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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's
Autoren: Holly Greene
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vorne an der Backwarentheke steht ein Kunde, der macht mich ganz fertig.»
    Terri runzelte die Stirn. «Worum geht’s denn?»
    «Ach, er beschwert sich über das Brot an der Theke, er sagt, es wäre alt.» Sie schüttelte müde den Kopf. «Ehrlich, ich weiß nicht, was er hat.»
    «Alt? Aber wir backen doch jeden Morgen alles frisch.»
    «Ich weiß, das habe ich ihm auch gesagt, aber ich glaube, er ist einfach ein Arschloch.» Jen grinste. «Sieht allerdings ganz gut aus, aber das ist ja keine Entschädigung.»
    Terri kniff die Augen zusammen. Ob der Mann nun gut aussah oder nicht, für Unfreundlichkeit ihren Mitarbeiterinnen gegenüber gab es keine Entschuldigung.
    «Wie auch immer, er behauptet, das Brot, das er haben will, sei nicht frisch, und er will mir einfach nicht glauben, dass alles, was wir verkaufen, von heute ist.» Jen legte die Hand an die Stirn. «Er geht gar nicht auf das ein, was ich sage, sondern er will unbedingt die Geschäftsführerin sprechen. Könntest du dich um ihn kümmern?»
    «Oh Mann!» Terri spürte, dass sie heftige Kopfschmerzen bekam. Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab, schob eine entflohene Haarsträhne unter ihre Kochmütze und machte sich bereit. Sie hatte das gute Gefühl, dass sie selbstbewusst und kompetent aussah. «An der Backwarentheke, sagst du?»
    Jen nickte. «Tut mir leid.»
    Mit ihrem schönsten Manager-Lächeln verließ Terri die Küche und steuerte direkt auf die Backwarentheke vorn im Restaurant zu. Als sie jedoch sah, wer davor wartete, blieb sie abrupt stehen.
    «Ethan?» Sie schnappte nach Luft. «Was machen Sie denn hier? Und Daisy ist auch da. Schön, euch zu sehen, aber was … ich glaube, da muss ein Irrtum vorliegen.» Unsicher warf sie einen Blick zur Küche zurück. «Ich meine, meine Kellnerin hat gesagt, ein Kunde würde sich beschweren.»
    Ethan sah sie an. Sein schönes Gesicht war ernst und ausdruckslos. «Ja. Wie ich schon erklärt habe, ich bin mit diesem Brot hier überhaupt nicht zufrieden.» Sein strenger Ton erschreckte Terri, aber dann fiel ihr auf, dass Daisy sich anscheinend ein Lächeln verkniff.
    «Okay. Also, das tut mir leid», erwiderte sie mechanisch, während sie überlegte, warum er so förmlich war. «Wo liegt denn das Problem?»
    Die Situation erschien ihr völlig unwirklich. Warum waren Ethan und Daisy nach allem, was geschehen war, wieder in Dublin und beschwerten sich ausgerechnet über Brot aus der Backstube des Stromboli?
    «Das ist nicht frisch.» Ethan zeigte auf das Sauerteigbrot,
ihr
Sauerteigbrot.
    «Natürlich ist das frisch», entgegnete Terri abwehrend. Und sie musste es ja wissen, denn sie hatte den größten Teil des Vormittags damit zugebracht, es zu backen.
    Daisy fing an zu kichern, und Terri hatte das Gefühl, dass die beiden sich einen sonderbaren Spaß mit ihr erlaubten.
    «Jetzt frag sie schon, Dad!», platzte das Mädchen heraus und warf ihrem Vater einen raschen Blick zu.
    Terri sah das Kind an. Was ging hier vor? Was sollte Ethan sie fragen?
    «Also», begann Ethan, und jetzt lag ein Lächeln auf seinem Gesicht, «ich wollte fragen, ob vielleicht die Möglichkeit besteht, dass Sie frisches Brot backen.»
    «Ich verstehe nicht.»
    «Vielleicht … nur für mich?», fügte er vielsagend hinzu, und Terris Herzschlag setzte kurz aus, denn ihr war sofort klar, worauf er anspielte.
    Eine Frau, die Brot für ihn backte.
    Und, wichtiger noch, eine Frau, die verstand, was er sagen wollte.
    Sie schluckte.
    «Sie … ihr … du … möchtest, dass ich … Brot für dich backe», sagte sie mit einer Stimme wie ein Roboter. War das hier Wirklichkeit, oder halluzinierte sie?
    «Ja, und für Daisy auch. Wenn du möchtest, heißt das.» Ethans Stimme war jetzt leise, und Terri hob den Kopf. Seine blauen Augen schauten sie sanft und hoffnungsvoll an, als ihre Blicke sich trafen. «Ich weiß, dass ich in London lebe, könnte ein Problem sein, aber ich bin sicher, dass wir Wege finden werden, wie wir das Brot frisch halten können.»
    Terri fühlte sich wie in einem merkwürdigen Traum. Sie verstand gar nichts mehr. Sie hörte wohl, was Ethan da sagte, verstand auch genau, worum er sie bat, doch sie konnte es nicht glauben. So etwas passierte
ihr
doch nicht. Seit acht langen Jahren hatte sie ihr Leben mit niemandem mehr geteilt.
    Sie sah Ethan in die Augen und wusste weder, wie das alles so plötzlich gekommen war, noch, wo es hinführen würde. Aber sie wusste, dass es ihr gefiel.
    Terri lächelte den Mann an, in
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