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Im Gefängnis des Glaubens

Im Gefängnis des Glaubens

Titel: Im Gefängnis des Glaubens
Autoren: Lawrence Wright
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Übergriffe innerhalb der Hierarchie. Tony Ortega schreibt seit 1995 für die Phoenix New Times über die Organisation und lieferte in Village Voice bis zu seinem Ausscheiden vor kurzer Zeit nützliche Informationen in dem Blog »Running Scared«. Einige dieser Journalisten wurden belästigt, ausspioniert, verklagt oder auf unterschiedliche Art bedroht. Ich bin ein Nutznießer ihres Könnens und ihrer Beharrlichkeit.
    Im vergangenen Jahrzehnt haben Aussteiger in Memoiren und Blogs über ihre Erfahrungen in der Sea Org berichtet. Diese Berichte über die internen Vorgänge belasten die Scientology-Kirche schwer. Unter den Erinnerungen sind insbesondere Blown for Good: Behind the Iron Curtain of Scientology vonMarc Headley (2009), My Billion Year Contract von Nancy Many (2009), Abuse at the Top von Amy Scobee (2010) und Counterfeit Dreams von Jefferson Hawkins (2010) zu nennen. Kate Bornstein hat in A Queer and Pleasant Danger (2012) eine sehr aufschlussreiche Schilderung der Jahre auf der Apollo geliefert.
    In den letzten Jahren sind zahlreiche Scientology-kritische Websites entstanden. Den Anfang machte im Jahr 1991 alt.religion.scientology. Zu den aktivsten Kritikern der Organisation zählen Andreas Heldal-Lund mit »Operation Clambake« auf xenu.net, Steve Hall mit scientology-cult.com, Arnaldo Lerma mit lermanet.com und der Scientology Message Board, eine von »Emma« gegründete Online-Community für ehemalige Mitglieder, die mittlerweile von »Mick Wenlock and Ethercat« geleitet wird. Auf der Website exsicentologykids.org, die von David Miscaviges Nichte Jenna Miscavige Hill ins Leben gerufen wurde, fand Paul Haggis Informationen, die wesentlich zu seiner Entscheidung beitrugen, aus Scientology auszusteigen. Viele der Postings auf diesen Websites sind anonym, aber sie liefern wichtige Einblicke in eine Subkultur, die für Außenstehende schwer verständlich ist.
    Der Blog Moving on Up a Little Higher von Marty Rathbun hat sich seit seiner Entstehung im Jahr 2009 in einen Bezugspunkt für die »unabhängigen« Scientologen verwandelt, die sich von der Organisation abgewandt haben, jedoch an Hubbards Lehren festhalten. Dort findet man viele aufschlussreiche Erfahrungsberichte sowie Dokumente, die aus der Organisation herausgeschleust wurden. Rathbun und seine Frau Monique Carle sind unablässiger Belästigung ausgesetzt und werden von Privatdetektiven beobachtet, weil Rathbun Miscaviges Autorität offen in Zweifel zieht.
    Im Verlauf meiner Recherchen für dieses Buch habe ich Hunderte Interviews geführt, die überwiegend dokumentiert sind. Ich habe mich bei der Verwendung anonymer Quellen stets zurückgehalten, aber bei der Auseinandersetzung mit Scientology stößt ein Journalist auf besondere Probleme: Viele Gesprächspartner fürchteten sich vor Vergeltungsmaßnahmen der Organisation; insbesondere wollten sie Klagen aus dem Weg gehen und den Kontakt zu ihren Familienangehörigen nicht verlieren. Viele der Personen, die früher wichtige Positionen in der Organisation bekleideten, haben sich in Geheimhaltungsvereinbarungen zum Schweigen verpflichtet. Ich schulde all diesen Personen großen Dank dafür, dass sie trotz der Gefahren für ihr Wohlergehen bereit waren, mit mir zu sprechen.
    Paul Haggis spielt eine besondere Rolle in diesem Buch. Er hatte nie vor, sich öffentlich zu seinen Erfahrungen in der Scientology-Kirche zu äußern. Die Tatsache, dass er im Wissen um die Vergeltungssucht der Organisation mit mir sprach, zeugt von seinem Mut und seiner Geradlinigkeit.
    Ich widme dieses Buch meinen Kollegen beim New Yorker , und die Liste der Personen, denen ich Dank schulde, beinhaltet all jene, die mit mir am Porträt von Paul Haggis arbeiteten, das am 14. und 21. Februar 2011 unter dem Titel »The Apostate« erschien und der Ausgangspunkt für meine Recherchen über Scientology war. Ich hatte schon vorher mit dem Chefredakteur David Remnick über einen Artikel über die Scientology-Kirche gesprochen. David war sich der rechtlichen Risiken bewusst, aber ich glaube, dass er ebenso wenig wie ich ahnte, wie viel Zeit und Geld die Reportage schließlich kosten würde. Davids Engagement war umso bewundernswerter, da die Zeitschrift zu jener Zeit unter ähnlichem finanziellem Druck wie andere Printmedien stand. Mein Redakteur beim New Yorker , Daniel Zalewski, hat mich durch viele Artikel geleitet, und seine Beharrlichkeit und sein Einsatz für meine Arbeit bedeuten mir sehr viel. Daniels seinerzeitige Assistentin
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