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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht
Autoren: Stephanie Laurens
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Stadt fahren?«
    »Ja und nein.« Stokes und Griselda hatten die ersten Stunden an dem ausgedehnten Hochzeitsfrühstück teilgenommen, aber dann hatte Stokes nach London zurückfahren müssen. Vor ein paar Stunden waren sie abgereist. »Wir fahren nach London, aber auf einer anderen Strecke.«
    Nicht weit entfernt besaß er eine behagliche Jagdhütte, schon seit Jahren, obwohl sie nur selten benutzt wurde. Er hatte Anweisung gegeben, sie für diesen Abend als perfekten Ort für ihre Hochzeitsnacht einzurichten. Lächelnd schaute er ihr in die Augen. Bevor Penelope in sein Leben getreten war, hatte er angenommen, dass er niemals romantische Neigungen in sich verspüren würde. Offenbar zu Unrecht. »Ich glaube, es wird dir gefallen, wohin wir fahren.«
    Ihr Lächeln wurde sanfter und tiefer. »Das glaube ich auch.«
    Unmöglich, dass sie es erraten hatte. Barnaby zog fragend die Brauen hoch.
    »Weil es nur eins gibt, was ich dort brauchen werde - dich.«
    Jetzt war es an ihm, jene Glut in sich zu spüren, die ihren Zügen einen goldenen Schimmer verliehen hatte, und es kam ihm vor, als würde sein Herz sich ausdehnen und anschwellen.
    Penelope bemerkte es an seinem Blick. »Darf ich einen Vorschlag machen, um deinen Plan noch zu verbessern?«
    Als ob er es nicht erwartet hatte. »Was du willst.«
    »Siehst du die Tür da drüben, hinter dem verzierten Spiegel?« Er nickte, und sie fuhr fort. »Wenn wir nach der nächsten Ecke kehrtmachen, durch die Tür nach draußen gehen und die Tür schließen, könnte die Flucht gelingen. Wenn nicht ... wenn wir versuchen, den Formalitäten Genüge zu tun, werden wir Stunden damit zu tun haben, uns von allen zu verabschieden und uns zu befreien. Außerdem haben wir uns schon bei allen bedankt, dass sie zu uns gekommen sind. Ich schlage vor, dass wir die Flucht ergreifen, anstatt in die Falle zu tappen.«
    Aufmerksam musterte Barnaby ihren Blick, schaute dann geradeaus, als sie ihn um die Ecke zerrte. Dann standen sie vor der Tür, er blieb stehen, öffnete sie und wirbelte mit ihr hindurch, schloss sie hinter sich - um sie in die Arme zu ziehen und zu küssen, bis sie beinahe wahnsinnig wurde.
    Danach ergriffen sie die Flucht.
    Zwei kluge Köpfe wissen mehr als einer. Natürlich war Barnaby längst klar, dass Penelope ihn wunderbar ergänzte - ungeachtet dessen, womit sie es gerade zu tun hatten.

Epilog
    Zwei Monate später London
    »Zufällig hat Stokes mich gerade heute Vormittag benachrichtigt, dass Cameron die Insel verlassen hat.« Barnaby hob den Blick von der Zeitung, während er seinen Frühstückskaffee trank.
    Penelope saß am anderen Ende des Tisches im Frühstückszimmer des Hauses, das sie jüngst in der Albemarie Street gekauft hatten, schaute auf und blickte wie abwesend in die Ferne ... nickte und konzentrierte sich wieder auf die Liste, die sie gerade schrieb.
    Barnaby lächelte, hob die Tasse und nippte. Es gehörte zu den Dingen, die er überaus an ihr schätzte, dass sie niemals erwartete, er würde sie schon am Frühstückstisch mit geistreichen Bemerkungen überhäufen. Und umgekehrt verschonte sie ihn mit geistlosem Geschwätz.
    Zufrieden und voller Anerkennung ließ er den Blick ein paar Sekunden lang auf ihrem dunklen Haarschopf ruhen, bevor er sich wieder seiner Zeitung zuwandte.
    Gestern erst hatten sie Stokes und Griselda zu einem privaten Dinner eingeladen. Wenn ihm irgendjemand prophezeit hätte, dass seine Frau in der Lage sein würde, ihn und Stokes noch weiter anzunähern und ihre Freundschaft zu vertiefen - dass sogar beide Ehefrauen dazu in der Lage wären -, dann hätte er diesen Menschen für verrückt erklärt.
    Auch Penelope und Griselda hatten eine feste Freundschaft geschlossen und schon vor vielen Wochen sämtliche Standesschranken hinter sich gelassen. Zusammen mit Penelope dinierte er in dem kleinen Haus in der Greensbury Street - das Stokes seiner Braut geschenkt hatte, bei Griseldas Laden gleich um die Ecke -, und zwar genauso oft, wie die beiden zu ihnen kamen.
    Inzwischen beherrschte Penelope sogar die Kunst des Muschelessens.
    Mostyn brachte mehr Toast. Als er den Untersetzer an ihrem Ellbogen abstellte, schaute sie auf und schob sich die Brille höher auf die Nase. »Heute Vormittag werde ich ins Findelhaus fahren, Mostyn. Bitte richten Sie Cuthbert aus, dass ich die Kutsche in einer halben Stunde brauche.«
    »Sehr wohl, Ma’am. Ich werde Sally anweisen, dass sie Ihren Mantel und den Muff bereitlegen soll.«
    »Danke.« Penelope
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