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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)
Autoren: Astrid Vollenbruch
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verschwinden!«
    »Doch«, sagte Lorin. »Wenn die Kobolde sie verwandelt haben, dann geht das.«
    »Aber dann finden wir sie nie! Wir erkennen sie ja nicht mal!«
    »Wir versuchen es weiter«, sagte Melanie finster.
    An diesem Tag beobachteten sie, wie der Nebel näher kam. Am Abend hatte er alle Berge im Osten verschluckt und kroch aus dem Tal zu ihnen hoch.
    »Wenn es heute wieder nichts wird, müssen wir aufgeben«, sagte Elri.
    »Nein!« Das kam von Melanie und Lorin gleichzeitig, und Melanie funkelte Elri an. »Das kommt nicht infrage!«
    »Guck da runter«, sagte das Wolfsmädchen und zeigte auf den Nebel. »Heute müssen wir Beyash und Iruko anbinden, sonst laufen sie weg. Und was glaubst du, wie weit wir dann noch kommen, bevor der Nebel uns einholt?«
    »Ist mir egal!«
    »Mir aber nicht«, sagte Elri. »Ich möchte noch eine Weile am Leben bleiben.«
    »Dann müssen wir sie eben heute Nacht herausholen.«
    Der Tag ging grau und diesig zu Ende, und sie legten sich wieder auf die Lauer. Inzwischen kannten sie alles schon. Die Tänzer erschienen aus dem Nichts, sobald das Licht erstrahlte, und sie begannen sofort zu tanzen. Nie bauten sie vorher irgendetwas auf, aber trotzdem stand da immer ein Tisch mit herrlich duftendem Essen, das den drei hungrigen Beobachtern das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Leider war auch dieser Tisch jedes Mal genauso spurlos verschwunden wie die Tänzer selbst.
    » Es ist so weit«, flüsterte Elri. »Diesmal –« Sie unterbrach sich.
    Etwas wie ein flüchtiger Nebel waberte über der Tanzfläche, und dann stand Nachtfrost dort, mitten zwischen den Tänzern. Schlagartig ging die Musik aus, die Tänzer rannten nach allen Seiten davon in die Dunkelheit, und Nachtfrost bäumte sich auf und wieherte so laut, dass es endlos von den Bergen widerzuhallen schien. Bleibt stehen!, donnerte seine Geiststimme, und Melanie erinnerte sich an den Tag, als Nachtfrost die Hexe Asarié für ihren Verrat bestraft hatte. Die gleiche Macht und der gleiche Zorn lag jetzt in seiner Stimme.
    Die Kobolde blieben stehen und drehten sich zu ihm um.
    »Was willst du?«, quäkte einer von ihnen.
    Gebt Sonja heraus .
    Melanie, Elri und Lorin krochen vorsichtig näher, aber keiner der Kobolde bemerkte sie. Sie hatten nur Augen für das gewaltige schwarze Einhorn im Lichtkreis der Göttin.
    »Wer ist Sonja?«, fragte einer verwirrt.
    Melanie wurde es übel. Sie kennen sie nicht, dachte sie verzweifelt. Sie ist nicht hier!
    Sie erinnert sich nicht, sagte Nachtfrost mit einer viel sanfteren Stimme. Aber sie ist die Auserwählte der Göttin. Sie und ich sind verbunden .
    »Davon weiß sie aber nichts«, sagte ein anderer Kobold. »Sie gehört jetzt zu uns!«
    Nein , erwiderte Nachtfrost. Sie ist ein Mensch und kann nicht zum Kobold werden. Es ist grausam, ihr das anzutun .
    »Es ist auch grausam, sie zu zwingen, die Verantwortung für ein ganzes Land zu übernehmen.« Das war wieder ein anderer Kobold, und Nachtfrost drehte sich halb zu ihm um. »Bei uns ist sie sicherer als bei dir!«
    I st sie das wirklich? Der Nebel kommt. Nach dieser Nacht wird es auf diesem Berg keine Tänze mehr geben. Auch euer Wald ist keine Zuflucht mehr.
    Darauf antwortete niemand. Die Kobolde wichen in die Dunkelheit zurück. Nur einer blieb stehen. War das Sonja? Wenn sie es war, unterschied sie sich in nichts von den anderen. Die Haare waren bunt und wirr wie das absurde Gewand, das sie trug.
    »Schau«, wisperte Elri und zupfte Melanie am Arm. »Dahinten!«
    Melanie blickte in die Richtung, die das Wolfsmädchen ihr wies. Am äußersten Rand des Lichtscheins quoll grauer Nebel auf. »Nein«, flüsterte sie entsetzt.
    »Wir müssen weg!«, flüsterte Elri.
    »Was bietest du ihr denn?«, schrie eine Stimme aus der Dunkelheit. »Wir bieten Tanz und Frieden. Was kannst du ihr schon geben außer scheußlichen Dingen?«
    Nachtfrost senkte langsam den Kopf. Der Nebel kroch von hinten an ihn heran, aber er schien es nicht zu merken.
    Mich , sagte er.
    Der Kobold, der allein im Licht stand, blickte auf und schaute sich im Kreis um, als ob er gerade erst aufwachte. Es war kein Kobold. Es war Sonja. »Ich erinnere mich …«, sagte sie leise, wie erstaunt, und mit einem Jammerlaut flohen die Kobolde zurück in den Wald und waren verschwunden.
    »Großartig«, sagte Elri und richtete sich auf. »Und jetzt nichts wie weg hier!«
    Sonja schrak zusammen und wich instinktiv zurück, aber dann erkannte sie Elri. Und Melanie. Und Lorin. Sie
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