Augenblick sollten wir vor allem ein Auge auf Curio werfen.«
    »Curio ist ein Mann Caesars«, sagte Scipio. »Warum sollte er in diese Verschwörung verwickelt sein?«
    Cato schüttelte angewidert den Kopf. »Es ist, als ob man sein Netz über einem großen Fischschwarm auswirft und beim Einholen feststellen muss, dass man nur einen gefangen hat - und dann noch nicht einmal den dicksten. «
    »Manchmal muss man sich eben damit zufrieden geben, dass sie einem nur einzeln ins Netz gehen«, fügte ich weise hinzu.
    All dies trug sich vor langer Zeit zu. Natürlich blieben die Marcelli Konsuln, und, wie jeder weiß, wurde Caesar Diktator und machte Octavias Bruder Octavius zu seinem Erben. Er ist heute unser Erster Bürger. Kurioserweise entpuppte sich Marcellus, der Sohn von Gaius Marcellus und Octavia, als der Lieblingsneffe des Ersten Bürgers und wäre mit Sicherheit wiederum dessen Erbe geworden, wenn er nicht tragisch jung gestorben wäre. Fulvia heiratete schließlich doch Antonius, ebenso wie Octavia, die ihn jedoch später an Kleopatra abtreten musste. Im Rückblick kann man nur schwer begreifen, um was die Leute damals, in den letzten Tagen der Republik, eigentlich gekämpft haben und wieso sie wie Hyänen übereinander hergefallen sind. Aber in jener Zeit schien uns das alles unglaublich wichtig.
    Diese Begebenheiten ereigneten sich zum Jahreswechsel 702/703, den Jahren, in denen Servius Sulpicius Rufus und Marcus Claudius Marcellus sowie Lucius Aemilius Lepidus Paullus und Gaius Claudius Marcellus Konsuln in der Stadt Rom waren.

Glossar
    (Die Definitionen beziehen sich auf das letzte Jahrhundert der römischen Republik.)
    Aedilen: gewählte Beamte, die für die Ordnung auf den Straßen, die staatliche Getreideversorgung, die Verwaltung der Märkte und die öffentlichen Spiele zuständig waren. Es gab zwei Arten von Aedilen: die plebejischen Aedilen, die keine Amtsinsignien hatten, und die kurulischen Aedilen, die eine gestreifte Toga trugen. Da die Pracht der Spiele, die die Aedilen veranstalteten, oft die Wahl in ein höheres Amt bestimmte, war das Aedilenamt eine wichtige Stufe auf der politischen Karriereleiter.
    Auguren: Beamte, die im staatlichen Auftrag Omen deuteten.
    Auguren konnten alle Amtsgeschäfte und öffentlichen Versammlungen untersagen, wenn sie ungünstige Vorzeichen erkannt hatten.
    Basilika: ein Gebäude, in dem die Gerichte bei schlechtem Wetter tagten. Caestus: ein mit Ringen, Platten oder Bronzedornen verstärkter Boxhandschuh aus Lederriemen.
    Campus Martius: ein Feld außerhalb der alten Stadtmauern, früher ein Versammlungsort und Truppenübungsplatz. Dort trafen sich die Volksversammlungen. In der Endphase der Republik wurde das Marsfeld jedoch zunehmend bebaut.
    Censoren: Magistrate, die normalerweise alle fünf Jahre gewählt wurden, um den Bürger-Census durchzuführen und unwürdige Mitglieder von der Liste der Senatoren zu streichen.
    Sie konnten bestimmte religiöse Praktiken verbieten, wenn sie diese für der öffentlichen Moral abträglich oder »unrömisch«
    hielten. Es gab zwei Censoren, und jeder konnte die Entscheidung des anderen außer Kraft setzen. Das Censoren-Amt galt als Abschluss einer politischen Karriere. Centurio:
    »Führer einer Hundertschaft«, einer centuria, die jedoch tatsächlich nur sechzig Mann stark war. Confarreatio: die heiligste und bindendste Form der römischen Eheschließung.
    Contio: die von einem Beamten einberufene Versammlung des Volkes zur Entgegennahme von Bekanntmachungen oder zur Diskussion bestimmter Streitfragen.
    Curia: Versammlungsgebäude des Senats auf dem Forum.
    Curulis: Amtssessel der höheren Magistrate.
    Decurio: Anführer einer zehn Mann starken Formation.
    Diktator: ein vom Senat und den Konsuln
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