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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes
Autoren: Jeanette Peters
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griff mit großer Freude nach dem Umschlag und ihrem Exemplar des Vertrages und verließ den Salon.
    ***

Z ACHARIAS
     
    Der Schreck der Joleen durchfuhr, als ihre Mutter mitteilte, dass sie nun gehen würde, war so heftig, dass er nur mit Mühe verhindern konnte, selbst zusammenzufahren. Ohne einen weiteren Blick für ihre Tochter übrig zu haben, stand die Frau auf und verließ den Raum. Erst als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, kam Leben in das Mädchen.
    „Ich will aber nicht, dass meine Mama geht“, weinte Joleen und sprang plötzlich von der Couch, ohne dass er oder Cirrus sie davon hätten abhalten können. „Mama, Mama, Mama, warte!“, rief die Kleine und lief auf die Tür zu. Zacharias wollte aufspringen, um sie aufzuhalten, doch Fayn hielt ihn mit einer sanften Berührung zurück und schüttelte den Kopf.
    „Lass sie Abschied nehmen“, flüsterte seine Cousine und Zacharias nickte, obwohl ihn eine dunkle Ahnung beschlich. Sehr viel langsamer und ruhiger folgten sie alle gemeinsam dem Mädchen. Inzwischen hatte es die schwere Tür geöffnet, um in die Eingangshalle zu stürmen.
    „Mama! Mama! Mama! Warte bitte! Mommy!“ Die Rufe hallten durch das Haus und Zacharias versuchte zu verstehen, was das Mädchen an seine Mutter band, obwohl diese sie so schlecht behandelt hatte.
    Als er gemeinsam mit seiner Familie die Eingangshalle betrat, stand die Crackhure bereits an der Eingangstür und die Kleine erreichte sie gerade noch rechtzeitig, um ihre Arme um die Taille ihrer Mutter zu legen, und sie fest zu drücken.
    „Mama, nimm mich mit!“, flehte sie und sah mit großen Augen zu der Frau auf, die sie geboren hatte. Diese machte sich nicht einmal die Mühe, zu ihr hinabzusehen, sondern versuchte stattdessen, die dünnen Ärmchen von ihrem Körper zu lösen. „Bitte Mama, oder bleib mit mir hier, ja?“, flüsterte das Mädchen inbrünstig und Zacharias fragte sich, ob sie wirklich das Richtige taten.
    „Lass mich los!“, fauchte die Frau mit einer eiskalten Stimme. „Ich will dich nicht!“
    „Aber du bist meine Mama“, murmelte das Mädchen in völligem Unverständnis.
    „Nein, nicht mehr“, antwortete die Frau und lächelte kalt. „Und nun lass mich los, du Göre!“, fauchte sie und holte aus. Sie schlug Joleen so fest, dass sie die Arme tatsächlich von ihrer Mutter löste und hart zu Boden fiel. Doch das war der Frau anscheinend nicht genug, denn sie ging auf das am Boden liegende Kind zu und trat noch einmal nach ihm.
    Zacharias reagierte rein instinktiv, als er nach vorne schnellte, seine Hand um den Hals der Frau legte, und sie mit einem kräftigen Ruck an die Wand drückte. Er sah alles nur noch durch einen feinen Rotschleier, was ihm sagte, dass auch seine Augen nun rot glühen mussten.
    „Du hast kein Anrecht mehr auf sie“, zischte er drohend, während sie ihre Hände um sein Handgelenk legte, und ihre Augen sich vor Schreck weiteten, als sie bemerkte, dass ihre Füße nicht länger den Boden berührten. „Das heißt, wenn du noch einmal die Hand gegen unser Eigentum erhebst, werden wir dich töten.“
    Die Frau nickte leicht, um anzudeuten, dass sie ihn verstanden hatte, und er warf sie mit einem angewiderten Ruck von sich. Ihr Körper rutschte einige Meter weit über den Boden, bis ihr Kopf kräftig gegen die Wand schlug. Zacharias achtete nicht weiter auf sie, sondern er schloss seine Augen, um sich wieder zu beruhigen.
    Er spürte, wie die Wut in seinem Inneren langsam nachließ.
    „Mama? Mama, bitte wach auf!“
    Erst als dieses leise Weinen an sein Ohr drang, öffnete er seine Augen wieder und suchte den Raum nach Joleen ab.
Das Mädchen hockte neben den Körper seiner Mutter, ihre kleinen Hände auf deren Schulter gelegt und schüttelte sie immer wieder.
    Unter dem Kopf der Frau bildete sich bereits eine kleine Blutlache. Er hatte sie wohl fester von sich gestoßen, als er wollte.
    „Mama, bitte wach auf“, flüsterte Joleen erneut und sah erschrocken auf das Blut. Dann richtete sie ihren Blick auf Zacharias, doch anders, als er erwartet hatte, sah er keine Wut in ihm, sondern ein Flehen. „Kannst du sie nicht wieder gesund machen?“, fragte Joleen und schluchzte heftig. „Du hast auch mein Knie wieder gesund gemacht.“
    „Ich denke nicht, dass das möglich ist, Joleen“, erklärte Zacharias leise und ging auf sie zu. Sie weinte nur noch heftiger und schüttelte ihre Mutter erneut.
    „Doch, ich weiß, dass du das kannst“, flüsterte sie und ihre großen
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