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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich!
Autoren: Carly Phillips
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alles für sie tun«, stellte Brian fest.
    Bingo. »Ach ja? Dann lass uns gehen.«
    »Wohin?«, fragte Brian misstrauisch.
    »In eine Entzugsklinik. Du wirst jetzt deine Eltern anrufen und ihnen mitteilen, dass sie die Ehre haben, für den stationären Aufenthalt aufzukommen.« Dare hatte von Alexa eine Liste mit einschlägigen Adressen erhalten. Alexa hatte sogar schon ein paar Anrufe getätigt und ein Bett für Brian reservieren lassen. »Und nachdem du eingecheckt hast, rufst du deine Schwester an.«
    »Aber …«
    »Aber was? War es dir etwa nicht ernst damit, als du gerade behauptet hast, dass du alles für sie tun würdest?«
    »Das Beste, das ich für sie tun könnte, wäre, mich in Luft aufzulösen.«
    Dare stieß ein Lachen aus. »Nein, das wäre das Beste, was du für mich tun könntest. Liza würde es jedoch nicht überleben.« Und Dare würde es nicht überleben, Liza zu verlieren.
    Wenn es eines gab, das er in den vergangenen paar Tagen begriffen hatte, dann das. Sie war sein Ein und Alles, und ohne sie wollte er nicht weiterleben. Blieb nur zu hoffen, dass sie, was ihn betraf, ebenso dachte.
    Er ging zur Tür.
    »Hey, wo willst du hin?«, fragte Brian panisch.
    »Zu meinem Wagen. Ich gebe dir fünf Minuten, um dir zu überlegen, ob du mitkommen willst oder nicht. Aber falls du dich dafür entscheiden solltest, dann tu es nicht für deine Schwester. Tu es für dich selbst. Sonst landest du irgendwann unweigerlich wieder dort, wo du angefangen hast. Und wenn du mich fragst, ist das nicht sonderlich erstrebenswert.«
    Dare ging hinaus, ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen, und knallte die Tür hinter sich zu.

Kapitel 19
    Liza trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch, klopfte mit dem Fuß auf den Boden, spielte mit einer Papierkugel Basketball. Sie wartete darauf, dass der Kredithai zu ihr ins Büro kam und das Geld mitnahm, das sie, unterstützt von Cara, sorgfältig in zwei Kartonröhren gestopft hatte, in denen sie normalerweise ihre Pläne verstaute.
    Fünfzigtausend Dollar – sie konnte es kaum fassen.
    Als es an der Tür klopfte, vollführte ihr Magen einen Salto.
    Sie erhob sich. »Herein.«
    Ein Mann, den sie noch nie gesehen hatte, betrat ihr Büro. Er trug Anzug und Krawatte und sah aus wie ein x-beliebiger Kunde. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin wegen des Pakets hier, Miss McKnight.«
    Mit zitternden Händen zeigte Liza auf die zwei Röhren.
    Der Mann öffnete die weißen Kappen, mit denen sie verschlossen waren, spähte hinein und nickte. »Ist das alles?«
    »Glauben Sie etwa, ich möchte Sie jemals wiedersehen? Natürlich ist das alles«, antwortete Liza. Der Mann drehte sich um und schenkte ihr ein Lächeln, das echt wirkte. »Dann war es mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Jedenfalls ein größeres als mit Ihrem Bruder.« Er verschloss die Röhren und klemmte sie sich unter den Arm.
    »Ähm … wäre es zu viel verlangt, wenn ich Sie bitte, mir eine Quittung auszustellen?«
    Der Mann legte den Kopf in den Nacken und lachte. »Wissen Sie was? Ich gehe jetzt nach Hause und zähle das Geld, und wenn alles da ist, schicke ich Ihnen die Quittung per Post zu«, antwortete er glucksend.
    »Gut. Sie vertrauen mir, und ich vertraue Ihnen.« Liza nickte und fragte sich, wann genau sie eigentlich den Verstand verloren hatte.
    Der Mann hob die Hand, winkte und machte sich vom Acker.
    Liza schloss mit zitternden Knien die Tür hinter ihm, dann schnappte sie sich den Abfalleimer und übergab sich.
    Liza war vor einer knappen Stunde nach Hause gekommen, aber ihre Nerven lagen immer noch blank, und ihre Beine hatten noch nicht aufgehört zu zittern. Aber es war vorbei. Sie hatte die Übergabe ganz allein über die Bühne gebracht. Zugegeben, sie hatte Jeff informiert und ihm erklärt, was Sache war und ihn gebeten, die Ohren aufzusperren, für den Fall, dass sie um Hilfe rief. Genau genommen war sie also nicht allein gewesen. Trotzdem hatte sie sich zu Tode gefürchtet. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal übergeben hatte. Als es vorbei war, hatte sie Cara angerufen, die in ihrem um die Ecke geparkten Auto gewartet hatte, und ihr versichert, dass alles glattgegangen war. Und dann hatte Liza darauf bestanden, allein nach Hause zu gehen.
    Nachdem sie geduscht und sich die Haare gewaschen hatte, fühlte sie sich frisch und sauber – und vollkommen allein. Nun war sie offiziell wieder bei dem Status quo angekommen, der ihr so vertraut gewesen
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