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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes
Autoren: Jeanette Peters
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Mama. Es tut mir leid Mama, ich wollte dich nicht erschrecken“, flüsterte die Fünfjährige eingeschüchtert und verschwand dann in Richtung Küche, wobei ihre weißen Lackschuhe bei jedem Schritt ein klackendes Geräusch verursachten.
    Martina verdrehte ihre Augen. Bald würde es ihr besser gehen. Sie hätte schon viel früher auf diese Idee kommen sollen, doch erst eine Nachbarin hatte sie darauf gebracht.
    Martina wusste natürlich, dass es Vampire gab, und sie war sich auch bewusst darüber, dass sie den Großteil des Weltgeschehens aus dem Verborgenen lenkten, doch sie hatte sich nie wirklich darum gekümmert.
    Manchmal hatte sie einen aus dem Nachtvolk als Freier gehabt. Doch das war schon lange her. Vampire waren großzügig, selbst wenn man ihnen nur für eine Nacht als Bluthure diente. Sie schüttelte ihren Kopf. Man musste aufpassen, wenn man sie von sich trinken ließ. Ihr Blutrausch konnte tödlich für die Bluthuren enden, sollte ein Vampir die Kontrolle verlieren.
    Sex und Nahrungsaufnahme waren für Vampire etwas, was sich angenehm verbinden ließ. Ihre Opfer erlebten durch sie Stunden der höchsten Ekstase.
    Das konnte einen abhängig machen. Martina kannte viele Huren, die nach und nach zu Bluthuren verkommen waren, weil sie sich immer und immer wieder einen Vampir ins Bett geholt hatten. Sie waren süchtig nach dem Gefühl, das sie befiel, wenn die Aura eines in Blutlust trinkenden Vampires sie berührte. Martina achtete immer sehr darauf, diesem Gefühl nicht zu erliegen. Es lohnte sich nicht, von ihnen abhängig zu werden und sich versklaven zu lassen, auch wenn sie gut zahlten.
    Nun, das ging natürlich nur für sie, nicht für das kleine Mädchen, das gerade mit vorsichtigem Blick wieder das Wohnzimmer betrat.
    ***

Z ACHARIAS
     
    Es klopfte und Zacharias brachte die Tür mit einem kurzen, mentalen Befehl und einem Kopfnicken dazu, sich zu öffnen.
    Er schaute gelangweilt seinem Bruder entgegen, der mit einem nonchalanten Lächeln den Raum betrat, gefolgt von einer seiner aktuellen Blutsklavinnen.
    „Bruder“, sagte Cirrus und setzte sich in den Sessel, der Zacharias gleich gegenüberstand. Seine Blutsklavin, ein mageres Ding, das die Zwanzig noch nicht erreicht haben konnte, kniete sich gleich zu seinen Füßen nieder, allzeit bereit ihm ihr Blut zu geben.
    „Was willst du Ci?“ Zacharias fixierte seinen Bruder mit ruhigem Blick.
    „Ich bin lediglich hier, um dir mitzuteilen, dass unser Besuch bald eintreffen wird“, erklärte Cirrus und strich in einer gedankenverlorenen Geste seiner Blutsklavin über ihr flachsfarbenes Haar. „Falls du noch etwas zu dir nehmen willst, ehe du dich in menschliche Gesellschaft begibst, wäre nun ein geeigneter Zeitpunkt.“ Er griff an das schwarze Samtband, dass die junge Frau trug, um die Bisswunden zu verdecken und das ihren Sklavenstatus aufzeigte, und zog kräftig daran. „Wenn dir keine der Bluthuren aus dem Harem zusagt, bin ich auch gerne bereit, dir Angela für eine Weile zu überlassen. Es stört mich nicht, sie mit dir zu teilen.“
    Zacharias‘ Blick wanderte über den schlanken, weißen Hals, der nur von dem Samtband geziert wurde. Seine Augen fanden sofort die perfekte Stelle, um sich zu nähren. Als er die vielen Bissspuren seines Bruders darauf entdeckte, schüttelte er seinen Kopf.
    „Danke Ci, das ist ein sehr großzügiges Angebot, aber ich habe mich bereits am frühen Abend genährt“, erklärte Zacharias abwinkend und lächelte ebenfalls.
    „Wie es dein Wunsch ist Bruder“, erwiderte Cirrus nickend und gab seiner Sklavin einen kleinen Stoß. „Du kannst zurück zu den anderen gehen. Ich werde dich rufen lassen.“
    „Danke Sir“, wisperte die Sklavin leise und hielt dabei ihren Blick gesenkt. Während sie aufstand und mit schwingenden Hüften den Raum verließ, musste Zacharias ihr zugestehen, dass sie sicherlich eine gute Ausbildung genossen hatte. Zu viele der Blutsklavinnen vergaßen die oberste Regel im Umgang mit einem Vampir, ihm niemals in die Augen zu sehen. Es fiel ihnen so leicht die Menschen zu manipulieren und sich zu unterwerfen, ein kurzer Blick genügte oftmals schon.
    Natürlich kam es vor, dass einige Menschen, mit einem besonders starken Willen, ihnen sehr viel länger widerstehen konnten, doch irgendwann knickten sie alle ein.
    „Wer ist unser Gast noch gleich?“, fragte Zacharias, und hob eine Augenbraue, während er seinen Bruder ansah. Für gewöhnlich kümmerte er sich nicht um die Geschäfte
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