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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht
Autoren: Stephanie Laurens
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wallten auf und wollten beschwichtigt werden, viel mächtigere Bedürfnisse erhoben sich vollkommen unerwartet und mischten sich unter den Kuss, tränkten ihn mit einer Leidenschaft, die weder sie noch er hatten zeigen wollen, die beide jetzt aber besänftigen mussten, stillen und befriedigen.
    Barnaby neigte den Kopf und erkundete ihren Mund, plünderte ihn förmlich mit verheerenden Auswirkungen auf ihre Sinne - und sie erwiderte ihm den Gefallen, schüttelte sich das Wasser von den Händen und fuhr mit den Fingern in sein Haar, um sich in den Locken festzukrallen. So konnte sie ihn festhalten und küssen, so hungrig, so gierig und so eifrig von ihm Besitz ergreifen wie er von ihr.
    Genauso wild. Genauso ungezügelt.
    Als sie sich schließlich voneinander lösten, schnappten sie beide atemlos nach Luft. Heftig rumorte der Hunger in ihnen, und es war nicht rein körperlich gemeint. Der gleiche Herzschlag, der gleiche Drang. Sie fing seinen Blick auf, entdeckte im aufgewühlten Blau seiner Augen den gleichen Wirbel der Gefühle wie bei sich auch.
    Aus dem gleichen Grund.
    Aus dem gleichen Anlass. Mit der gleichen Kraft.
    Zitternd atmete Penelope ein. Sie hatte die feste Absicht, mit ihm zu reden. Es war höchste Zeit.
    Obwohl es sie mit aller Macht dazu drängte, beschlich sie ein letzter Zweifel. Er war überzeugter Junggeselle, wie in den Salons allgemein bekannt war. Wenn sie jetzt das Wort ergriff ... ihm einen Antrag machte ... er aber nicht zustimmte ... dann wäre ihre gemeinsame Zeit zu Ende. Sobald er erfuhr, dass sie an eine Heirat dachte, sie ihn aber nicht überzeugen konnte, ihrem Antrag zuzustimmen, würde er sie ungeachtet ihrer Wünsche ebenso höflich wie entschlossen aus seinem Leben verweisen.
    Penelope war überzeugt, dass sie eine Zurückweisung nicht überstehen würde. Wenn sie also das Wort ergriff und er sie zurückwies, dann würde sie alles verlieren, was sie jetzt hatte.
    Aber wenn sie nicht das Wort ergriff - dann würde sie alles verlieren, was sie gemeinsam haben könnten.
    Trotzdem ... selbst wenn er die gleichen Gefühle für sie hegte wie sie für ihn, hieß es noch lange nicht, dass er die Ehe für den richtigen Weg halten würde.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben verließ Penelope fast der Mut, als sie sich einer Herausforderung gegenübersah. Dieser eine Schritt ... noch nie hatte es einen solch entscheidenden Moment in ihrem Leben gegeben. Sie suchte in seinen Augen nach einem Zeichen, nach einem Hinweis darauf, wie er wohl reagieren würde. Und plötzlich fiel es ihr ein ... »Warum musstest du Cameron niederschlagen?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    Aus seinem Mund hatte es geklungen, als läge noch eine größere Bedeutung darin, als nur einen teuflischen Gegner zur Strecke zu bringen.
    Barnaby hielt ihren Blick fest, schaute dann auf ihre Lippen. »Du hattest gesagt«, meinte er trocken, »dass ich wohl den Verstand verloren hätte.« Er unterbrach sich kurz. »Du hattest recht. Ich hatte tastsächlich den Verstand verloren. Es ... es war alles so anders. Denn ich habe noch niemals den Verstand verloren. Wie du auch noch niemals geplappert hast. Aber in dem Moment, als Cameron dich geschnappt hat ... da war jeder vernünftige Gedanke in mir erstorben. Ich brauchte auch gar nicht mehr zu denken. Es war sonnenklar, was ich zu tun hatte. Wozu noch lange grübeln?«
    Er hielt inne und atmete tief durch. »Ich musste ihn schlagen, weil er dich in seiner Gewalt hatte. Wenn es Griselda getroffen hätte, hätte ich anders empfunden. Vielleicht hätte Stokes eingegriffen. Aber Cameron hatte es nun mal auf dich abgesehen ...«, seine Stimme klang tiefer, »... irgendwann in den vergangenen Wochen bist du mein geworden. Stehst in meinem Schutz. Dich zu halten und für deine Sicherheit zu sorgen.«
    Barnaby schaute ihr direkt in die Augen, und sie entdeckte in dem strahlenden Blau, dass er die Wahrheit sagte. »Das ist der Grund, weshalb ich ihn niederschlagen musste. Warum ich keinen Gedanken daran verschwendet habe, ob es notwendig war oder nicht. Weil ich es musste.« Er schwieg kurz. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass es manchmal so sein kann ... mit einer bestimmten Frau. Ich hätte niemals geglaubt, dass es auch mir passieren kann. Aber mit dir ... ist es mir passiert. Und wenn du nicht mein sein willst ...« Er suchte ihren Blick und fuhr dann mit fester Stimme fort: »Es ist zu spät. Du wirst immer mein sein.«
    Penelope hatte etwas gesucht, woran sie ihr Herz verlieren konnte. Und
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