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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's
Autoren: Holly Greene
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bekümmert. «Na ja, aber immerhin hat er noch den goldenen Schuh.»

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Kapitel 47
    Daisy lag im Wohnzimmer auf dem Fußboden und malte ein Bild. Es war ein schöner, fauler Samstagnachmittag. Ihr Vater war eben joggen gewesen und stand jetzt unter der Dusche, und sie genoss die Ruhe und den Frieden.
    Allerdings fand sie, dass die letzte Zeit ganz schön komisch gewesen war. Ihr Vater hatte versucht, so zu tun, als wäre alles wieder normal, und war in seinen Alltag zurückgekehrt, als wäre die ganze Sache mit dem Ring nie passiert.
    Sie hatten ihre gemeinsamen Aktivitäten an den Wochenenden wieder aufgenommen und über Rachel oder Vanessa nicht mehr gesprochen. Obwohl Daisy versuchte, die Worte ihres Vaters zu beherzigen und zu vergessen, was in Dublin geschehen war, war sie immer noch überzeugt, dass er die falsche Entscheidung getroffen hatte. Er hätte versuchen sollen, sich mit Rachel zu versöhnen, denn es war offensichtlich – für Daisy jedenfalls –, dass die beiden zusammengehörten.
    Manchmal ertappte Daisy ihren Vater dabei, wie er in seinem Zimmer saß und den Ring betrachtete. Sie wusste, dass er traurig war, aber sie wusste nicht, ob er an Vanessa dachte oder an Rachel oder sogar an beide.
    Sie verstand nicht alles, was geschehen war, und sie wünschte, ihre Mutter wäre noch da und könnte es ihr erklären. Andererseits, wenn ihre Mum noch da wäre, wäre das alles ja gar nicht passiert, oder? Daisy seufzte. Sie hörte ständig, sie sei ein kluges Mädchen, aber manchmal fand sie, dass die Erwachsenen – und ganz besonders ihr Dad – sich das Leben viel zu kompliziert machten.
    In diesem Moment klingelte das Telefon, und Daisy stand auf, weil sie auf dem Display nachsehen wollte, wer anrief. Aber weil sie die Nummer nicht kannte, ließ sie den Anrufbeantworter drangehen. Ihr Dad sagte immer, so solle sie es machen, wenn er nicht selbst abnehmen konnte. Trotzdem blieb sie in der Nähe, um die Nachricht zu hören. Es war eine Frauenstimme, und sie klang ein bisschen gehetzt.
    «Hallo, Ethan, hier ist Rachel», sagte die Stimme, und Daisy spitzte die Ohren. «Sind Sie da?» Die Stimme machte eine Pause, wartete ab. «Gut, dann sind Sie wohl unterwegs», fuhr sie fort. «Ich wollte nur sagen, es tut mir sehr leid, was da passiert ist.» Rachel lachte nervös. «Sie können sich bestimmt vorstellen, dass mir das alles furchtbar peinlich war, vor allem, dass ich es auf diese Art erfahren habe. Aber ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich es an Ihnen ausgelassen habe, dabei waren Sie doch so liebenswürdig und haben versucht, mir Kummer zu ersparen und … Jedenfalls hoffe ich, dass es Ihnen gutgeht und Daisy auch. Terri hat mir von Vanessa erzählt und … Ach, ich wollte mich einfach bei Ihnen entschuldigen.»
    Beim Klang von Rachels Stimme war Daisy innerlich ganz warm geworden. Ja, Rachel war die richtige Frau für ihren Vater, das wusste sie einfach! Ohne nachzudenken, griff sie nach dem Hörer und sagte: «Rachel, hallo.»
    «Daisy? Hallo, mein Schatz! Wie geht’s dir denn?»
    «Gut, danke.»
    «Ist dein Vater da? Ich war nicht sicher, ob …»
    «Er duscht gerade», erklärte Daisy. «Ich bin froh, dass Sie anrufen, er freut sich bestimmt sehr, von Ihnen zu hören.»
    «Ach, das ist schön. Ich glaube, ich war ein bisschen unhöflich zu ihm, als ihr letztes Mal in Dublin wart.»
    «Ich weiß. Sie waren wütend, wegen dem Ring. Ich bin auch manchmal wütend. Zum Beispiel vor ein paar Tagen, da hat meine strenge Klavierlehrerin mir ein ganz schweres Stück gegeben, das konnte ich gar nicht spielen.»
    Rachel lachte. «Ja, so ist das manchmal. Also, es war schön, mit dir zu sprechen, Daisy, und richte deinem Vater aus, dass ich mich nach ihm erkundigt habe und dass es mir leidtut. Ich bin wirklich froh, dass er den Ring wieder hat. Ach, und …» Rachel stockte, und Daisy war neugierig, was sie noch sagen wollte. «… erinnerst du dich noch, wie du gesagt hast, dass der Ring den Weg zur richtigen Frau findet?»
    «Klar.» Daisy grinste, denn jetzt würde alles gut werden. Rachel verstand sie, und bestimmt rief sie an, weil sie mit ihrem Vater zusammen sein wollte.
    «Ich wollte dir noch sagen, dass ich auch nicht die richtige Frau war, Daisy. Der Ring hat mir nicht gepasst. Ich musste ihn ändern lassen.»
    Daisy erschrak. «Was? Aber das kann doch nicht sein. Vanessa ist die Falsche. Mein Dad weiß das jetzt und –»
    «Daisy, was machst du denn da? Mit wem
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