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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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die so kindlich und unschuldig aussahen – eher zu voll erblühten, üppigen, erfahrenen Frauen. Diese hübsche Kleine erinnerte ihn an einen verschüchterten Spatz, und er fragte sich, wie sie auf der Straße überlebt hatte, ohne die aggressiven Verführungskünste ihres Gewerbes zu beherrschen.
    In der stillen Atmosphäre des Privatwaggons, dem Blick dieser kühlen goldbraunen Augen ausgeliefert, fühlte sich Zena wie ein Kaninchen angesichts der Schlange. Die Nähe des attraktiven, autoritären Prinzen zerrte an ihren Nerven. Jedenfalls mußte sie wach bleiben, bis sie Moskau erreichten, dann würde sie sich mit Bobby verabschieden. Aber als Alex ihr noch einmal Punsch einschenkte, trank sie etwas zuviel, um ihr Unbehagen zu bekämpfen. Zu spät entsann sie sich, daß sie nicht an Alkohol gewöhnt war, und nach einer Weile konnte sie die Augen kaum noch offenhalten.
    »Offensichtlich sind Sie müde, Kindchen«, bemerkte der Prinz. »Gehen Sie ins Bett. Sie finden das Schlafabteil hinter der ersten Tür links. Machen Sie sich’s bitte bequem.« Er zog sie auf die Beine und schob sie aus dem Salon.
    Wie in Trance öffnete sie die Tür, auf die er sie hingewiesen hatte. Ohne die verschwenderische Ausstattung des Raums wahrzunehmen, sank sie vollständig bekleidet auf das geschnitzte Mahagonibett. Bevor sie einschlummerte, breitete sie mit letzter Kraft die Daunendecke über ihren Körper.
    Für Alex war es zu früh, um schlafen zu gehen. So saß er noch zwei Stunden im Salon, leerte langsam die Punschschüssel und malte sich die Amusements aus, die ihm sein Landsitz bieten würde. Seine Bibliothek war ebenso reich bestückt wie sein Weinkeller. In den Wäldern tummelte sich genug Jagdwild. Und was ihm am allerbesten gefiel – dreihundert Meilen würden ihn von der albernen Petersburger Gesellschaft trennen. Vermutlich war das junge Mädchen – für das Balg würde die Dienerschaft sorgen – eine erfrischende Abwechslung nach seinen diversen Begegnungen mit fashionablen, koketten Damen.
    Bei diesem Gedanken erwachte seine Begierde von neuem. Er zog die Stiefel aus, stand auf und streckte sich wohlig. Während er zum Schlafzimmer ging, legte er den Gürtel und das Hemd ab und ließ beides achtlos fallen. Verwundert blieb er auf der Schwelle stehen und betrachtete die junge Frau im schwachen Widerschein einer Kerze. Guter Gott, sie war eingeschlafen, ohne sich zu entkleiden. Sie mußte völlig erschöpft gewesen sein. Durfte er sie wecken? Sekundenlang plagten ihn Gewissensbisse. Aber sein Verlangen siegte. Allzulange werde ich sie nicht belästigen, dachte er zynisch, und dann großzügig für die gestörte Nachtruhe entschädigen.
    Zena lag auf dem Rücken, einen Arm hinter dem Kopf. Über dem Spitzenbezug des Kissens waren zerzauste Locken ausgebreitet. In der Wärme, die ein Ziegelofen verströmte, hatte sie die Decke teilweise abgestreift. Tiefe, gleichmäßige Atemzüge hoben und senkten die vollen Brüste im Dekollete des engen Kleids. Ungeduldig schloß Alex die Tür, zog seine Hose aus und stand nackt neben dem Bett, ein bronzebrauner Riese mit breiten, muskulösen Schultern und schmalen Hüften.
    Eine Zeitlang starrte er das Mädchen nur an, dann gab die Matratze unter seinem Gewicht nach, als er sich auf die Bettkante setzte. Geschickt öffnete er die winzigen, mit Seide bezogenen Knöpfe und befreite Zenas runde Brüste vom engen Oberteil ihres Kleids. Er schob den Spitzenrand ihres Hemds hinab, küßte behutsam eine muschelrosa Knospe.
    Leise stöhnte sie im Schlaf. Es klang wie das Schnurren einer zufriedenen Katze und bewog ihn, weitere Liebeskünste anzuwenden, die er so vollendet beherrschte. Bei seinen erotischen Abenteuern suchte er niemals die schnelle Erfüllung, sondern langsam gesteigerten Lustgewinn, ehe er den höchsten Genuß anstrebte. Mit sanften Fingerspitzen streichelte er die duftende Haut an Zenas Hals, die Schultern, die Brustwarzen, bis sie sich aufrichteten.
    Im Paradies ihres schönen Traums seufzte sie wohlig, empfand seltsame, unbekannte Gefühle, während sich ihr Blut allmählich erhitzte.
    Alex löste die Häkchen ihres Rocks, die Bänder des Unterrocks und der Unterhose. Dann streifte er die Kleidung von ihrem trägen Körper und enthüllte ihn. Als sie die kühle Luft auf ihrer nackten Haut spürte, flatterten ihre Lider. Aber ein zarter Kuß auf die Wange entlockte ihr ein Lächeln, und sie schlief weiter. Die Finger des Prinzen wanderten über ihren Bauch und das
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