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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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etwa Elliot Ness, die wußten, daß der Befehl von Mister Lucky Luciano und Mister Alphonse «Narbengesicht» Capone (mit Wohnsitz in der Strafanstalt von Atlanta) gekommen und von Federico Maldonado übermittelt worden war. Niemand außerhalb des Syndikats selbst konnte jedoch Jimmy the Shrew, Charley the Bug und Mendy Weiss namentlich als die eigentlichen Killer benennen — niemand außer Robert Putney Drake. Am 1. April 1936 läutete bei Federico Maldonado das Telefon und, als er den Hörer abnahm, sagte eine kultivierte Bostoner Stimme in plauderndem Tonfall: «Mutter ist der beste Tip. Laßt euch nicht zu schnell vom Satan fesseln.» Diesen Sätzen folgte ein sofortiges Klicken, als der Anrufer einhängte. Maldonado ging das den ganzen Tag über durch den Kopf und am selben Abend sprach er schließlich davon zu einem engen Freund. «Ruft mich doch heute irgend so ein Blödmann an und zitiert aus dem, was der Dutchman den Bullen erzählte, bevor er starb. Das Tollste daran ist: er zitiert aus den Stellen, die uns alle reinziehen könnten, würden die Bullen oder der FBI das kapieren.» « So geht es halt mit einigen dieser Idioten », entgegnete der andere Mafioso Don, ein eleganter, älterer Gentleman, der einem der Falken Friedrich II. ähnlich sieht. « Die sind wie die Zigeuner, Telepathie, weißt du ? Aber weil sie Idioten sind, kriegen sie alles nur zerhackt mit.»
    «Ja, ich denke, so wird's sein », pflichtete Maldonado ihm bei. Er hatte einen Onkel, der durchgedreht war und der manchmal ein Geheimnis der Bruderschaft ausplauderte, von dem er an sich gar keine Ahnung haben konnte; und das mitten im Geschwätz über Priester, die es mit Meßknaben trieben, oder Mussolini, der sich auf einer Feuerleiter versteckte, und ähnlichem Blödsinn mehr. «Sie schalten sich ein... wie das Auge, hey ?» Und er begann zu lachen. Aber am nächsten Morgen läutete das Telefon wieder und dieselbe Stimme sagte in sorgfältigstem New England-Tonfall: « Diese dreckigen Ratten haben sich eingeschaltet. Französisch-kanadische Bohnensuppe.» Maldonado brach der kalte Schweiß aus; und das war genau der Augenblick, in dem er beschloß, daß sein Sohn, der Priester, jeden Sonntag eine Messe für den Dutchman abhalten sollte.
    Den ganzen Tag lang dachte er darüber nach. Boston - zweifellos der Akzent von Boston. Früher hatte es dort oben einmal Hexen gegeben. Französisch-kanadische Bohnensuppe. Jesus Christus, Harvard liegt genau bei Boston und Hoover wirbt seine Leute für den FBI in der Fakultät für Rechtswissenschaften in Harvard an. Gab es etwa Rechtsanwälte, die ebenfalls Hexer waren? Cow-boyd diesen Hurensohn, sagte ich ihnen, und sie fanden ihn auf der Herrentoilette. Dieser verdammte Dutchman. 'ne Kugel im Bauch und lebt noch lange genug, alles über das Segreto herzuplappern. Diese gottverdammten Tedeschi... An jenem Abend speiste Robert Putney Drake Newburg-Hum-mer mit einer jungen Dame aus einem weniger bekannten Zweig des Hauses Morgan. Anschließend führte er sie aus, Tobacco Road zu sehen, und im Taxi auf der Rückfahrt zu seinem Hotel unterhielten sie sich angeregt über die Leiden der Armen und die großartige Leistung der Verkörperung des Jeeter durch Henry Hull. Dann nahm er sie mit auf sein Zimmer und fickte sie durch bis zum Frühstück. Morgens um zehn, nachdem sie gegangen war, kam er splitternackt aus dem Bad, 33 Jahre alt, reich, gutaussehend, und sich wie ein gesundes und glückliches Raubtier fühlend. Er blickte auf seinen Penis herab, dachte an Schlangen, die er im Meskalinrausch in Zürich gesehen hatte, und zog einen Morgenmantel über, der soviel gekostet hatte, daß er eine der hungerleidenden Familien in den nahe liegenden Slums sechs Monate lang hätte ernähren können. Er zündete eine fette kubanische Zigarre an und ließ sich neben dem Telefon nieder, ein maskulines Säugetier, räuberisch, glücklich. Er begann eine Nummer zu wählen, lauschte dem Klicken, dem dot und dem dot und dem dot-dot, und erinnerte sich währenddessen des Parfüms, das seine Mutter eines Nachts, als sie sich über seine Wiege gebeugt, benutzt hatte; das war jetzt 32 Jahre her; er erinnerte sich des Geruchs ihrer Brüste und der Zeit, während der er sich im Boston Common experimentell mit Homosexualität beschäftigt hatte, zusammen mit jenem blassen Strichjungen, der vor ihm in der Toilette hingekniet war, mit all dem Gestank von Urin und Desinfektionsmitteln drumherum, und das Gekritzel ELEANOR ROOSEVELT
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