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Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Titel: Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)
Autoren: Mira Morton
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»Ja?«, strahlt sie mir ins Gesicht, »Dir würde es echt nichts ausmachen, wenn er herkommt?«
    Bevor ich ›Nein‹ sagen kann, hat sie einen Knopf am Handy gedrückt und erzählt Steve brühwarm, dass sich die Situation geändert hat, und er ja gerne nachkommen könne.
    Währenddessen verdrücke ich die restlichen Nüsse.
    In dem Moment taucht Sanni mit zwei Mal Pasta für uns auf. Mmmh. Lecker.
    »Danke, du bist ein Schatz«, himmle ich die Pasta an, spreche aber zu Sanni, der hinter mir steht.
    »Weiß ich, mein Engelchen. Dein Sanni ist für dich da, und das in allen Lebenslagen. Lasst es euch schmecken! Sorry, aber ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf steht! Ihr seht es ja, diese Hütte ist voll. Zu voll! Doch sobald Rosa kommt, bin ich sofort bei euch.«
    Seine scheinbare Hilflosigkeit, diesem Desaster Herr zu werden, bekräftigt er mit einer theatralischen Geste: Er wirft die Arme flehentlich gen Himmel und verdreht die Augen. Dann rauscht er wieder ab.
    »Passt schon, Sanni. Danke«, nuschle ich in Richtung meines davoneilenden Freundes, da bereits die ersten Nudeln von meinen Zähnen gekaut werden wollen.
    Inzwischen hat Tini ihr Gespräch beendet.
    »Mara, er kommt hierher. Zu uns. Ungefähr in einer Stunde. Oh, ich bin ja so aufgeregt und so gespannt, wie du ihn finden wirst!«
    »Hmmmpf ... oh ... schuper«, bringe ich undeutlich hervor. Sprechen und kauen zugleich ist eben gar nicht so easy zu bewerkstelligen.
    Dabei fällt mir auf, egal wie schlecht es mir geht, mir schmeckt es immer. Ich hab sie einfach nicht, diese Esshemmung á la Oh-Gott-mir-geht’s-dreckig-und-ich-bringe-nichts-hinunter. Im Gegenteil, wenn es mir hundsmiserabel geht, liebe ich etwas Deftiges umso mehr. Ob das ein Gen-Defekt ist? Tini hat das nämlich nicht. Watet sie knöcheltief in einer Krise, dann isst sie nichts. Geht es ihr gut, hat sie keinen Appetit. Und sobald sie aufgeregt ist, so wie jetzt, erst recht nicht.
    Kein Wunder also, dass sie ganze zwölf Kilo weniger auf die Waage bringt als ich! Etwas Gutes hat es dennoch, denn ich sehe definitiv gesünder aus. Jawohl. Tini wirkt immer so ausgemergelt und blass. Vielleicht liegt das auch an ihrem fast weiß-blonden Haar und dem hellen Make-Up. Kann sein. Wenigstens bin ich um mindestens zehn Zentimeter größer als sie. Das streckt etwas und macht einen optisch dünner.
    Aarrrgghhh! Die Wahrheit ist, beste Freundinnen, die gertenschlank sind, sollten verboten werden! Es ist immer wieder bitter, diese Formel-1-Figur vor Augen zu haben. Ich weiß ja, dass ich nicht wirklich unansehnlich fett bin, aber spindeldürr eben auch nicht.
    Das nächste Glas Alkohol verschwindet in meinen Eingeweiden und Tini schaut mich ein wenig tadelnd an.
    »Sag mal Mara, jetzt ist schon die zweite Flasche halbleer und wir sitzen wie lange hier? Eine Stunde?«
    »Ja, und?«
    »Na ja, ich meine ja nur.«
    »Was meinst du ja nur ?«
    »Dass dir bald sauschlecht sein wird.«
    »Na und?«
    »Was, na und? Hast du vergessen, dass du dich immer stundenlang übergeben musst, wenn du zu viel trinkst?«
    »Nein, und?«
    »Was jetzt, nein und ? Willst du mich fertigmachen? Botschaft an Mara: Sauf nicht so viel. Du wirst kotzen!!!«
    Das ist wohl wahr. Darauf trinke ich schnell noch ein Gläschen und stoße innerlich auf das dämliche Brautpaar an. - Und wünsche ihnen die Pest an den Hals. Und Anna, dass Norbert sie auch betrügt. Ach, mir fallen noch tausend weitere Gemeinheiten ein.

Kapitel 2

    K eine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist. Keine Ahnung, wo ich bin. Aber eines weiß ich: Mir ist kotzübel. In meinem Kopf hämmert es, mein Gaumen und meine Zunge fühlen sich grausig an, und alles dreht sich.
    Kommando ans Gehirn: Augen öffnen.
    Autsch!
    Keine gute Idee. Wieder schließen. Schließen!
    SCHEISSE!!! Das war nicht meine Wohnung, die ich da eben erblinzelt habe. Vorsichtig hebe ich noch einmal meine Lieder.
    »Oh, Mist«, entfährt es mir.
    Ich kenne da nichts. NICHTS!
    In diesem Moment öffnet sich geräuschvoll eine Tür. Ich spähe in die Richtung, aus der der Lärm gekommen ist. Verdammt, da steht ein Typ in Boxershorts und T-Shirt und grinst mich an?
    HILFE! Wer ist denn das? Was habe ich getan???
    Der Fremde kommt auch noch schwungvoll und zielgerichtet auf mich zu. Ich muss kurz stöhnen.
    »Oh, good morning, Dear!«
    Was ist denn das für ein seltsamer Alptraum? Niemand in meinen Träumen spricht Englisch. Nie.
    Ich weigere mich, das hier zu glauben.
    Was wenn das aber doch die
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