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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung
Autoren: Susan King
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Angst vor dem Wasser haben, seitdem die Strömung in dem Sturm damals Sie und Dougal beinahe fortgeschwemmt hätte."
    Clarke sah ihn durchdringend an. „Ich gehe runter!"
    „Ich bin bereit! " sagte Mackenzie, setzte den Helm wieder auf und bedeutete den Arbeitern, ihn festzuschrauben. In Windeseile stand er wieder auf der Taucherbühne und wurde ins Wasser gelassen.
    Clarke rief den Männern an den Pumpen und Kränen Befehle zu. „Gebt Dougal so viel Tau wie möglich, haltet die Luftzufuhr konstant!" ermahnte er sie, obwohl es fähige Leute waren, die genau wussten, was zu tun war. „Ja, so geht's", antwortete er Dougal durch das Sprachrohr und hielt es ans Ohr, um auf Antwort zu warten.
    Margaret ging unruhig im Sturm auf und ab. Plötzlich stand sie Sir Frederick gegenüber.
    „Was wollen Sie? Lassen Sie mich los!" fuhr sie ihn an, als er sie am Arm fasste.
    „Kommen Sie von der Kante fort. Das ist gefährlich."
    Sie riss sich los und ging wieder unruhig auf und ab.
    „Ich möchte helfen", bat er.
    „Schwer zu glauben", erwiderte sie böse. „Halten Sie sich besser zurück und lassen Sie die Männer ihre Arbeit machen."
    „Ich bin nicht so herzlos ... wie Sie denken. Es tut mir Leid, dass ich Sie beleidigt und aus lauter Liebe zu Ihnen mich so schlecht benommen habe."
    „Schlecht benommen!" Margaret sah ihn wütend an. „Und Liebe würde ich das auch nicht nennen."
    „Mein Benehmen war unverzeihlich, es tut mir wirklich Leid. Ich habe schlecht von Mr. Stewart gedacht, aber jetzt steckt er in Schwierigkeiten, und ich möchte irgendwie helfen."
    Norrie trat an Margarets Seite und musterte Sir Frederick eine Weile skeptisch. „Fragen Sie, ob Sie bei den Kränen oder Flaschenzügen helfen können. Aber lassen Sie meine Enkelin in Ruhe. "
    Sir Frederick drehte sich um und bot der Mannschaft seine Mithilfe an. Er zog die Jacke aus und arbeitete an dem Auslegerkran mit der riesigen Schlauchwinde. Norrie half den Männern, die die Taue über die Riffkante ins Wasser ließen.
    Margaret rannte zu Clarke, als sie sah, dass er sich wieder mit Dougal verständigte. „Lassen Sie mich mit ihm sprechen", bat sie, und Clarke übergab ihr den Trichter.
    Er roch unangenehm nach Gummi. Sie führte das Metallstück an den Mund und rief: „Dougal?" Dann hielt sie die Muschel ans Ohr und lauschte.
    „Meg?" Seine Stimme klang seltsam, weit weg, metallisch.
    „O Gott! Dougal! " rief sie aufgeregt. Clarke legte ihr die Hand auf die Schulter. Margaret holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. „Bist du verletzt?"
    „Nein! Nur die Flosse von meinem Bleistiefel sitzt fest. Evan ist hier. Er wird mich befreien, Liebes."
    „Liebster, ich warte."
    „Gut. Ängstige dich nicht, Mädchen. Und nun gib Alan wieder den Trichter."
    Sie reichte Clarke das Sprachrohr und wartete, während er mit Dougal redete. Sie diskutierten, wie sie die Vertäuung anbringen sollten, um den Granitblock mittels des großen Eisenkrans, der gerade zum Einsatzplatz geschoben wurde, zu verrücken und so den Eingeschlossenen zu befreien.
    Margaret schaute ängstlich nach Westen. Der Himmel war aufgewühlt, bleischwarz und Unheil verheißend. Draußen auf dem Meer rollten riesige Brecher mit weißen Schaumkronen auf das Riff zu. Die ersten Regentropfen fielen, kalt und hart. Plötzlich erinnerte sie sich lebhaft, dass sie schon einmal auf diesem Felsen in Wind und strömendem Regen gestanden hatte. Aber damals war Dougal bei ihr gewesen, hatte sie in seinen starken Armen gehalten, sie mit seinem Körper beschützt, ihr Mut gemacht.
    Clarke sprach wieder in den Trichter und beobachtete gleichzeitig die Mannschaft, die konzentriert die Maschinen bediente, mit den Seilen und Verbindungsleitungen hantierte. „Die zwei können den Granit nicht bewegen!" rief er den Arbeitern zu. „Wir müssen ihn anheben, um Dougal zu befreien. Mehr Leute an die Trossen!" Die Männer rannten zu den Seilen.
    „Wie sollen zwei Männer da unten den Stein heben können?" wandte sich Margaret an Clarke. „Kann man den Granit nicht besser mit dem Kran hochziehen?"
    „So einfach ist das nicht", antwortete Clarke grimmig. „Der Stein muss vertäut werden, bevor er hochgehievt wird. Aber Evan und Dougal können den Granit etwas verschieben, um Dougals Bein zu befreien."
    „Aber der wiegt doch Tonnen?"
    „An Land - ja. Aber unter Wasser, da verhalten sich die Gew ichte anders. Da können zwei oder drei kräftige Männer den Stein bewegen." Während er sprach, entledigte er sich
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