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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes
Autoren: Jeanette Peters
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verwandelt hätte, wäre sie gestorben.“
    „Ohne Zweifel“, erwiderte Jonathan lächelnd. „Und deine Gefährtin? War auch sie dem Tode nah?“
    „Nein“, sagte Cirrus seufzend. „Es war ihr Wunsch, wie auch meiner. Sie hat diesen Weg bewusst gewählt, und wir haben ihren Tod bewusst herbeigeführt.“ Jonathan sah ihn überrascht an.
    „Welch ungewöhnliches Vorgehen. Aber ohne jeden Zweifel effektiv. Dein Clan handelt sehr innovativ Cirrus. Es würde mich freuen, wenn wir und alle, nachdem wir dieses unerfreuliche Laster aus der Welt geräumt haben, zusammensetzen könnten. Ich bin sicher, dass ich einiges von euch lernen könnte, was auch meinem Clan hilfreich wäre.“ Cirrus lächelte grimmig.
    „So wie wir von dir“, gab er zu. „Die Idee, Krieger auszubilden, ist uns niemals gekommen, ebenso wenig, sie an uns zu binden.“
    „Bei uns ist das leider auch viel nötiger, als bei euch“, erklärte Jonathan. „Es leben zu viele Clans bei uns in der Gegend. Und einige von ihnen sind sehr ... sagen wir mal unzivilisiert.“ Cirrus grinste. Er mochte den Vampir. Jonathan sagte immer, was er dachte, nahm nur selten Rücksicht darauf, ob er andere mit seinen Ausführungen verletzen könnte. Er mochte die Direktheit, mit der der Vampir seiner Umwelt begegnete.
    „Nun, vielleicht solltet ihr darüber nachdenken, euch hier etwas Geeigneteres zu suchen.“ Cirrus meinte es so, wie er es sagte. „Dann könnten wir euch auch besser helfen, wenn ihr euch wirklich dazu entschließt, Kinder aufzunehmen und zu Bluthuren zu erziehen.“ Jonathan lächelte angetan.
    „Das ist durchaus eine Überlegung wert. Und wir könnten euch dabei unterstützen, wenn es darum geht, Krieger auszubilden“, erwiderte Jonathan.
    „Wir werden das besprechen, wenn wir morgen Abend überleben“, beschloss Cirrus und fragte sich, wohin diese Verbindung wohl noch führen würde.
    ***

J OLEEN
     
    Ihre Finger schlossen sich fester um den Elfenbeingriff des Silberdolches, den Zach ihr gegeben hatte, ehe sie aufgebrochen waren. Ihr Blick schweifte nervös zu Melina. Es behagte ihr nicht, dass die Blutsklavin sie begleitete, doch sie als sie darauf bestand hatte Zach sie unterstützt, sodass Joleen ihre Einwände vollkommen chancenlos, angebrachte.
    Nun standen sie geschlossen vor den Mauern, die Angus' Anwesen einschlossen, und warteten, während der Mond in einem tiefen Rot am Himmel stand. Joleen befielen erneut Gewissensbisse. Es war nicht richtig, sie so aus dem Hinterhalt anzugreifen, doch sie war sich darüber im Klarem, dass es umgekehrt passieren würde, wenn sie noch länger warteten. Jonathans und Darius' Krieger hatten am späten Vormittag des Tages einige Blutsklaven aufgegriffen, die versuchten, sich ins Haus zu schleichen. Sie trugen Silberwaffen bei sich, und bei der näheren Untersuchung ihrer Gedanken, die Zach und Cirrus vorgenahmen, sobald sie erwacht und über die Vorkommnisse aufgeklärt worden waren, stellte sich heraus, dass Angus und Martina ihnen den Befehl erteilt hatten, ins Haus einzudringen, um sie zu töten.
    Dies war für sie alle der Befehl zum Angriff gewesen. Die Blutsklaven hatten sie getötet und um genau zu sein, wurden Martina und Angus dadurch bereits vorgewarnt. Ein Vampir spürte, wenn ein an ihn gebundener Blutsklave starb.
    „Ich will, dass du dich im Hintergrund hältst“, zischte Joleen Melina zu. Nun, da der Kampf kurz bevorstand, wirkte die Blutsklavin nicht mehr so überzeugt als zuvor. Sie nickte angespannt.
    „Ja, versprochen“, flüsterte sie. Joleen war zufrieden und sah dann zu Zach, der mit Cirrus, Jonathan und einigen anderen männlichen Vampiren, sowie auch Agenta in der vordersten Reihe stand.
    Zach hatte ihr ebenso wie sie Melina vor noch wenigen Sekunden, befohlen sich zurückzuhalten, doch sie hatte nicht vor, ihren Gefährten diesen Kampf alleine bestehen zu lassen. Es war ihre Mutter, die die Schuld an dieser Situation trug. Joleen wusste, wenn sie sich endgültig von dieser Frau lösen wollte, dann musste sie es sein, die der Vampirin den Dolch durch die Kehle zog, und so ihr Ende herbeiführte.
    Sie setzte sich mit diesen Gedanken nun schon seit einigen Tagen auseinander, und hatte niemandem etwas erzählt. Nicht einmal Zach wusste etwas von ihrem Vorhaben. Sie wollte die Sache ein für alle Mal beenden, hier und heute. Wenn sich die Gelegenheit bieten würde, würde sie sich auf Martina stürzen.
    Sie atmete seufzend durch, und es schüttelte sie, als sie sich
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