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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's
Autoren: Holly Greene
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sprichst du?» Ihr Vater war ins Zimmer getreten und hatte ihre letzten Worte gehört. Ärgerlich streckte er die Hand nach dem Hörer aus.
    «Rachel ist dran», sagte Daisy kleinlaut.
    «Rachel, hallo. Entschuldigen Sie bitte …»
    Daisy verzog sich und hörte kaum noch, was ihr Vater im Hintergrund ins Telefon sagte.
    Sie ließ sich aufs Sofa plumpsen. Wenn das, was Rachel gerade gesagt hatte, tatsächlich stimmte, was war dann falsch gelaufen? Warum war es überhaupt zur Verwechslung der Tragetaschen gekommen, wenn dieser Irrtum ihren Vater nicht zu Rachel führen sollte? Mit einem Fußtritt beförderte Daisy ihr Bild in die Ecke. Es zeigte eine schöne blaue Schachtel, die mit einer weißen Schleife zugebunden war. Warum funktionierte der Zauber von Tiffany’s nicht?
    ***
    Es war eine verteufelt schwierige Zeit gewesen, dachte Ethan. Aber jetzt, zwei Wochen später, hatte sein Leben allmählich wieder den normalen, behaglichen Rhythmus angenommen, den er gewohnt war. Ohne Überraschungen, ohne Dramen.
    Daisy zuliebe tat er so, als ginge es ihm gut. Ab und zu ertappte er sie allerdings dabei, wie sie ihn mit einem seltsamen Blick betrachtete. Sie schien sehr deutlich zu spüren, was in ihm vorging und in welcher Stimmung er tatsächlich war. Er bemühte sich, nicht an Vanessa zu denken. Wie hatte diese Frau ihn zum Narren gehalten!
    Offenbar hatte sie Brian gesagt, dass Ethan von ihrem Verhältnis wusste. In den vergangenen vierzehn Tagen hatte Ethan keinen der zahlreichen Anrufe seines sogenannten Freundes angenommen. Er hatte kein Interesse daran, sich Ausreden und Erklärungen anzuhören, und obwohl der Betrug der beiden ihn kränkte, war er doch auch ein bisschen erschrocken, wie wenig ihre Affäre ihn letztlich berührte.
    Wenn er Vanessa wirklich geliebt hätte, wenn er zutiefst überzeugt gewesen wäre, dass sie die richtige Frau für ihn war, hätte er eigentlich untröstlich sein müssen. Doch das war er nicht. Stattdessen fühlte er sich nach den Ereignissen der vergangenen Monate wie betäubt. Die Verwechslung der Schmuckstücke, die Komplikationen, als er versucht hatte, den Ring zurückzubekommen – es war alles so ein Durcheinander gewesen, dass er bisher keinen Sinn darin erkennen konnte.
    Aber eins wusste er: Er musste stark sein für Daisy und er durfte nicht davon träumen, was hätte sein können.
    Er erledigte die letzten Aufgaben einer langen Woche an der Universität. Dann verließ er den Campus und nahm ein Taxi zum Elternhaus von Daisys Freundin Tanya. Dort ging Daisy jeden Tag nach der Schule hin, bis Ethan mit der Arbeit fertig war.
    Er klopfte an die Haustür, und Janice, Tanyas Mutter, öffnete ihm. «Ach, hallo Ethan, komm rein. Ich hole Daisy. Die Mädchen spielen oben.»
    Ethan trat ins Haus. Er wusste, was nun kommen würde. Sobald die Mädchen unten waren und Daisy ihre Siebensachen zusammengesucht hatte, würde Janice versuchen, ihn zu überreden, zum Essen zu bleiben. Auch wenn sie es nie sagte, wusste Ethan, dass Janice ihn für einen hilflosen alleinerziehenden Vater hielt, der seine Tochter nicht verstehen und ihr erst recht keine vernünftige Mahlzeit kochen konnte.
    Kaum kamen die Mädchen ins Zimmer gepoltert, da schaute Janice ihn an und lächelte. «Ihr bleibt doch zum Essen, oder? Wir haben reichlich.»
    Bedauernd schüttelte er den Kopf. «Vielen Dank, aber Daisy und ich haben heute Abend schon was vor.»
    Ethan hatte einen netten Abend für sie geplant. Erst wollte er Daisys Lieblingsessen kochen, dann würde er ihr erlauben, lange aufzubleiben, Naschkram zu futtern und einen Film zu gucken, den sie sich aussuchen durfte.
    Janice nickte. «Dann vielleicht ein andermal?», schlug sie vor, mit einem Anflug von Hoffnung in der Stimme. Ethan fragte sich, ob sie sich vielleicht in ihn verguckt hatte – schließlich war er wieder frei. Hoffentlich nicht. Noch mehr Probleme mit Frauen konnte er im Moment überhaupt nicht gebrauchen.
    «Können wir los?», fragte er Daisy. Sie nickte und lächelte zustimmend.
    Sie verließen das Haus und machten sich zu Fuß auf den Heimweg. «Und wie war dein Tag?», fragte Daisy.
    Ethan griff nach ihrer Hand. «Ganz gut. Aber das Beste daran ist, dass heute Freitag ist und dass ich den Abend mit einem ganz besonderen Mädel verbringen werde.»
    «Und wer ist dieses ganz besondere Mädel?», fragte Daisy mit einem Seitenblick.
    «Hm, ich weiß nicht … lass mich mal überlegen», sagte er scherzhaft, denn er dachte, sie wolle ihn
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