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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit
Autoren: Dean R. Koontz
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Teufel!« sagte Doogie und schaltete die Scheibenwischer ein.
    Der Affe erschrak bei der plötzlichen Bewegung, und ihm wurden die Finger an der Scheibenwischerverankerung eingeklemmt. Das Viech schrie vor Schmerz auf, ließ los, rollte über die Motorhaube und fiel seitlich auf die Straße.
    Die Stuart-Zwillinge jubelten.
    Auf dem Beifahrersitz hockten Roosevelt und die Katze.
    Auf einmal krachte etwas dermaßen laut gegen die Scheibe neben ihnen, daß Rumpelmauser überrascht maunzte.
    Auch dort hing jetzt kopfüber ein Affe. Er benutzte einen Schraubenschlüssel als Schlagwerkzeug. Das war zwar nicht unbedingt das geeignetste Werkzeug für diesen Zweck, aber wesentlich geeigneter als der Stein. Der halbstarke Primat hieb damit auf die Scheibe ein, und das Verbundglas gab nach.
    Als tausend winzigster Risse das Fenster in ein undurchsichtiges Netz verwandelten, sprang Rumpelmauser von Roosevelts Schoß auf die Rückenlehne des Vordersitzes, von dort auf den Platz zwischen Bobby und mir und dann weiter in die dritte Reihe, um bei den Kindern Zuflucht zu suchen.
    Der Kater bewegte sich so schnell, daß er im selben Augenblick zwischen den Kindern landete, als die zahllosen kleinen Splitter der Seitenscheibe über Roosevelt herniederregneten.
    Doogie brauchte beide Hände zum Lenken, und wir anderen konnten nicht auf den Eindringling schießen, ohne zu riskieren, dabei gleichzeitig unserem Tierkommunikator den Kopf wegzupusten. Das hätte keineswegs in unser aller Interesse gelegen. Der Affe drang nach innen, fiel über Roosevelt her und schnappte mit den Zähnen nach ihm. Roosevelt wollte den Schraubenschlüssel packen, aber der Affe riß das Werkzeug so schnell wie eine aufgeschreckte Katze weg und sprang auf die mittlere Sitzreihe, wo ich zwischen Sasha und Bobby saß.
    Erstaunlicherweise hatte der Affe es auf Bobby abgesehen.
    Möglicherweise hatte er ihn ja nur mit dem Sohnemann von Wisteria Jane Snow verwechselt. Ich hörte, wie der Schraubenschlüssel mit einem dumpfen Schlag gegen Bobbys Schädel traf. Da es ihm nicht gelungen war, weit genug für einen guten, gezielten Schlag auszuholen, war dieser allerdings längst nicht so kraftvoll ausgefallen, wie es sich der Affe vielleicht gewünscht hatte.
    Bobby packte ihn plötzlich mit beiden Händen um den kleinen Hals, worauf die Bestie den Schraubenschlüssel losließ, um sich gegen den Würgegriff zu wehren. Nur ein außerordentlich rücksichtsloser Affenhasser hätte versucht, in dieser engen Umgebung eine Waffe zu benutzen. Während Doogie also weiter zwischen den rechten und linken Bordsteinen Slalom fuhr, öffnete Sasha das Fenster auf ihrer Seite, und Bobby reichte mir den aufdringlichen Eindringling. Ich übernahm ihn mit einem ähnlichen Würgegriff. Obwohl das alles sehr schnell geschah - zu schnell, um darüber nachdenken zu können, was wir da taten ., strampelte der knurrende, würgende und spuckende Rhesusaffe wie wild und schlug mit erstaunlicher Kraft um sich, wenn man bedachte, daß er keine Luft mehr bekam und die Blutversorgung seines Gehirns gegen Null tendierte. Fünfundzwanzig Pfund Affe, die an unseren Haaren zerrten, uns die Augen ausreißen wollten, mit dem Schwanz auf uns einprügelten und sich hektisch wanden, um sich zu befreien. Sasha drehte den Kopf zur Seite, und ich beugte mich mit dem Affen über sie. Ich wollte ihn schnellst möglich durchs Fenster aus dem Hummer befördern. Ich schob ihn nach draußen und ließ los. Sasha drehte die Scheibe so schnell wieder hoch, daß sie mir dabei fast die Hände eingeklemmt hätte.
    »So was Garstiges machst du mir aber nicht noch einmal«, sagte Bobby.
    »Ja, Papa.«
    Ein weiteres kreischendes, verlaustes Fellbündel schwang sich vom Dach und wollte durch die zerbrochene Scheibe eindringen, aber Roosevelt begrüßte den Affen mit einem gehörigen Faustschlag, worauf die kleine Bestie durch die Nacht wirbelte, als hätte man sie mit einem Katapult abgeschossen.
    Doogie fuhr immer noch enge Schlangenlinien. Am Heck hing kopfüber ein Affe, der wie ein Uhrpendel an der unversehrten Scheibe hin- und herbaumelte. Orson wurde von den Beinen gerissen, sprang aber sofort wieder auf, um dem Rhesusaffen knurrend und zähnefletschend klarzumachen, was er zu erwarten hatte, wenn er ins Fahrzeug zu gelangen versuchte.
    Hinter dem pendelnden Affen sah ich den Rest des Trupps.
    Er hatte die Verfolgung keineswegs aufgegeben. Mit Doogies Slalom-Taktik konnten wir zwar einige unserer Mitfahrer abschütteln,
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