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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Johnstone River noch nicht in sein ursprüngliches Bett zurückgekehrt. Noch immer war das Gelände mit großen Pfützen übersät, die Ufer schlammbedeckt. Doch schon die ersten Sonnenstrahlen versprachen einen sehr heißen Tag. Überall lagen Trümmer. Eve wusste, dass die Männer bald aufstehen und sich an die Aufräumarbeiten machen würden.
    Angesichts der Flut der Ereignisse hatte Jordan keine Zeit gehabt, sich Gedanken wegen seiner Pflanzen zu machen, doch Eve wusste, dass sie an diesem Morgen seine Hauptsorge sein würden.
    Gaby kam aus dem Haus und brachte Eve eine Tasse Tee. »Du bist ja schon früh wach«, meinte sie.
    »Wo ist Jordan?«, fragte Eve, ohne sie anzuschauen.
    »Er ist gleich heute Morgen nach Willoughby gefahren, um deine Mutter zu informieren.«
    Eve schaute Gaby verwundert an. »Ich hätte ihn gern begleitet. Warum hat er nicht auf mich gewartet?«
    »Jordan meinte, dass du noch Ruhe brauchst, aber er wollteLetitia so schnell wie möglich Bescheid sagen, was geschehen ist. Er wusste, dass sie sich große Sorgen gemacht hat, und gestern Abend muss sie beinahe den Verstand verloren haben. Am liebsten wäre er gestern noch nach Willoughby geritten, aber Frankie und Ryan O’Connor haben ihn nicht gelassen. Schließlich hat er nachgegeben, aber nur deshalb, weil er zu erschöpft war und weil es wirklich lebensgefährlich gewesen wäre.«
    Eve verzichtete auf eine Erwiderung.
    »Du darfst Jordan nicht böse sein, Eve. Er ist sehr besorgt um dich.«
    Eve nickte, mied jedoch Gabys Blick.
    Eine Stunde später, als Jordan zurückkam, saß sie noch immer auf der Veranda.
    »Wie geht es dir, Eve?«, erkundigte er sich, als er sie sah. Er wirkte sehr müde.
    »Mir geht es gut. Gaby sagte mir, du seist nach Willoughby gefahren.« Tränen traten ihr in die Augen, und sie wusste, dass sie niemals von Willoughby würde sprechen können, ohne an Max zu denken.
    »Ja. Letitia sollte so schnell wie möglich von Max erfahren, weil ich wusste, wie besorgt sie war.«
    »Wie hat sie es aufgenommen?«
    »Erstaunlich ruhig, als hätte sie es gespürt.« Jordan konnte sich Letitia nicht anders als gefasst vorstellen. »Und Celia war sehr still. Ich glaube, sie stand unter Schock. Ausgerechnet Lexie musste mit einem Mittel ruhig gestellt werden.«
    »Warum sagst du ›ausgerechnet‹?«
    »Weil sie immer behauptet hat, sie hasse Max’ ständige Verbote. Aber ich bin sicher, dass sie ihn trotzdem geliebt hat.« Er verschwieg, dass Lexie einen Hang zum Melodramatischen besaß.
    »Hat es große Schäden am Haus oder den Außengebäuden gegeben?«
    »Das Haus war unbeschädigt, doch die Baracke der kanakas war so baufällig, dass sie eingestürzt ist. Zum Glück waren zu dem Zeitpunkt schon sämtliche Arbeiter in der Scheune.«
    Eve schwieg.
    Jordan hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, was sich in der Hütte abgespielt haben mochte. Er fürchtete sich fast davor, danach zu fragen. »Hat Max dich verletzt, Eve?«
    »Nein«, stieß sie impulsiv hervor. »Er hat mir das Leben gerettet.« Tränen traten ihr in die Augen.
    Jordan spürte, dass etwas Bedeutsames zwischen den beiden vorgegangen sein musste, doch Eve schien nicht über die Ereignisse unmittelbar vor Max’ Tod sprechen zu wollen. Er erkannte, dass sie noch unter Schock stand und dass das Geschehen zu schmerzhaft war.
    »Es tut mir Leid, Jordan«, meinte Eve plötzlich. »Ich möchte dir gegenüber nicht unfreundlich sein. Ich weiß, du bist müde, und bin dir dankbar, dass du Mutter die schlimme Nachricht überbracht hast.«
    »Schon gut, Eve. Wenn du über alles reden möchtest, bin ich für dich da.«
    Eve starrte auf den leeren Flecken, an dem die Hütte gestanden hatte. Sie konnte kaum glauben, dass sie fort war – und Max ebenfalls.
    »In den letzten Wochen war Max völlig außer sich. Es muss ein schlimmer Schock für ihn gewesen sein zu erfahren, dass ich nicht seine Tochter bin.« Eve wollte nicht entschuldigen, was Max getan hatte, verstand jetzt aber, wie er sich gefühlt haben musste.
    »Ja«, meinte Jordan und setzte sich neben sie. »Diese Zeit muss schrecklich für ihn gewesen sein.«
    »Er hat einige seltsame Dinge zu mir gesagt – ich weiß nur nicht warum. Zum Glück war er wieder bei klarem Verstand, bevor er starb.«
    Jordan freute sich, dass Max seinen Frieden mit Eve gemacht hatte. Er hoffte, dass sie nun endlich Ruhe fand. »Wenn er etwas Verletzendes gesagt hat, Eve, dann denk einfach nicht daran.« Doch Jordan wusste, wie

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