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Im Kern der Galaxis

Im Kern der Galaxis

Titel: Im Kern der Galaxis
Autoren: Gordon Eklund
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töten – und je größer die Vernichtungskraft ihrer Waffen, desto mehr Freude haben sie daran. Du warst dem Tod sehr nahe, bis ich mich entschloß einzugreifen. Ich spreche von der Handwaffe, die auf dich gerichtet war. Sie war eine von Hunderten verschiedener Waffen, die über die Jahrtausende auf diesen Planeten mitgebracht wurden. Die Fremden hausen übrigens in einem Bunker, den eine von außerhalb gekommene Spezies errichtet hat. Diese Spezies versuchte, weiter Krieg gegen eine andere zu führen, bis ich beschloß, beiden ein Ende zu machen. Das ist viele tausend Jahre her. Alles muß einmal enden, das entschied ich vor langer Zeit. Alles Sterbliche ist nur ein Zerrbild der Götter.
    Dann bist du also nicht der einzige, stellte Kirk fest.
    Darüber kann ich nicht sprechen.
    Sind alle Sterne lebende Wesen?
    Dieses Wort – alle – ist ein zu breiter Begriff.
    Die meisten? Ist das besser?
    Ein Sterblicher braucht das nicht zu wissen.
    Das Bedürfnis, soviel wie nur möglich zu erfahren, steckt in jedem Sterblichen.
    Und er wendet sein Wissen an, um zu vernichten.
    Ohne an die möglichen Folgen zu denken. Ich gebe zu, das ist keineswegs ein weiser Kurs, doch er ist der, dem meine Spezies eine lange Zeit folgte.
    Ich habe zu viel gesehen, um eine solche Behauptung zu akzeptieren.
    Aber vielleicht hast du trotzdem nicht genug gesehen. Gestatte mir eine weitere Frage: Hältst du es immer noch für notwendig, daß alle vernichtet werden?
    Ay-nab schien erstaunt zu sein, daß Kirk eine solche Frage überhaupt stellte. Hast du denn nicht gesehen, was ich dir zeigte? rief er.
    Doch, aber wie wäre es, wenn ich dir zeige, wieso ich deine Einstellung für verkehrt halte?
    Nun machte Kirk sich daran, dem Gott Bilder zu zeigen: Von der Erde und ihren Bewohnern; von Menschen, die einander halfen; von Liebenden; von Gemeinschaftsprojekten; von den großen Werken der Musik, der Malerei und Literatur. Kirk versuchte hartnäckig, dem Gott klarzumachen, daß es mehr gab, als Ay-nab in seinem langen Leben gesehen hatte. Auch wenn viele Spezies im Großen versagten, hatten viele andere in kleineren Dingen Erfolg. Wo die Menge den falschen Weg ging, folgte der einzelne häufig dem richtigen.
    Doch bei diesen Bildern schnaubte der Gott verächtlich. Das sind armselige, billige, kleine Dinge , erklärte er.
    Könnte es nicht sein , fragte Kirk, daß gerade in den kleinen Dingen der wahre Wert des Lebens liegt? Er glaubte, nicht allein um das Leben von ein paar hundert Leuten zu bitten, sondern das Wesen seines eigenen Seins zu rechtfertigen.
    Was willst du von mir?
    Nur Gnade.
    Gnade für dich?
    Für alle.
    Dann wohl auch für sie? Mit gewaltigem Hohngelächter zeigte der Gott Kirk die Klingonen: Captain Kree und Prinzessin Kyanna. Gnade für sie, die versessen darauf waren, gewaltige Vernichtungswaffen zu stehlen, um sie gegen deinesgleichen einzusetzen?
    Ja, auch für die Klingonen, erwiderte Kirk ohne Zögern. Sie sind eine junge Rasse. Darf man ihnen die Möglichkeit verweigern zu lernen? Den schrecklichen Kreislauf von Frieden und Krieg zu brechen?
    Du bittest um Gnade für eure Erzfeinde?
    Ich ersuche dich, auch sie zu verschonen, ja. Sie und alle anderen auf dieser Welt.
    Und mich schließt du aus? fragte der Gott spöttisch. Du möchtest, daß ich allein zugrunde gehe.
    Ich bitte nur um das Mögliche. Ich ersuche um Gnade für alle, einschließlich der Fremden. Viele sind Menschen wie ich. Wenn ich verdiene, am Leben zu bleiben, verdienen auch sie es.
    Ay-nab lachte spöttisch, und Kirk erschien es noch schrecklicher als bisher. Ich kann die Toten nicht am Leben lassen.
    Die Toten?
    Die Fremden. Offenbar hast du nicht begriffen. Jene, die auf meine Welt kamen, benutzte ich als notwendige Kraftquelle, um mein Feuer am Brennen zu halten.
    Ich verstehe nicht.
    Du bist ein Sterblicher. Sie sind tot.
    Aber ich habe sie doch gesehen! Sie gehen, sie reden, sie atmen. Mein Schiffsarzt, Dr. McCoy, hat einige von ihnen untersucht. Er stellte nicht fest, daß sie tot sind.
    Auch er ist ein Sterblicher. Solange ich es gestatte, ist den Fremden eine Art Leben gegeben. Sobald ihre Körper verbraucht sind, entledige ich mich ihrer.
    Einer der Fremden kam an Bord meines Schiffes. Er war ein alter Schulfreund – Thomas Clayton. Er sagte, er sei dir entkommen.
    Das stimmt nicht. Ich schickte ihn zu euch. Die Fremden sind tot, nur sind sich nicht alle ihres wahren Zustands bewußt.
    Etwas in diesem letzten Satz berührte Kirk tiefer als alles
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