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Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Titel: Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
Autoren: J.L. Langley
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Vaters geerbt. Aiden war zwar ein paar Monate älter als Colton, aber er war der kleinste der Geschwister. Wenigstens hatte auch er Vaters breite Schultern abbekommen.
    »Und? Ist Cony da dr–«
    »Weg hier. Jetzt ist auch noch Vater da. Wir müssen durchs Fenster abhauen.« Er scheuchte Aiden zur anderen Seite des Zimmers.
    »Vater?«, fragte Muffin.
    Colton eilte zum Fenster, riss die schweren Samtvorhänge beiseite und verhedderte sich prompt in den hauchdünnen, goldenen Borten.
    »Ja, Muffin. Vater ist gerade auf dem Weg ins Frühstückszimmer.«
    Wundervoll. Das Frühstückszimmer befand sich genau gegenüber. Aiden legte sein Zeichenpad kurz weg, um die Vorhänge aus dem Weg zu halten, bevor Colton sie noch komplett herunterriss und sie auch dafür noch Ärger bekamen.
    »Wo willst du hin?«
    Colton entriegelte den Holzrahmen des Fensters und ließ die beiden Flügel aufschwingen. »Reiten. Was sonst?« Colton war ein absoluter Pferdenarr. Wäre es ihm erlaubt gewesen, hätte er wohl sein komplettes Leben auf einem Pferderücken verbracht.
    »Ich meinte, wohin du reitest.«
    »Ich werde –«
    Die Tür öffnete sich.
    Aiden ließ die Vorhänge los und warf sich auf den Boden, in der Hoffnung, dass das Sofa vor dem Fenster ihn verdeckte. Keine Sekunde später landete Colton neben ihm. Die Tür schloss sich wieder und man hörte ein Keuchen.
    Dreck. So nah dran und doch so fern. Jetzt würden sie mit Sicherheit erwischt werden. Die Mahagoni-Beine des Sofas mit ihren zu Adlerklauen geformten Füßen waren hoch und zwischen dem beigefarbenen Stoff und dem Fußboden befand sich eine Lücke von gut 25 Zentimetern. Jeder, der nach etwas suchte, würde sie sehen. Wenn es sich um Cony und Vater handelte, waren Colton und er so gut wie tot.
    Aiden versuchte, etwas unter dem Sofa hindurch zu erkennen, aber die Chaiselongue blockierte seine Sicht zur Tür. Er fing Coltons Blick auf und nickte in die entsprechende Richtung. Sein Bruder sollte es riskieren und nachschauen, wer mit ihnen im Raum war. Colton war auf der anderen Seite des Sofas und konnte um die Ecke linsen.
    Colton schüttelte jedoch den Kopf und formte lautlos mit den Lippen: »Du.«
    So ein Feigling. Wenn man wollte, dass etwas gemacht wurde... Aiden rutschte auf dem Bauch zu seiner Ecke des Sofas, aber noch bevor er einen Blick daran vorbei werfen konnte, quietschte Muffin: » Payton! «, und krabbelte unter der Chaiselongue hervor.
    Payton? Aiden lugte um die Seite des Sofas. Sein zweitältester Bruder eilte hastig weiter ins Zimmer und fing Muffin auf, die auf ihn zustürzte.
    Paytons Blick landete auf dem offenen Fenster und seine Brauen zogen sich zusammen. Er sah nach unten und entdeckte Aiden. »Wa–«
    Colton erhob sich. »Payton, was machst du denn hier?«
    Payton verdrehte die Augen und starrte Colton wütend an. »Ich renne um mein Leben. Was macht ihr hier? Ich habe mich geopfert, damit ihr hier rauskommt, und ihr seid immer noch da?« Er schnitt eine Grimasse, sortierte Muffin auf seinem Arm und rannte zum Fenster. »Muffin, du bist nackt.«
    Sie kicherte und nickte.
    »Und du bist nass.« Payton wischte sich eine Hand an der Hose ab und schob den Vorhang beiseite. »Warum ist sie nass?«
    »Badezeit«, antworteten Aiden, Muffin und Colton wie aus einem Mund. Nur klang es bei Muffin eher nach: »Badeßeid.«
    Payton stöhnte und warf einen Blick aus dem Fenster. »Das hab ich vergessen. Schlechte Planung auf der ganzen Linie. Ich bring Tarren um.«
    Er setzte Muffin ab und sah sich draußen noch einmal versichernd um, bevor er aus dem Fenster kletterte. Dann beugte er sich von außen wieder rein und griff nach Muffin. Nachdem das kleine Mädchen wieder auf seiner Hüfte saß, bedeutete er Aiden und Colton, ihm zu folgen.
    »Kommt schon. Ihr habt nur noch ein paar Sekunden, bis unser Vater und Sire hier sind. Sie arbeiten sich Raum für Raum vor.«
    Aiden schnappte sich sein Zeichenpad, während Colton durch den sich bauschenden goldenen und dunkelblauen Brokatstoff verschwand. Sein Bruder besaß immerhin die Höflichkeit, sein Pad für ihn zu halten, während er selbst nach draußen kletterte.
    Nachdem er das Gerät von Colton wieder entgegengenommen hatte, machten die drei sich samt Muffin auf den Weg zur Grundstücksgrenze der Residenz. Colton übernahm die Führung und Payton und Muffin bildeten den Schluss. Wenn sie es auf die Rückseite des Anwesens schafften, würden die Hecken und Rosenbüsche der Parkanlage sie verbergen und sie
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