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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein!
Autoren: Tina J.
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Opa gehöre, nicht mehr sicher sein will dank meines Opas.
    Ich habe keine Angst vor dem Tod, ich habe Angst davor, wie ich weiterleben soll – ja, SOLL! Ich bin müde und kann doch wieder nicht schlafen. Ich habe das alles so satt, die Nächte, die Schmerzen, die Qualen, es immer wieder zu erleben und wenn ich es nicht erlebe, dann weiß ich es doch – es ist da. Ich bin da, damit.

    17.11.2005

    Ich hatte mir Beurlaubung für heute Nachmittag bis 21.00 UHR geben lasse, weil es meinem Mann nicht sehr gut geht und ich dachte, vielleicht hilft es ihm, wenn ich mal für diese Zeit und nicht nur am Wochenende in seiner Nähe bin und er nicht allein ist.

13.12.2005

    Ich habe mir heute vorgenommen, da ich nächste Woche, am 20.12. nach Hause gehe, mich wieder mit meinem Computer zu unterhalten. Ich meine nicht, mit ihm reden, ich meine, aufschreiben, was mich beschäftigt und um mir darüber klar zu werden, was alles dahinter steht und warum es mir nicht gut geht.
    Der Computer ist eigentlich mein Ersatz-Therapeut, war es immer in den letzten Jahren, nur in den letzten 4 Monaten konnte ich ihm nichts anvertrauen, weil ich es nicht geschafft habe, das, was mich belastet, aufzuschreiben.
    Heute nun will ich wieder damit anfangen – muss ich wieder damit anfangen, weil ich sonst draußen nicht zurechtkomme, ohne mit jemand zu reden und das alles zu verarbeiten. Schweigen und reinfressen, bzw. den Mund halten, da bin ich schnell wieder hier drin und das will ich auf keinen Fall. Das Einzel von gestern und heute ist sehr wichtig, weil das zur Zeit mein Hauptproblem beinhaltet.
    Schuld, Verantwortung, Scham, darum geht es. Ich habe nicht viel aufgeschrieben in der letzten Zeit, weil ich einfach ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich mich geschämt habe, aufzuschreiben, was damals passiert ist. Ich habe Angst, wenn das jemand liest und erfährt, was ich tun musste, dann werde ich verachtet und ich verliere die wenigen Menschen, die ich kenne und die mir wichtig sind.
    Obwohl die wichtigsten Menschen doch wissen, was passiert ist und mir immer wieder sagen, dass ich nichts hätte ändern können.
    Alle, die es wissen sagen mir das, doch es kommt nicht an bei mir. In der ersten Zeit wollte ich mich umbringen, mir die gleichen Verletzungen zu fügen, um es wieder gut zu machen. Aber nichts kann es wieder gut machen, weil es eben passiert ist und dieses kleine Mädchen nicht mehr lebt. Ich habe sie nicht getötet. Ich war erst 7 Jahre, aber ich war dabei als sie umgebracht wurde, habe alles mit ansehen müssen und was noch schlimmer ist, ich wurde gezwungen, sie zu verletzen. Ich musste das Rasiermesser in die Hand nehmen und das Mädchen am Bein schneiden. Ich wollte es nicht und da hat der Mann hinter mir meine Hand mit dem Rasiermesser in seine Hand genommen und mit meiner Hand einen langen Schnitt in das Bein des kleinen Mädchens gemacht. Ich wollte es nicht, ich hatte fürchterliche Angst und es tat mir so leid, was meine Hand da getan hat. Mir liefen die Tränen und ich sah das viele Blut und hörte das Mädchen schreien und weinen. Ich wollte das nicht, ich habe nicht zugedrückt, aber der Mann hat es getan und der Schnitt ging so tief und wurde immer länger. Es tat mir so weh, was ich da machen musste, aber ich konnte nicht sagen, dass ich das nicht tun will. Ich hatte viel zu viel Angst.
    Ich habe nur: „Nein“ gesagt und geweint. Ich habe noch mehr getan, ich habe das Mädchen, ohne das mich die Hand des Mannes festgehalten hat, geschnitten. Ich habe das nicht gewollt. Ich habe geweint, bin rückwärts gegangen, wollte weg da, konnte aber nicht. Ich war wie immer nackt und hatte den Strick um meinen Hals, an dem mich mein Opa festhält. Ich bin rückwärts, weil ich das nicht machen wollte und weil ich mich so geschämt habe vor dem Mädchen. Ich wollte ihr doch nicht wehtun. Aber ich bekam einen Tritt in den Rücken und flog gegen den Tisch, auf dem das Mädchen festgebunden war. Ich war auch schon so oft auf diesem Tisch festgebunden, aber das war nicht so schlimm, wie das, was ich tun soll. Ich soll das Mädchen noch mal schneiden, ganz allein soll ich das tun. Wenn ich es nicht tue, werden sie mich schneiden. Ich habe Angst, ich möchte nicht geschnitten werden, ich sehe, doch, wie weh das tut und wie sehr das blutet. Aber ich muss es tun, sonst komme ich auf den Tisch. Es tut mir so leid und ich heule vor Angst vor dem, was ich tun soll. Ich kriege auch schlecht Luft, weil, als ich den Tritt bekam und
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