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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo
Autoren: Andre Minninger
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besonders viel los. Außer ihm war nur noch ein Gast im Barraum.
    Bob entschloss sich zu gehen, um draußen noch ein wenig von der warmen Nachmittagssonne zu erwischen. Er war schon fast an der Tür, da überfiel ihn plötzlich das unbestimmte Gefühl, dass er irgendetwas Wichtiges vergessen hatte. Nur was könnte das gewesen sein? Nachdenklich betrachtete er in einem großen Spiegel sein feuchtes Haar und da fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. Sein Handtuch! Er hatte sein neues Handtuch in der Sauna liegen gelassen! Schnell machte er kehrt und stand nach wenigen Schritten vor der halbverglasten Tür des Dampfbades. Zielstrebig öffnete er sie, betrat den nebeldurchzogenen Raum und suchte die Stelle, an der er noch vor wenigen Minuten gesessen hatte. Tastend glitten seine Hände über die feuchten Kacheln und wurden auch schon nach wenigen Sekunden fündig. Bob legte sich das Handtuch zufrieden um seine Schultern und wandte sich zur Tür. Er war noch keine zwei Schritte weit gekommen, als er auf einen seltsamen Gegenstand trat. Er bückte sich und griff nach dem seltsamen Etwas. Als er den Gegenstand dicht vor seine kurzsichtigen Augen hielt, stutzte er für einen kurzen Moment. In seiner Hand hielt er eine kleine Puppe, aus einem ungewöhnlich rauen Stoff. Seiner Meinung nach handelte es sich hierbei um Jute, doch ganz sicher war er nicht.
    Bob wurde neugierig. Schnell verließ er die Dampfsauna. Als er nach draußen trat, sah er sich die Puppe noch einmal von allen Seiten genauer an. Das Material, aus dem sie angefertigt war, bestand tatsächlich aus Jute, und die Gliedmaßen sowie der Kopf waren offenbar von Hand zusammengenäht. Die Nähte saßen krumm und schief. Die Puppe war mit Stroh ausgestopft, das an den Armen und Beinen in langen Büscheln herausguckte. Doch das Seltsamste an ihr war das grimmige, bösartige Gesicht, das mit Stofffarbe bis ins kleinste Detail aufgemalt war. Bob war derart perplex, dass es ihm für einen Moment den Atem verschlug: Das Gesicht, das der Künstler so genau auf den leinenbezogenen Kopf aufgetragen hatte, war eine Porträtzeichnung. Fast erinnerte er an Fotorealismus.
    Bob erkannte die Züge auf dem primitiven Puppenkopf sofort: Es war das Gesicht von Al Parker!

Ein seltsamer Fund
    Wenige Stunden später hatte Bob seinen beiden Freunden und Detektivkollegen Justus und Peter in einem Wohnwagen auf dem Schrottplatz von Justus’ Onkel Titus, ihrer Zentrale, ausführlich von seiner Begegnung mit dem Musikproduzenten Al Parker berichtet. Die merkwürdige Stoffpuppe lag vor ihnen auf dem Tisch und hatte während Bobs Schilderungen schon sämtliche Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen. Doch das Ergebnis brachte den drei ??? keinerlei neue Erkenntnisse.
    »Glaubt mir, Freunde!« Bob sah Justus und Peter eindringlich an. »Das Gesicht dieser Puppe gleicht Al Parker bis ins letzte Detail. Ich wette, er hat die Puppe dort verloren.«
    Der Erste Detektiv nahm den seltsamen Fund aus der Sauna zum wiederholten Mal in seine Hand, drehte und wendete ihn und drückte der Stoffpuppe mit seinem Zeigefinger in den weichen Bauch. »Schön und gut, Bob. Das glauben wir dir ja. Die Frage ist nur: Warum hat der Mann sein Ebenbild in Form dieser Puppe mit in das Dampfbad genommen und anschließend dort liegen gelassen?«
    »Woher wissen wir, dass sie tatsächlich ihm gehört?«, fragte Peter skeptisch. »Immerhin ist dieser Mr Parker ein erwachsener Mann. In diesem Alter schleppt man doch keine Puppe mehr mit sich herum. Und schon gar nicht in die Sauna. Es sei denn, er tickt nicht richtig.«
    »Diesen Eindruck machte er auf mich eigentlich nicht«, erwiderte Bob. »Außerdem steht Parker mit beiden Beinen fest im Leben. Er produziert, textet und arrangiert die Musik der Wet Boys . Mit zunehmendem Erfolg. Das ist ein knallhartes Geschäft!«
    Justus hatte die Puppe wieder auf den Tisch gelegt. Er drehte sie mit dem Gesicht nach unten, um es nicht länger ansehen zu müssen. Die Detailgenauigkeit, die auf die Gesichtszüge der Puppe verwendet worden war, bereitete ihm Unbehagen. »Das ist mir schon klar, Kollege. Und je länger wir darüber diskutieren, desto mehr verrennen wir uns noch in abstrusere Spekulationen, die letztendlich zu keinem vernünftigen Ergebnis führen. Und wenn man es genau nimmt, kann dieser Mr Parker so viele Puppen mit sich herumtragen, wie er will; das ist schließlich seine private Angelegenheit. Vielleicht ist es ein harmloser Spleen von
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