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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo
Autoren: Andre Minninger
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ich jetzt wieder an meine Arbeit, Mr …?«
    »Parker. Al Parker«, erwiderte der Mann und strich sich mit der Hand über die Stirn. »Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Ich fühle mich wieder besser!« Und etwas kleinlaut fügte er hinzu: »Alles bestens. Wunderbar.«
    Der junge Angestellte lächelte kurz und verschwand dann in einem der unzähligen engen Gänge des weitläufigen Saunageländes.
    Auch Bob richtete sich wieder auf und sah den Mann, der sich als Mr Al Parker vorgestellt hatte, interessiert an. Er war jünger, als er in der Sauna gedacht hatte, etwa Mitte dreißig, schlank, groß, mit einem schmalen Gesicht, umrahmt von einem Dreitagebart. »Entschuldigen Sie meine Direktheit, aber sind Sie wirklich der Mr Parker, der die Wet Boys produziert?«
    »Ganz recht. Ich bin ihr Produzent, Texter und Komponist.« Der Mann reichte Bob die Hand. »Doch als Allererstes möchte ich mich für deine schnelle Hilfe bedanken. Ich wäre dadrin beinahe erstickt! Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn du nicht da gewesen wärst. Wie heißt du eigentlich?«
    »Bob Andrews, Sir«, erwiderte Bob und fügte verlegen hinzu: »Das mit der Hilfe war doch selbstverständlich. Nicht der Rede wert.«
    »Das ›Sir‹ kannst du getrost weglassen. Von meinem Retter lasse ich mich doch nicht siezen. Nenn mich einfach Al!«
    »Gern.« Bob machte eine kurze Pause. »Wäre es eigentlich zu aufdringlich, wenn ich dich frage, was dir da vorhin in der Sauna passiert ist? Ich meine, versteh mich bitte nicht falsch, aber befällt dich diese Atemnot öfter?«
    Al Parker zuckte zusammen. Eine Weile sah er ratlos zu Boden. »Tja, da hast du wohl einen wunden Punkt getroffen. Und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht so gerne darüber reden. Und selbst wenn ich es jetzt täte … du würdest es mir doch nicht glauben.«
    »Es käme auf einen Versuch an. Aber wenn du nicht darüber sprechen willst, geht das natürlich klar.«
    Al winkte freundlich, aber bestimmt ab. »Ich bin dir wirklich zu großem Dank verpflichtet, Bob, und ich würde es als Ehre ansehen, mich für deinen Rettungseinsatz bei dir zu revanchieren. Doch es gibt Dinge, mit denen muss man allein fertig werden. Und dazu gehören unter anderem bestimmte Symptome, die mich dadrinnen«, er deutete auf die Tür zur Dampfsauna, »in Schwierigkeiten gebracht haben.« Bob blickte Al fragend an, sodass dieser lächelnd hinzufügte: »Pardon … das klang wohl etwas spannender, als es wirklich ist! Aber wie kann ich dich über etwas aufklären, über das ich mir selbst noch nicht im Klaren bin? Ich werde wohl demnächst einen Arzt aufsuchen müssen. Aber zuerst setze ich mich in mein Studio und treibe die Karriere der Wet Boys voran!«
    Al erhob sich und schlüpfte in seine Badesandalen, die er vor der Saunatür abgestellt hatte. »Interessierst du dich auch für Musik?«, fragte er.
    »Interessieren wäre untertrieben«, entgegnete Bob überschwänglich. »Neben der Schule arbeite ich in der Musikagentur Sax Sandler. Die vermittelt Bands, Konzertbühnen, organisiert Tourneen und was sonst alles irgendwie in einem Zusammenhang mit Musik steht. Dieser Job ist quasi mein Hobby. Und Musik meine Leidenschaft. Während meine hauptsächliche Tätigkeit sich allerdings mit etwas ganz anderem beschäftigt. Zusammen mit meinen Freunden Justus und Peter betreibe ich –«
    »Na ausgezeichnet!«, schnitt Al Bob das Wort ab. »Wenn es dich und deine beiden Freunde mal reizen würde, bei einer Musikproduktion mit den Wet Boys dabei zu sein, dann kommt mich doch einfach mal besuchen. Ich habe mein Tonstudio in meinen eigenen vier Wänden untergebracht und würde mich glücklich schätzen, wenn ich mich auf diese Weise bei dir bedanken kann.«
    Bob strahlte, während ihm Al zum Abschied freundschaftlich die Hand reichte. »Dieses Angebot nehme ich dankend an! Justus und Peter werden begeistert sein!«
    »Leider habe ich keine Visitenkarte hier. Aber im Telefonbuch stehen meine Anschrift und Telefonnummer.« Mr Parkers Atem kam wieder rasselnd und in kurzen Stößen. Ein Blick in sein Gesicht zeigte Bob, dass es dem Musikproduzenten wieder schlechter ging. Er bot seine Hilfe an, aber Parker lehnte ab und öffnete die Tür zum Ruheraum.
    An diesem Nachmittag hatte Bob genug geschwitzt. Außerdem verspürte er plötzlich heftigen Durst. Er nahm seine Sachen aus dem Spind, zog sich an und bestellte an der Bar eine Coke, die er sogleich im Stehen und mit schnellen Schlucken austrank. Es war nicht
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