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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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überschreitet, so dreht sich auch das Rad der Zeit, das ein Rad von wenns ist. Wieder einmal ist es [gerade als Drakes Telefon abklickt] zu Gruad dem Graugesicht herumgekommen, der gerade den Weg eines Kometen berechnet und seinen Gefolgsleuten erzählt: «Seht ihr? Selbst die Himmelskörper sind Gesetzen unterworfen, selbst die Lloigor, warum sollten da nicht auch die Erdenbürger Gesetzen unterworfen sein ?» Und in einem kleineren Zyklus hört Semper Cuni Linctus, Söldner, in einem gottverlassenen Außenposten des Reiches stationiert, gelangweilt einem Untergebenen zu, der ihm völlig außer sich berichtet : « Dieser Kerl, den wir letzten Freitag gekreuzigt haben ... die Leute in der ganzen Stadt schwören, daß sie ihn haben herumlaufen sehen. Einer behauptet sogar, er habe ihm seine Hand in die Seite gesteckt!» Semper Cuni Linctus lächelt zynisch: «Erzähl das den Gladiatoren», sagt er. Und Albert Stern dreht den Gashahn auf, setzt sich eine letzte Fix und stirbt, voller Morphium und Euphorie, im Bewußtsein, daß er immer als der Mann in Erinnerung bleiben wird, der Dutch Schultz erschoß, ohne zu wissen, daß Abe Reles die Wahrheit fünf Jahre später ans Tageslicht fördern wird.) Camp-town racetrack five miles long...
    Während Joes zweitem Trip an Bord der Leif Erikson machten sie den ganzen langen Weg bis nach Afrika, wo Hagbard eine wichtige Konferenz mit fünf Gorillas hatte. Jedenfalls sagte er hinterher, daß sie wichtig gewesen sei; Joe konnte das nicht beurteilen, da die Unterhaltung auf Suaheli geführt wurde. « Sie sprechen ein wenig Englisch », erklärte Hagbard zurück an Bord, « aber ich ziehe Suaheli vor, da sie darin gewandter sind und besser nuancieren können.»
    «Bist du der erste Mensch, der einen Affen das Sprechen lehrt», fragte Joe, « neben all deinen anderen Fertigkeiten ?» «Oh, nein», sagte Hagbard bescheiden. «Das ist ein altes Geheimnis der Diskordier. Der erste Mensch, der mit einem Gorilla kommunizierte, war ein erisischer Missionar namens Malaclypse der Ältere, der in Athen geboren und später ins Exil geschickt wurde, weil er sich der Auflage der Vorherrschaft des Mannes widersetzte, als die Athener das Patriarchat einführten und ihre Frauen einsperrten. Also machte er sich auf die Wanderschaft durch die ganze alte Welt, lernte allerlei Geheimnisse und hinterließ eine unschätzbare Sammlung der aufregendsten Legenden; er ist der Phönix Madman in den Schriften des Konfuzius; auch brachte er es fertig, als Krishna durchzugehen und aus der Bhaga-vadgita, aus jener prachtvollen Bibel revolutionärer Ethik vor Ar-juna, in Indien, zu rezitieren. Das neben anderen großen Taten. Ich glaube, du hast ihn in Chicago getroffen, als er vorgab, der christliche Teufel zu sein.»
    «Aber wie habt ihr Diskordier es fertiggebracht, die Tatsache, daß Gorillas sprechen können, zu verheimlichen ?» «Wir sind eher schweigsam, könnte man sagen, und wenn wir schon mal reden, dann gewöhnlich, um jemanden hereinzulegen oder ihn ausflippen zu lassen ... » «Das habe ich schon mitgekriegt», sagte Joe. «Und die Gorillas selbst sind zu gescheit, zu irgend jemand anderem als zu anderen Anarchisten zu sprechen. Weißt du, sie sind alle selbst Anarchisten und sie lassen den Menschen gegenüber im allgemeinen, und Regierungsleuten im besonderen, eine gesunde Vorsicht walten. So sagte mir einmal einer: < Würde es einmal durchsickern, daß wir sprechen können, würden die Konservativen die meisten von uns ausrotten und die Überlebenden Pacht zahlen lassen, um auf ihrem eigenen Land zu leben; und die Libe ralen würden versuchen, uns zu Fließbandarbeitern zu machen. Wer zum Teufel will aber schon am Fließband stehen ? > Sie ziehen ihre eigene, pastorale und eristische Art zu leben vor, und ich selbst würde sie nie daran hindern. Doch kommunizieren wir mit ihnen, genau wie wir mit Delphinen kommunizieren. Beide Arten sind intelligent genug, zu realisieren, daß es für sie, als Teil der Biosphäre unserer Erde, von eigenem Interesse ist, jener Handvoll menschlicher Anarchisten zu helfen, die den Aderlaß und das Schlachten unserer aneristischen Herrscher und des aneristischen Mobs zu stoppen oder wenigstens einzuschränken versuchen.» «Manchmal verwirren mich deine theologischen — oder waren es psychologische? — Redewendungen immer noch. Die aneristischen Kräfte, vor allem die Illuminaten, sind Struktur-Freaks: sie wollen ihr Ordnungskonzept jedem anderen auferlegen. Noch
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