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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)
Autoren: Astrid Vollenbruch
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erinnerte sich … an alles. Und beinahe wäre sie den Kobolden doch noch in den Wald gefolgt.
    A ber da wieherten Beyash und Iruko und hasteten den Abhang hinauf, so schnell ihre Beinfesseln es erlaubten. Lorin packte Irukos Zügel und hielt das scheuende Pferd fest, während er die Fessel einfach durchschnitt. »Wir sind eingeschlossen«, sagte er mit rauer Stimme, und noch während er sprach, wallte der Nebel hoch um sie auf, eine giftige und zähe Wolke, und das Licht der Göttin begann zu erlöschen.
    Melanie , sagte Nachtfrost. Benutze den Spiegel. Nimm Beyash und reite über den Geisterweg. Beeil dich!
    »Welchen –« Dann erinnerte sie sich. Der Spiegel! Ganna hatte ihr eine Spiegelscherbe gegeben! Aber konnte sie damit wirklich auch Beyash retten?
    Beeil dich . Der Nebel versengte ihm die Fessel, und er zuckte zusammen.
    Und sie hörten ein Geräusch, bei dem ihnen allen das Herz stockte: das Blubbern und Gleiten eines Würmermauls, das sich den Abhang hinaufschob. Elri verwandelte sich und verkroch sich mit eingezogenem Schwanz unter Nachtfrosts Bauch.
    »Aber was ist mit euch?«, schrie Melanie.
    Wir kommen nach , sagte Nachtfrost ganz ruhig, obwohl sein Fell schweißnass glänzte. Schnell !
    Sie hatten keine Wahl. Melanie gab Lorin den Spiegel, und er hielt ihn hoch. Melanie schwang sich auf Beyashs Rücken, trieb den scheuenden Rotfuchs vorwärts und berührte die glänzende Scherbe. Etwas wie ein Tor öffnete sich, und sie sprangen nach vorne ins Nichts.

B
en bekommt Besuch
    Die Feuerwehr, die Polizei- und Krankenwagen, die vielen Journalisten, Neugierigen und Schaulustigen waren endlich weg. Ben wusste nicht, wie oft er den Leuten, die nicht dabei gewesen waren, versichert hatte, dass hier lediglich ein Film gedreht worden sei – »so ein Computerteil mit vielen Masken und tollen Effekten.« Denen, die dabei gewesen waren, konnte er so etwas nicht erzählen, die hatten zu viel gesehen. Aber er konnte darauf hoffen, dass sich die menschliche Natur durchsetzte, die alles Mystische und Unverständliche irgendwie zu erklären versuchte und dabei vor den absurdesten Hirngespinsten nicht zurückschreckte. Solange sie nicht glauben mussten, dass ein leibhaftiger Dämon Gut Stettenbach heimgesucht hatte, waren sie in ihren Köpfen in Sicherheit, und er konnte sich endlich wieder um seine Arbeit kümmern.
    Er mistete die Ställe aus, brachte die Stuten auf die Weide und holte Santana für eine Longenstunde in die Reithalle.
    Santana lief gerade brav zum siebenundzwanzigsten Mal um ihn herum, als ein zottiges braunes Pferd mit Melanie auf dem Rücken mit einem Riesensatz aus dem Reithallenspiegel sprang und im braunen Sand landete.
    Santana scheute mit einem ebenfalls riesigen Satz zur Seite und riss Ben die Longe aus den Händen. Er raste durch die Halle, bockte und keilte aus, und es half ihm überhaupt nichts, dass plötzlich ein weiteres Pferd und ein riesiges schwarz-silbernes Einhorn aus dem Nichts mitten in der H alle auftauchten. Auf dem Rücken des Pferdes saß ein grauhäutiger Junge, auf dem des Einhorns ein ziemlich blasses Mädchen, das einen völlig verschreckten schwarzen Wolf festhielt, der mehr hing als saß.
    Ben fluchte. »Habt ihr den Verstand verloren, uns so zu erschrecken?«
    »Tut uns leid, aber wir hatten es eilig«, entschuldigte sich Melanie. Er erkannte sie kaum, so dreckig und abgerissen sah sie aus. Aber Sonja war noch schlimmer dran: erbarmungswürdig dünn, in einem scheußlichen Gewand, hohlwangig und offensichtlich völlig erschöpft.
    »Schon gut«, sagte Ben und atmete tief durch. »Willkommen zurück. Stellt die Pferde und Nachtfrost in die freien Boxen draußen. Und wer sind die beiden da?«
    »Lorin und Elri.« Sonja gab der schwarzen Wölfin einen Schubs, und sie rutschte von Nachtfrosts Rücken und landete mit einem Winseln im Sand.
    »Wo sind wir hier?«, fragte der Junge, der sich mit aufgerissenen Augen umsah.
    »In Sicherheit«, antwortete Melanie. »Das da ist Ben. Ben, wir mussten sie mitbringen, da war –«
    »Später«, unterbrach Ben sie barsch. »Raus mit euch! Versorgt die Pferde und wascht euch! Danach gibt es was zu essen, und dann könnt ihr mich totquatschen. Raus!«
    Sie flüchteten aus der Halle. Ben seufzte tief und wandte sich dem völlig verängstigten Fuchshengst zu, der zitternd und mit rollenden Augen in einer Ecke stand und nicht wusste, wohin er zuerst rennen sollte.
    »Na komm, mein Junge«, sagte der Beobachter mit sanfter, tiefer Stimme.
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