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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo
Autoren: Andre Minninger
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wippte unruhig mit seinen Beinen und registrierte, dass Justus den Hörer vom Apparat hob und ihm entgegenhielt.
    »Nun dann, Bob. Lass dich nicht lange bitten!«
    Peter drückte auf die Lautsprechertaste und stützte in abwartender Haltung sein Kinn in beide Hände, während Bob wählte und gespannt den Hörer ans Ohr drückte. »Hoffentlich ist er auch zu Hause.«
    Das Rufzeichen ertönte. Dann folgte ein Knacken, worauf sich am anderen Ende eine freundliche Männerstimme meldete. »Parker. Einen Moment bitte.«
    Der Hörer wurde zur Seite gelegt, im Hintergrund waren moderne Hip-Hop-Klänge zu hören, die plötzlich abrupt endeten. Dann nahten Schritte und der Hörer wurde wieder aufgenommen. »Ja?«
    »Hi, Al! Hier spricht Bob.«
    »Bob! Das ging ja schneller, als ich erwartet hatte! Entschuldige bitte, dass du warten musstest, aber ich bin gerade mitten in einer Abmischung. Na, alles in Ordnung?«
    »Dasselbe wollte ich dich fragen. Wie geht’s dir denn?«
    Mr Parker zögerte einen Moment, ehe er im euphorischen Ton in den Hörer rief: »Alles bestens! Wunderbar!«
    Justus sah Bob stumm an und schüttelte dabei demonstrativ den Kopf. Die Äußerung des Musikproduzenten klang für ihn nicht sehr überzeugend. »Und was machen deine Atembeschwerden?«
    »Danke der Nachfrage. Ich bin so in meine Arbeit vertieft, dass ich gar nicht mehr daran gedacht habe. Und das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen, oder?«
    »Das kann man so und so sehen«, lenkte Bob ein. »Aber du wirst schon wissen, was für dich das Beste ist.«
    Mr Parker atmete tief ein. Diesen Moment nutzte Bob für sein Anliegen. »Du, sag mal, Al, meine Freunde Justus und Peter, von denen ich dir heute Nachmittag erzählt habe, haben mich so bedrängt, dich sofort anzurufen! Die beiden sind unheimlich versessen darauf, dein berühmtes Tonstudio mal von innen zu begutachten, sodass sie am liebsten gleich morgen mal bei dir vorbeischauen wollen. Meine Person natürlich inbegriffen!«
    »Na ausgezeichnet! Um wie viel Uhr würde es euch denn passen?«, fragte der Musikproduzent freundlich.
    »Äh … also … ich … äh …«, begann Bob zu stammeln. »Ich meine … wir haben Ferien. Wir würden uns da ganz nach dir richten.«
    »Prima! Dann kommt doch gleich morgen Vormittag vorbei. Was haltet ihr von elf Uhr?«
    Der Erste und der Zweite Detektiv nickten Bob begeistert zu. »Das klingt gut.«
    Durch den Lautsprecher hörten die drei ??? ein leises Rascheln und Kritzeln. Offenbar schrieb Mr Parker den Termin in sein Notizbuch. »Also, die Adresse habt ihr ja. Bis morgen dann. Ich freu mich!«
    »Mach’s gut, Al!« Bob ließ den Hörer auf die Gabel sinken. »Tja, was sagt ihr jetzt, Kollegen?«
    »Am besten gar nichts«, erwiderte Peter. »Diese Reaktion habe ich nun wirklich nicht erwartet.« Der Zweite Detektiv griff nach der Stoffpuppe und knautschte mit seinen Händen den weichen, strohgefüllten Körper. »Diese Puppe gefällt mir nicht. Das Gesicht wurde mit größter Sorgfalt bemalt. Das passt überhaupt nicht zu dem unförmigen und lieblos zusammengeschusterten Körper. Irgendwie macht dieses Ding einen gruseligen Eindruck auf mich.«
    »Ich kann dich beruhigen, Zweiter.« Bob klopfte Peter auf die Schulter. »Der wahre Al Parker schaut nicht so grimmig aus der Wäsche wie dieses Püppchen hier.«
    »Zumindest war es nicht für Kinder gedacht. So viel steht für mich fest!«, bemerkte Justus und knetete dabei seine Unterlippe. »Kein Kind könnte mit dieser Puppe ruhig einschlafen. Es würde eher Albträume bekommen. Derjenige, der dieses Ding angefertigt hat, besitzt auf keinen Fall ein kindliches Gemüt. Unvoreingenommen würde ich sogar behaupten, dass diese Puppe etwas Bedrohliches an sich hat.«
    Bob gähnte müde. »Morgen wissen wir mehr, Kollegen. Dessen bin ich mir absolut sicher.«
    Justus und Peter stimmten ihrem Freund zu und beschlossen angesichts der späten Stunde, ihre heutige Sitzung zu beenden.
    Als sie kurze Zeit später die Zentrale verließen, lag die merkwürdige Stoffpuppe noch immer auf dem Tisch. Der Vollmond schien wie ein blasser Totenschädel durch das Fenster herein und ließ ihr grimmiges Gesicht fast lebendig erscheinen.

Studioluft
    Die Sourge Street war eine kleine ruhige Nebenstraße und lag im Westen – im Künstlerviertel von Thousand Oaks. Protzvillen und Edel-Appartements suchte man hier vergebens. Stattdessen standen hier einfache Häuser, deren Bewohner mit viel Einfallsreichtum aus den teilweise
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