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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen
Autoren: James Rollins
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glitten von ihrem Mund zu ihrer Kehle hinab. Die Hitze seiner Berührung war elektrisierend, eine eigene Art dunkler Energie. Keuchend stieß sie seinen Namen hervor, ließ die Finger durch sein Haar laufen, verdrehte und zauste es, wollte ihn nicht loslassen.
    Ihre aufflammende Leidenschaft war keine Liebe, nicht einmal Lust. Es war etwas mehr. Zwei Menschen, die sich beweisen mussten, dass sie lebten. In der Wärme von Lippen, in der Berührung von Haut feierten sie das Leben in allen seinen körperlichen Bedürfnissen, Gefühlen und Wundern.
    Er drückte sich an sie, drängend und hungrig. Sie zog ihn mit zitternden Armen noch fester zu sich.
    Schließlich stieß er sich ab. »Wir … wir … jetzt nicht, und nicht so. Nicht genügend Zeit.« Er sackte zusammen und winkte vage mit einer Hand nach oben. »Wir müssen einen Weg hinauf finden.«
    Karen packte ihn am Handgelenk. »Folge mir.« Brüsk führte sie ihn zur Leiter. Beim Aufstieg spürte sie immer noch die Hitze seiner Berührung auf ihrer Haut, eine sanfte Wärme, die sich in ihren Gliedmaßen ausbreitete. Nachdem sie die oberste Ebene erreicht hatten, half sie ihm von der Leiter.
    »Bei meinem ersten Eintreffen hier hat man mich über die Sicherheitsvorkehrungen informiert«, erklärte sie. »Es gibt ein eingebautes Notsystem zur Evakuierung.« Sie eilte zu einem Paneel mit großen Warnaufschriften und zog eine Tür auf. Ein großer, roter, T-förmiger Griff zeigte sich. »Hilf mir damit!«
    Jack trat neben sie, wobei seine Schultern die ihren streiften. »Was ist das?«
    »Die obere Ebene funktioniert wie ein Rettungsboot, so etwas wie das Evakuierungssystem des Tauchboots. Dieser Handgriff trennt sie von den beiden anderen Ebenen ab. Dann lässt der positive Auftrieb die Ebene zur Oberfläche treiben. Fertig?«
    Jack nickte. Gemeinsam zogen sie den Griff. Eine gedämpfte Explosion ertönte, und der Boden unter ihnen bebte. Die Lämpchen an den Wänden erloschen, als die Ebene sich vom Hauptgenerator trennte.
    Karen suchte im Dunkeln Jacks Hand. Augenblicke später schaltete sich flackernd eine rote Notbeleuchtung ein.
    Der Boden schwankte, kippte dann. Karen taumelte in Jacks Arme.
    Er hielt sie fest. »Wir sind frei. Wir treiben hinauf.«
    Nach einem Moment wandte er sich ihr zu, und seine Augen leuchteten hell in dem schwachen Licht. »Wie lange brauchen wir bis oben?«
    Karen erkannte den Hunger in seiner Stimme, denn sie verspürte ihn ebenfalls. »Dreißig oder vierzig Minuten«, erwiderte sie heiser. Sie glitt aus seiner Umarmung und griff nach ihrer Bluse. Dann öffnete sie die obersten Knöpfe und ging zu den Schlafquartieren, wobei sie ihn nicht aus den Augen ließ. »Anscheinend habe ich dich nie richtig herumgeführt, oder?«
    Er folgte ihr, Schritt für Schritt. Seine Hand griff nach dem Reißverschluss seines Taucheranzugs und zog ihn herunter. »Nein. Und ich finde, das ist längst überfällig.«
    Deep Fathom
    Sieben Stunden später saßen Jack und die anderen um einen improvisierten Esstisch draußen an Deck. Jack hatte die Champagnerflasche geöffnet und die letzten Porterhouse-Steaks aus der Tiefkühltruhe geholt. Es sollte ein Festschmaus sein, mit dem sie ihr Überleben sowie das Geheimnis feierten, das die hier versammelten neun Menschen miteinander teilten.
    Nur sie wussten, was in Wirklichkeit geschehen war.
    Zuvor hatten sie sich aufgeteilt, um herauszufinden, wie es der übrigen Welt ergangen war. Charlie entdeckte, dass der Welt dieses Mal die pazifikweite Zerstörung erspart geblieben war, denn die Säule existierte schließlich nicht mehr. »Nicht mal ein leises Zittern.«
    George hatte inzwischen überprüft, ob eine zweite Deep Fathom die Meere befuhr, das Gegenstück aus der alten Zeitlinie. Das war nicht der Fall. »Es ist, als wären wir aus unserem ehemaligen Aufenthaltsort herausgeholt und hier wieder abgesetzt worden.« Über die hawaiianischen Nachrichtenkanäle erfuhr der Historiker auch, dass die Meeresbasis Neptune aus ihrem Dock in den Gewässern von Wailea verschwunden war. Mit einem Lächeln las er den Bericht laut vor: »›Der Leiter des Experiments, Dr. Ferdinand Cortez, hat den Behörden gegenüber sein Entsetzen und seine Verblüffung über den Diebstahl ausgedrückt.‹«
    Karen war besonders erleichtert. »Er hat überlebt?«
    »Vermutlich hat die Strömung seinen Leichnam über die Zone um die Säule hinausgetragen«, gab Charlie zur Antwort. »Beim Eintritt der Zeitverzerrung ist er einfach in der
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