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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)
Autoren: Astrid Vollenbruch
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erinnern. »Einmal war ich in einem Urwald, und da waren …« Sie dachte noch länger nach und schüttelte den Kopf. »Es ist weg. Von der Nebelbrücke habe ich jedenfalls nie geträumt, nur einmal von Asarié.« Sie kicherte. »Sie hockte oben in einem toten Baum und versuchte, Blätter einzufangen, die um sie herumwirbelten. Aber sie hat kein einziges erwischt!«
    »Hm«, machte Philipp. »Damit können wir wirklich nicht viel anfangen. Aber ich glaube, du solltest heute Abend nicht allein nach Hause fahren. Entweder du bleibst über Nacht hier, oder ich begleite dich.«
    »Glaubst du denn, dass da draußen wirklich etwas ist?«, fragte Sonja beklommen. Sich vor der Dunkelheit zu gruseln, war eine Sache – aber von Philipp bestätigt zu bekommen, dass sie vielleicht wirklich in Gefahr gewesen waren, machte das Ganze auf eine unheimliche Weise wirklich .
    »Ich bin nicht ganz sicher«, antwortete Philipp. »Aber ich hatte in den letzten Tagen öfter das Gefühl, dass jemand ums Haus schleicht. Und dieser ekelhafte Geruch – ja, der i st mir auch aufgefallen. Vielleicht gehört das zusammen. Gesehen habe ich nichts, aber Asarié hat mir gesagt, dass man es irgendwie spürt, wenn jemand hier herüberkommt, der nicht hergehört.«
    »Aber wie soll das gehen?«, fragte Melanie verblüfft. »Ich dachte immer, man könnte nur auf einem Einhorn über die Nebelbrücke reiten, weil das Einhorn selbst der Zauber ist?«
    »Ja, das haben sie uns gesagt. Aber Asarié ist auch ohne Nachtfrost nach Parva gekommen. Offenbar gibt es den einen oder anderen Schleichweg.«
    Sonja runzelte die Stirn. »Dann braucht sie Nachtfrost ja gar nicht, um zurückzukommen. Vielleicht ist er alleine über die Brücke gegangen – vielleicht war er es ja doch!«
    »Nein«, sagte Melanie heftig. »Er hätte nie zugelassen, dass wir Angst bekommen.«
    »Und was hier ums Haus schleicht, ist mit Sicherheit kein Pferd«, sagte Philipp. »Sonst hätte es nämlich Hufspuren im Schnee hinterlassen.«
    »Dann ist es ein Mensch?«, fragte Sonja.
    »Wenn es ein Mensch ist, dann einer, der sich seit Jahren nicht gewaschen hat und in Hühnerställen übernachtet. Hör mal, Melanie, wenn du hier übernachten willst, solltest du jetzt deine Eltern anrufen.«
    Melanie nickte, rutschte von Philipps Bett und ging aus dem Zimmer. Philipp stand von seinem Schreibtischstuhl auf, duckte sich unter zwei von der Decke hängenden Flugzeugmodellen hindurch und ging zum Fenster. Er warf einen langen Blick hinaus in den fallenden Schnee, dann ließ er den Rollladen herunter.
    »Ist da was?«, fragte Sonja ängstlich.
    Er schüttelte nur den Kopf.
    E inen Moment später riss Paul die Zimmertür auf. »Essen kommen!« Und weg war er.
    Auf dem Flur trafen sie Melanie. »Was haben deine Eltern gesagt?«, fragte Philipp.
    »Ich darf nicht bleiben«, sagte sie niedergeschlagen. »Schließlich ist morgen Schule, und ich habe nur die Reitklamotten dabei.«
    »Aber du kannst nicht alleine fahren!«, rief Sonja. »Philipp, du bringst sie doch nach Hause, oder?«
    »Ja sicher«, sagte er. »Ich hab’s ja schließlich versprochen.«
    »Macht es dir auch nichts aus?«, fragte Melanie nervös. »Quatsch.« Philipp grinste und verstand sie absichtlich falsch. »Die hundert Meter schaffe ich nun wirklich noch.«
    Dunkel erinnerte sich Melanie, dass sie Philipp früher überhaupt nicht gemocht hatte. Aber nun ertappte sie sich plötzlich bei dem Gedanken, dass der Heimweg auch ohne diese seltsame Bedrohung viel angenehmer sein würde, wenn Philipp mit seinen zerschlissenen Jeans, der hässlichen Lederjacke und seinem schrägen Lächeln neben ihr herschlenderte. Auch wenn sie gerne bei Sonja übernachtet hätte, freute sie sich nun doch ein kleines bisschen, dass ihre Mutter es entschieden verboten hatte.
    Beim Abendessen waren die drei recht schweigsam, aber das fiel niemandem auf, da Paul mit den Eltern um die Zahl seiner Geburtstagsgäste in der nächsten Woche feilschte und jeden Hinweis auf zu wenig Geld oder Platz mit einem Sturm von Widersprüchen und Argumenten beiseitefegte. Als das unvermeidliche, in jedem Jahr erfolgreiche weinerliche »Und ich bekomme auch immer viel weniger zu Weihnachten als alle anderen!« in der Diskussion landete, gaben sich die Eltern geschlagen, und P aul stürzte sich mit Feuereifer auf die Frage der Süßigkeiten, Dekorationen, Spiele und erst ab zwölf freigegebenen Actionfilme. Sonja, Melanie und Philipp machten sich aus dem Staub, sobald es
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