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Ich mag dich wie du bist

Ich mag dich wie du bist

Titel: Ich mag dich wie du bist
Autoren: Francesco Gungui
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geben.
    Alice: Und wen würdest du wählen?
    Luca: Ich gehe nicht zur Wahl, ich habe gerade einen Blog eingerichtet, um ein paar Leute zusammenzutrommeln, die auswandern wollen. Schau mal rein, ichgehinsexil.blogspot.it
    Alice: (Lächelnder Smiley) Was ist mit heute Abend?
    Luca: Treffen wir uns hier?
    Alice: Ich weiß nicht …
    Luca: Martina, Roby und ich treffen uns um halb acht beim Chiringuito, dann ziehen wir zusammen los, ich habe gehört, dass Daniele etwas früher hingeht, weil er dort die Musik auflegt, gehst du nicht mit ihm?
    Alice: Nein, wir treffen uns später.
    Luca: Dann komm doch mit uns.
    Marys Zuhause ist eine Supervilla mit Garten und Blick aufs Meer. Vom Tor führt ein von Fackeln beleuchteter Kiesweg zum Haus. Alles ist perfekt organisiert. Draußen stehen Tische mit Essen, außerdem zwei große Zelte, falls es regnen sollte, und jede Menge Kellner laufen mit Tabletts voller Gläser herum.
    »Eine kleine Party unter Freunden«, meint Roby ironisch und schnappt sich bei einem Kellner drei Gläser Prosecco.
    Viele Gäste sind bereits eingetroffen, die meisten elegant gekleidet, mit Schlips und Anzug oder im Abendkleid. Martina und mir wird erst in diesem Augenblick klar, dass unsere Kleidung vielleicht etwas unpassend ist.
    Wir tragen beide Jeans, ich mit Sandalen und einer hübschen Bluse, Martina mit hochhackigen Schuhen, einem Top mit gekreuzten Bändern am Rücken und einem sehr tiefen Ausschnitt.
    Ich bin geschminkt, Martina nicht. Aber bei so einer Oberweite braucht man auch kein Make-up.
    Luca trägt ebenfalls Jeans, aber mit einem weißen Hemd und einer schwarzen Jacke, selbstverständlich ohne Krawatte. Ich habe ihn noch nie so gut angezogen gesehen.
    »Marti, Ali!«
    Mary läuft uns mit hoch erhobenen Armen fröhlich entgegen.
    »Gefällt es euch?«
    Sie trägt ein langes Abendkleid aus roter changierender Seide. Der Ausschnitt endet praktisch unterhalb des Busens, während sie hinten bis zum Po völlig nackt ist. Über dem Hintern endet eine weiße Perlenkette mit einer Art glitzerndem Medaillon.
    »Na, da hast du dir aber einfach den erstbesten Fummel aus dem Schrank gegriffen«, meint Roby und hebt sein Glas, als wollte er ihr zuprosten.
    »Etwas Bequemes halt, zum Tanzen!«
    »Ja genau, das oder ein Bademantel.«
    »Blödmann! Also, wir haben ein supertolles Catering, es gibt von allem mehr als genug, nur Fingerfood und Alkohol bis zum Abwinken, also lasst es krachen!«
    Das ist genau die Sorte von Überschwang, die mich normalerweise richtig runterzieht. Wenn jemand zum Beispiel zu einem sagt: »Los, lasst uns mal so richtig Spaß haben!« oder ähnliche Aufforderungen. Aber Mary ist eben so und daher bin ich bereit, ihr das nicht übel zu nehmen. Roby kann sich allerdings nicht bremsen.
    »Oh ja! Toll! Was für eine Superparty!«, ruft er mit piepsender Frauenstimme, aber Mary ist schon weg, jemand hat sie mit sich fortgezogen, und jetzt scheint sie dasselbe zu einer Gruppe Girls zu sagen, die aussehen, als kämen sie gerade von einem besoffenen Friseur, der in den Achtzigerjahren ins Koma gefallen und heute Morgen erst wieder aufgewacht ist.
    Die Tische biegen sich tatsächlich unter jeder Art von Essen, und Mary hatte recht, es gibt nur Fingerfood, das heißt Miniportiönchen in Minigläsern mit winzigen Löffelchen. Martina und ich schnappen uns ein paar grüne Dinger mit irgendwelchen roten Kügelchen darauf. Roby hat sich schon vier davon reingezogen, das kann man an den leeren Gläsern in seinen Händen abzählen.
    »Das ist lecker«, sagt Luca.
    »Was ist das?«, fragt Martina leicht angewidert.
    »Was das Grüne ist, weiß ich nicht, aber das Rote sind Lachseier.«
    »Ist das Kaviar?«
    »Nein, echter Kaviar ist vom Stör, aber das hier ist trotzdem gut, na ja, wir begehen zwar gerade Völkermord und haben den Tod von Dutzenden Fischbabys auf dem Gewissen, aber sie sind einfach lecker.«
    Martina stellt ihr Gläschen auf den Tisch zurück und wendet sich einer bescheideneren Platte mit Minipizzen zu, während ich wagemutig die Lachseier probiere. Danach fressen wir uns an den Tischen durch, probieren von allem und trinken dazu Prosecco, den Roby immer wieder von den Tabletts holt, sobald unsere Gläser leer sind. Es gibt wirklich alles, was man sich vorstellen kann, aber nach einer Stunde habe ich immer noch den Eindruck, so gut wie nichts gegessen zu haben, während der Prosecco allmählich zu wirken beginnt. Fingerfood wurde wohl von einem Haufen boshafter,
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