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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich!
Autoren: Carly Phillips
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wurde aufgerissen. »Ich habe doch schon gesagt, dass Sie Ihr Geld bald bekommen.«
    Dare rammte den Fuß in den Türspalt, ehe Brian reagieren konnte und drückte mit der Hand die Tür auf. »Wie willst du das bewerkstelligen, wenn du schon deine Spielschulden nicht bezahlen kannst?« Dare schob sich an ihm vorbei ins Zimmer, ohne Brians Gefluche und Geschimpfe Beachtung zu schenken.
    Es war schwer zu sagen, ob das Zimmer oder sein Bewohner unangenehmer roch. Leere Schnapsflaschen, Essensreste, die Verpackungen von diversen Snacks waren über den Boden und die beiden Nachttische verstreut, auf dem Bett lag eine leere Pizzaschachtel.
    »Was willst du?«, brummte Brian. Seine Augen waren blutunterlaufen, sein Gesicht unrasiert, seine Kleider zerknittert.
    Aus diesem Loch verschwinden , dachte Dare. »Wir müssen reden.«
    Dare betrachtete sein völlig verwahrlostes Gegenüber, dann schüttelte er den Kopf und traf eine Entscheidung. »Als Erstes musst du wieder nüchtern werden.«
    Brian blickte finster drein. »Ich bin nicht betrunken. Das war ich seit Tagen nicht mehr. Ich habe maximal einen kleinen Schwips.«
    Dare hob eine Augenbraue.
    »Mir geht allmählich der Alkohol aus«, erklärte Brian, ehe Dare nachfragen konnte. »Ich habe kein Geld, um Nachschub zu besorgen, also muss ich mir das wenige, was noch da ist, gut einteilen. Ich trinke nur immer wieder mal ein kleines Schlückchen. Wenn ich es nicht tue, ziehe ich los und verspiele auch das letzte bisschen Knete, das ich noch habe.«
    Dare blinzelte, überrascht von Brians Offenheit, und ließ noch einmal den Blick durch den völlig zugemüllten Raum schweifen. »Du gehst jetzt erstmal duschen, und dann reden wir.« Er zeigte auf das Bad und stellte sich auf ein längeres Wortgefecht ein. Doch Brian schlurfte wie ferngesteuert ins Bad, und ein paar Sekunden später hörte Dare, wie der Wasserhahn aufgedreht wurde.
    Während Brian duschte, schnappte sich Dare den Mülleimer und drehte damit eine Runde durchs Zimmer. Dabei stieß er auf ein halb gegessenes vergammeltes Fischbrötchen, das vermutlich die Hauptursache für den üblen Gestank war. Als er fertig war, stellte er den Eimer vor die Tür und öffnete ein Fenster. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und wartete ab.
    Eine Viertelstunde später kam Brian aus dem Badezimmer – nackt bis auf ein Handtuch, das er sich um die Taille gewickelt hatte.
    Dare hob eine Augenbraue.
    »Ich habe keine sauberen Klamotten mehr«, brummte Brian.
    Dare schüttelte stöhnend den Kopf. »Warte. Ich habe immer eine Jogginghose und ein T-Shirt im Auto, zum Wechseln nach dem Softballtraining. Ich bin gleich wieder da.«
    Er brachte Brian die sauberen Kleider, und dieser zog sich an und setzte sich dann auf das Bett. »Warum bist du hier?«, wollte er wissen. Er sah nur unwesentlich besser als vorher aus, aber zumindest roch er wieder annehmbar.
    »Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Die einfache Antwort lautet: Ich liebe deine Schwester.«
    Aber das war nicht die ganze Wahrheit, und Dare wollte verdammt sein, wenn er nicht zur Abwechslung einmal absolut ehrlich war. Er wollte Frieden mit der Vergangenheit schließen, und das hieß, dass er sich mit diesem Mistkerl auseinandersetzen musste.
    »Die kompliziertere Antwort lautet: Ich bin meinetwegen hier. Wir zwei haben noch eine Rechnung offen.« Dare starrte Brian an, der in der gegenüberliegenden Ecke des Zimmers auf dem Bett kauerte.
    Er hatte ihm die ganze Zeit über noch nicht ein einziges Mal in die Augen gesehen. Auch auf Dares Eröffnung, dass er Liza liebte, hatte er keine Reaktion gezeigt. Wie es aussah, war er zu sehr mit seinem eigenen Elend beschäftigt.
    »Bist du hier, um mir mal wieder ordentlich den Kopf zu waschen, wie du es sonst auf dem Revier immer tust?«, wollte Brian wissen.
    »Nein, erstaunlicherweise nicht. Ich möchte mit dir über die Party reden.«
    Brian legte die Stirn in Falten. »Was denn für eine Party? Ich weiß, ich habe gelegentlich einen Blackout, aber …«
    Dare starrte ihn geschockt an. Über ein Jahrzehnt hatte das Wort Party für Dare nur eine Bedeutung gehabt: Es hatte für jene Nacht gestanden, die er nicht vergessen konnte. »Ich rede von der Party vor über zehn Jahren, als wir noch auf der Highschool waren! Von der Nacht, in der Stuart Rossman gestorben ist!«
    Brian fuhr zusammen. »Daran denke ich nicht gern«, murmelte er. »Außerdem, was hast du denn damit zu tun?«
    Er hat keine Ahnung , dachte Dare. Brian wusste
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