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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Sagittarius-Sektors zusammen, vor allen Dingen die Strecken, die Veti, Trans-Cygnus 34 und die Außenwelten der Boreaum Matrix miteinander verknüpften.
    Die Stationskontrolle meldete sich über Kom und wies ihn an, die Steuerung an die Leitbaken Blau-zwei und Blau-drei zu transferieren, und sich auf das Rendezvousmanöver mit den Schleppern vorzubereiten.
    »Blödsinn!«, murmelte Panglor und koppelte die Sensorphalanx an die Laserbänke der Leitbaken an. Er und sein Schiff brauchten keine Schlepper. Aber was sollte er tun? Er musste sich an die Regeln der Gilde und der Gewerkschaft halten. »Die sollten einen Mann bloß seinen Job machen lassen«, knurrte er. LePiep, durch seinen ärgerlichen Ton aufgeschreckt, hopste auf die Konsole und schaute ihn mitfühlend an, die Augen weit aufgerissen und die kleinen Ohren gespitzt. Er erwiderte den Blick. »Was ist?«, fragte er gereizt. Die Ou-Ralot hatte ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Sie blinzelte verdutzt. Dabei wollte sie ihm nur helfen, ihn ein wenig beruhigen. »Zur Hölle, Peep«, lenkte er schuldbewusst ein. »Alles ist okay. Verstanden?«
    Vier Schlepper näherten sich der Fighting Cur wie hell schimmernde Augen, die durch ein Meer aus Sternen schwammen. Ohne viel Federlesens nahmen sie ihn in Schlepp, und vierzig Minuten später war die Cur an einem Anleger vertäut. Panglor sicherte das Schiff. Während er auf das Shuttle wartete, ging er in seine Kabine und stopfte ein paar Sachen in seine Reisetasche. Dann setzte er sich zu LePiep. »Soll ich dir verraten, was ich jetzt brauche, meine Freundin«, erklärte er, dem Tier den Rücken streichelnd. »Einen starken Drink und ein bisschen Zeit zum Überlegen.« Unterwegs hatte er zwar versucht, sich einen Reim auf die jüngsten Vorgänge zu machen, doch während des Foreshortening-Transits vermochte er nie besonders klar zu denken.
    Das Shuttle traf ein. Er musste los. LePiep verstaute er in ihrem Quarantänekoffer; in einer Hand den Behälter mit der Ou-Ralot, in der anderen seine Reisetasche, ging er an Bord des Shuttles und suchte sich einen Platz am hinteren Ende der Kabine. In ihrem Köfferchen drängte sich LePiep so dicht wie möglich an seine Seite, derweil das Shuttle von der Fighting Cur ablegte und beschleunigte.
    Die Orbitalstation kam in Sicht, während das Shuttle die Anlegezone überflog und in Schräglage ging, um die Richtung zu ändern. Der Anblick war überwältigend. Die Station glich einem märchenhaft schönen, facettierten Juwel, das den halben Himmel ausfüllte. Sonnenlicht ergoss sich über die Oberfläche und schuf filigrane Muster aus Dunkelheit und strahlender Helle. Das Shuttle umrundete einen winkelförmigen Flügel der Station und sauste in eine Region aus tiefsten Schatten hinein; der sichtbare Teil der Station hob sich wie ein gleißendes Gebilde vor der Schwärze des Alls ab, eine grellweiße Kontur, hineingeätzt in die Nacht. Das Shuttle bremste, vollführte eine Wende und schoss in die Höhe zum oberen Rand des Flügels. Wenige Minuten später dockten sie an, und Panglor blickte in eine offene Luke.
    LePiep fing in ihrem engen Behältnis leise an zu wimmern. Durch die transparente Plastikwand starrte sie ihn ängstlich an. »He, Peep«, tröstete er die Ou-Ralot und verspürte einen plötzlichen Druck im Hals. Er blinzelte den feuchten Schleier aus seinen Augen, schnappte sich den Koffer und seine Tasche und marschierte zum Ausgang.
    Die Inspektion bei der Ankunft war äußerst lästig – Zoll, Dekontamination, medizinischer Check. Endlich wurden sie entlassen und quer durch eine große Halle geschickt; Panglor dekontaminiert und in sauberer Kleidung, LePiep dekontaminiert und mit aufgeplustertem Fell. Keck thronte sie auf seiner linken Schulter, den Schwanz unter seinen Arm geklemmt. Sie folgten zwei in der Luft schwebenden leuchtend blauen Linien, die in der Ferne zusammenliefen, wie ein Schienenstrang, der dem Horizont zustrebt. Es handelte sich um einen psykinetischen Wegweiser – vermutlich personenbezogen, welcher ihn zu seinem angestrebten Ziel lotste und lediglich von ihm gesehen werden konnte. Trotz der vielen Hallen, die er durchqueren musste, brauchte er nicht zu befürchten, er könnte sich verlaufen.
    Jede neue Halle überflutete ihn mit mannigfachen Eindrücken. Überall wimmelte es von Menschen, die in alle Richtungen strömten – Raumfahrer, Passagiere auf der Durchreise, die hier einen Zwischenstopp einlegten, Einheimische. Er entdeckte alle möglichen
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