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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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anderen Hälfte meiner Seele böse sein?“, fragte er so sanft, dass es kleine Stücke aus ihrem Herzen riss. „Ich bin nun einmal leicht hochzubringen, Baby, und ich kann andererseits ziemlich verschlossen sein. Aber selbst wenn ich wütend reagiere, selbst wenn ich dich anknurre, heißt das nicht, dass ich dich weniger liebe. Deine Seele leuchtet hell, Tally, und ich bin verdammt froh, dass sie für mich leuchtet.“
    Ihre Augen wurden feucht bei diesem Bekenntnis. Irgendwie hatte er etwas Unmögliches erreicht: Sie fühlte sich jung und im Grunde ihres Herzens unschuldig. „Du kannst ja manchmal tatsächlich wunderbar reden!“ Ihre Stimme klang heiser. „Ich bin froh, dass du mein bist– du wirst immer für mich da sein. Wenn ich dich brauche, wirst du zu mir kommen.“
    Seine Arme schlossen sich fester um sie, und sie wusste, dass er sie verstanden hatte. Niemals wieder würde sie sich fragen, ob er sie wohl eines Tages verlassen würde. Seine Hingabe beschämte sie, sie würde ihn mit aller Kraft lieben, bis seine Wunden vollständig vernarbt waren. Doch dann sagte er: „Für immer, Tally!“ Und ihr Herz zersprang fast.
    „Clay, was ist, wenn–“
    „Sprich es nicht aus.“ Er zerdrückte sie fast. „Wir reden darüber, nachdem wir bei den Spezialisten gewesen sind. Morgen ist der erste Termin.“
    Dafür biss sie ihn in den Arm, spürte seinen unausgesprochenen Schmerz in der Art, wie er einer Diskussion auswich. „Wage ja nicht wieder, dich zu verwandeln“, befahl sie und fragte sich, ob wohl ein Leben ausreichen würde, um Clay auf all die Arten zu lieben, mit denen sie ihn lieben wollte. „Wir können die Tatsache nicht ignorieren, dass ich krank bin.“
    „Für mich riechst du aber nicht krank“, sagte er mit fester Stimme.
    Sekundenlang sagte keiner von beiden etwas, dann sprachen beide gleichzeitig.
    „Tu ich nicht?“
    „Was zum Teufel?“
    Sie wand sich in seinen Armen. „Ich will mich umdrehen.“
    Er lockerte seinen Griff, damit sie sich umdrehen und ihm ins Gesicht sehen konnte. „Du hast einmal gesagt, ich würde falsch riechen.“
    „Hast du auch.“ Er runzelte die Stirn und rieb seine Nase an ihr, um seine Vermutung zu bestätigen. Mit der Zungenspitze fuhr er über ihre Halsschlagader. „Das ist jetzt weg. Nichts mehr davon übrig, auch nicht unter der Oberfläche.“
    Talins Augen waren weit aufgerissen, als er sie ansah. „Eine vorübergehende Besserung?“
    „Nein, das geht viel tiefer.“ Das Tier in ihm war überzeugt davon, sog noch einmal ihren Duft ein, um ganz sicherzugehen. „Kein Verfall mehr.“
    „Als würde ich gesund werden?“ Ihre Hände krallten sich in seine Schultern. „Nein, eine solche Krankheit verschwindet nicht von allein. Es ist eine Degenerationserscheinung.“
    Das Tier in Clay brüllte frustriert auf. Warum erinnerte er sich nicht endlich? „Woran?“, murmelte er.
    „Clay?“
    Er konnte nicht antworten, so stark konzentrierte er sich. Irgendetwas war da gewesen, etwas Wichtiges, die Katze hatte es verstanden, aber der Mann– „Himmel!“ Er fuhr auf.
    Talin unterdrückte einen überraschten Schrei, als sie plötzlich auf dem Rücken lag.
    „Entschuldigung“, murmelte er, griff nach seiner Hose und zog sie an.
    Sie richtete sich hinter ihm auf in diesem Erdbeereisslip, der ihn fast verrückt machte. „Wohin gehst du?“
    „Hier.“ Er warf ihr den Spitzenmorgenmantel zu, den sie mit der Unterwäsche bekommen hatte.
    Sie zog ihn über und sah ihn prüfend an. „Alles okay, mein Schatz? Hast du vielleicht mit den Jungs etwas viel getrunken?“
    Er gab ihr einen Klaps hintendrauf. „Niedlich.“
    „Vergiss das bloß nicht.“ Wenn sie lächelte, sprang ihm das Herz aus der Brust. „Warum ziehen wir uns an?“
    Clay strich zärtlich über die Rundung, schob den Slip hoch und berührte ihre bloße Haut. Weich. Heiß. Seins. „Ich will nicht, dass Luc dich nackt sieht.“
    „Hör auf damit“, hauchte sie, als seine Finger tiefer glitten, sich in ihr weiches Fleisch schoben. „Oder lieber nicht, mir ist alles recht.“
    Er küsste sie fest auf den Mund, zog den Slip zurecht und schloss den Morgenmantel über ihrer Brust. „Benimm dich.“ Mein Gott, er wollte noch jahrzehntelang so mit ihr spielen. Sie machte ihn vollkommen verrückt, und er genoss jede Minute aus vollen Zügen.
    „Warum?“ Talin kniff die Augen erstaunt zusammen, denn Clay stand vor der Kommunikationskonsole. „Wir telefonieren?“ Sie griff nach dem T-Shirt,
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