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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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sie, dass sie alle einen ähnlich entschlossenen Gesichtsausdruck hatten. Zach hatte recht. Ihre einzige Möglichkeit war, zum Angriff überzugehen. Ansonsten war die Gefahr zu groß, dass Joleen jemanden verlor, den sie liebte. Martina und Angus waren gerissen, und würden ihnen, wenn sie sie angriffen, keine Chance lassen, sich schnell genug zu formieren.
    ***

Z ACHARIAS
     
    Es schmerzte ihn, Joleen so hilflos zu sehen. Seit er sie verwandelt hatte, war sie ihm nie so unbeholfen vorgekommen wie in diesem Augenblick. Als Mensch, war es normal, dass sie eine gewisse Bedürftigkeit ausgestrahlte. Doch in ihrer Existenz als Vampir, war sie ihm selbstbewusster vorgekommen.
    Nach der Begegnung mit Martina war sie in ihr altes Muster zurückgefallen. Sie wirkte ängstlich und schien ständig davon auszugehen, dass jemand sie verletzen wollte.
    Der Wunsch, all das, was im Augenblick geschah, von ihr fernzuhalten, wurde immer stärker. Er lächelte ihr beruhigend zu und vergrub dann sein Gesicht in ihrem blonden Haar. Ihre Augen waren nur noch blassgrün und nahmen langsam die gleiche Graufärbung an, wie auch seine eigenen, doch noch immer konnte er all ihre Gefühle daraus ablesen. Ihr Blick war für ihn, wie ein offenes Buch. Es war noch nie nötig gewesen, ihre Gedanken zu erkunden, um zu wissen, was genau in ihr vorging, obwohl er manchmal darauf zurückgegriffen hatte.
    „Wir schaffen das“, versprach er erneut und Joleen nickte an seiner Brust.
    „Ich habe trotzdem Angst“, flüsterte Joleen zurück und erschauderte in seinen Armen.
    „Die haben wir alle“, murmelte Fayn leise. Zacharias sah seine Cousine an und musterte sie eingehend. Sie wirkte bedrückt und besorgt. Sie schien sich ebenso viele Bedenken um den Ausgang der Geschichte zu machen, wie auch Joleen. Fayn war immer schon ausgesprochen sensibel gewesen. Er lächelte seiner Cousine kurz zu und drückte Joleen ein weiteres Mal fest an sich.
    Joleen atmete tief durch und straffte ihre Schultern. Sie presste entschlossen ihre Lippen aufeinander. Zacharias spürte, wir Joleen krampfhaft versuchte, sich zusammenzureißen, und ihre Unsicherheit zurückzudrängen. Es dauerte einige Sekunden, doch dann sah sie mit resolutem Blick in die Runde.
    „Wissen wir überhaupt, wo Angus' Clan sich derzeit aufhält?“, fragte sie leise. Cirrus nickte mit verkniffener Miene.
    „Ja, sie haben sich am anderen Ende der Stadt ein Anwesen gekauft. Ich habe einige von Darius' Kriegern dort hingeschickt, um die Umgebung auszukundschaften“, hörte Zacharias seinen Bruder erklären. „Das Einzige, was mit Sorge bereitet ist, dass sie inzwischen ebenfalls Kinder kaufen. Allerdings bilden sie sie nicht zu Bluthuren aus, sondern scheinen darauf aus zu sein, sich eine Generation von einer Art Elitekämpfern zu erschaffen. Sie werden von Beginn an im Kampf unterrichtet und dann verwandelt, wenn sie alt genug sind.“
    Zacharias spannte sich an, während Joleen neben ihm erschrocken Luft holte.
    „Wie viele sind es inzwischen“, fragte er seinen Bruder. Cirrus zuckte mit den Schultern.
    „Das lässt sich nicht sagen. Wie wir damals festgestellt haben, hat Martina schnell eine Vorliebe dafür entwickelt, junge Blutsklaven zu verwandeln, um sie die Drecksarbeit für sie erledigen zu lassen. Man muss nur einmal an den Vorfall mit Joleen denken.“ Zacharias nahm wahr, wie Joleen heftig zusammenzuckte, während Cirrus weitersprach. „Mit Angus' Hilfe jedoch müssen wir davon ausgehen, dass sie nun wesentlich organisierter und besser ausgebildet sind. Das, was damals im Keller auf uns gewartet hat, wird nichts dagegen sein, was uns nun erwartet.“
    „Was wenn einem von euch etwas passiert?“, fragte Joleen flüsternd und sie sah jedem von ihnen in die Augen. „Ich will nicht, dass einer von euch verletzt wird.“
    „Es ist sicherlich nicht ausgeschlossen“, bestätigte Agenta und Zacharias warf seiner Schwester einen bösen Blick zu. Sie erwiderte ihn grimmig. „Sieh mich nicht so an Zacharias. Was nützt es uns, es schön zu reden? Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen! Es ist möglich, dass einem von uns etwas passiert. Aber je besser wir uns vorbereiten, desto geringer ist die Gefahr für uns.“ Er wollte Agenta gerade widersprechen, als Joleen ihm zaghaft die Hand auf seinen Unterarm legte.
    „Sie hat recht Zach“, besänftigte Joleen ihn leise. „Wir sollten uns vorbereiten, und sichergehen, dass die Unsrigen geschützt sind.“ Zacharias nickte unwillig und

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