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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes
Autoren: Jeanette Peters
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knurrte leise. Die Vorstellung, dass Joleen etwas passieren könnte, quälte ihn mehr, als alles andere. Ohne sie würde auch er sterben, weil er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen wollte oder konnte.
    „Also gut“, brummte er schließlich. „Wir sollten sämtliche Bluthuren sowie auch die Tagesboten mit Waffen ausrüsten. Neben Silberwaffen sollten sie auch normale Waffen erhalten, da wir davon ausgehen müssen, dass Angus und Martina auch Bluthuren einsetzen werden. Das haben sie früher schon gerne gemacht.“ Er dachte an den Überfall auf ihn und seine ganze Haut begann zu kribbeln, als er sich daran erinnerte, wie sich die Silberketten angefühlt hatten, während sie sich in sein Fleisch brannten.
    Joleen schien wahrzunehmen, dass sein Körper sich leicht verspannte, denn plötzlich strich sie ihm mit ihren Fingerspitzen zärtlich durch sein Haar.
    „Es ist gut“, flüsterte sie leise, und wieder einmal fragte Zacharias sich, wie sie das machte. Sie las nicht in seinen Gedanken, dass würde er spüren, aber trotzdem schien sie immer zu wissen, was in ihm vorging.
    ***

C IRRUS
     
    Sämtliche Bluthuren waren blass. Sie waren es nicht gewöhnt, so oft in Anspruch genommen zu werden. Doch die hohe Anzahl an Vampiren in ihrem Haus, die sich in den letzten Tagen in einem fort gesteigert hatte, trieb sie an ihre Grenzen.
    Die Blutlust mischte sich mit der gedrückten Stimmung, die über dem Anwesen lag, und führte bei allen zu seltsamen Gefühlsschwankungen. Von Weinkrämpfen, die die Bluthuren überkamen, bis hin zu sexuellen Übergriffen hatte Cirrus in den letzten Tagen alles miterlebt.
    Die Bluthuren waren empfindlicher als sonst, was auch an dem Blutverlust lag. Wenigstens Lucia und Joleen bereiteten ihm immer wieder Grund zur Freude. Sie waren sehr geschickt in den Kampfübungen und machten erstaunlich gute Fortschritte. Zacharias und er wechselten sich mit den Übungen ab, taten sich nur dann zusammen, wenn sie eine Übung verdeutlichen wollten.
    Es war ein absonderliches Gefühl, Lucia und Joleen dabei zuzusehen, wie sie immer wieder gegeneinander kämpften. Es war wie ein seltsamer, erotischer Tanz, den sie aufführten, um ihn und seinen Bruder zu reizen.
    Und es wirkte. Nach den Übungsstunden fiel er jedes Mal über Lucia her und er war sich sicher, dass es seinem Bruder mit Joleen nicht anders erging. Die wenige Zeit, die ihnen vor Morgengrauen blieb, war seltsam angespannt und doch unglaublich erfüllend.
    Sein Blick streifte Lucia, die mit Joleen in der Eingangshalle stand und sich leise mit ihr unterhielt.
    Auch auf sie nahm die seltsame Stimmung im Haus Einfluss. In den letzten Tagen hatten sie sein Spielzimmer nicht aufgesucht, sondern sich in ihr Bett zurückgezogen. Cirrus gestand sich nur ungern ein, dass auch er die körperliche Nähe zu seiner Gefährtin im Augenblick bevorzugte, doch so war es. Anstatt sie bewusst mit Schmerz und Unterdrückung von einem Höhepunkt in den nächsten zu führen, genoss er es im Moment, wenn ihr Körper sich eng an ihn kuschelte.
    Erst in den letzten Tagen war ihm klar geworden, was seine Familie an einer solchen Vereinigung bevorzugte. Niemals zuvor hatte er sich jemanden in sein Bett geholt. Er hatte sich die Frauen in sein Spielzimmer geholt und sich von ihnen genommen, was er brauchte. Als Gegenleistung hatte er sie an die Grenzen ihrer Lust geführt.
    Lucia war die Erste gewesen, bei der es anders gewesen war. Sie hatte sich so bereitwillig in seine Hände begeben, hatte, trotz allem, was sie bei ihrem alten Clan erlebte, ihm vollkommen vertraut und sich hingegeben. Irgendwie schaffte sie es, einen Punkt in seiner Seele zu berühren, den niemals jemand zuvor berührt hatte.
    Wenn er es recht bedachte, dann war es Schicksal gewesen, dass sie Joleen bei sich aufgenommen hatten. Sie war es gewesen, die ihn davon überzeugt hatte, Lucia zu verwandeln, die für seine Gefährtin den am wenigsten, schmerzhaften Weg herausgesuchte. Und sie hatte ihm beigestanden. Inzwischen war Joleen ihm lieb wie eine Schwester und weder sie noch Lucia wollte er in seiner Familie missen.
    „Wie ich sehe, hat Zacharias inzwischen beschlossen, seine junge Blutsklavin zu verwandeln“, ertönte plötzlich Jonathans Stimme neben ihm. Cirrus nickte und sah den Vampir dann an.
    „Es war unumgänglich“, erklärte er ausweichend. „Die Gefährtin meines Bruders, damals noch seine Blutsklavin, war dank Martina lebensgefährlich verletzt. Wenn Zacharias sie nicht
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