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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)
Autoren: Herfried Loose
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Eintreten erklang samtweich der Gong. Die Inhaberin lächelte uns aus dem Hintergrund freundlich nickend zu. Zielstrebig zog mich Conny am Arm hinter sich her zu einem Ständer mit Bademänteln. Es waren Prachtstücke und das Wort Bademantel schien mir irgendwie unpassend zu sein. Conny hatte bereits das erste Modell in Händen und hielt es gegen das Tageslicht.
        »Wow!«, entfuhr es mir.
        »Los, zieh mal über!«
    Ich legte Handtasche und Pulli ab und zog das gute Stück über. Klasse , dachte ich und baute mich vor dem bodentiefen Spiegel in der Ecke auf, wo ich mich begeistert von allen Seiten betrachtete. Er war glockenförmig geschnitten und richtig lang, er endete   eine Handbreit über den Knöcheln. Die Applikationen bestanden aus kleinen, seidigen Horoskopzeichen. Sie wirkten magisch und geheimnisvoll. Eine große Kapuze mit seidigem Saumbesatz rundete das Bild ab. Das flauschige Frottee war apricôtfarben und die Kanten waren mit einem dunkleren Seidenbesatz versehen. Ich war hingerissen! Der Preis war auch nicht von schlechten Eltern. Aber das musste jetzt sein. Conny schaute bereits nach weiteren Stücken.
       »Lass es gut sein, Conny!«, strahlte ich. »Den hier nehme ich, oder keinen! Ich habe mich entschieden.«
       »Du kannst doch nicht gleich den ersten nehmen«, maulte sie in gespieltem Ernst, »da macht das Einkaufen ja gar keinen Spaß.«
       »Na gut, dann lass uns noch nach passenden Pantoffeln schauen.«
       Die Inhaberin kam uns mit einem Paar in der Hand entgegen. »Die gehören dazu«, sagte sie freundlich und ich schaute sprachlos auf die genau dazu passenden Badepantoffeln.
       Conny war schon bei den Dessous stehen geblieben und hielt ein Ensemble eines hauchdünnen Bett-Equipments in der Hand. 
       »Nein, danke!«, wehrte ich lachend ab, »das brauche ich nun wirklich nicht!«
       »Wieso? Hast du noch nie etwas von der besonderen Menschengattung der Kurschatten gehört?«
       »Ja klar, Conny, da steh' ich drauf. Pack weg! Du bist wohl verrückt!«
       »Na, dann eben nicht!« Ich zahlte und wir schoben wieder raus auf die Straße, ins helle Sonnenlicht.
       »So, und zur Feier des Tages lädst du mich jetzt auf ein schönes Eis ein. Der Italiener hat schon die Stühle rausgestellt!« Conny war bereits in Richtung Eissalon unterwegs.
       Ehe wir es uns versahen, hatten wir einen schönen Platz in der Sonne gefunden und bekamen jeder einen mittelgroßen Eisbecher.
       »Du wirst mir fehlen. Wie soll ich bloß drei Wochen ohne dich aushalten?« Conny sah mich an und knabberte an ihrer Eiswaffel. »Du vergisst nicht, mich anzurufen, ja? Ich will alles wissen!«
       Ich versprach es. Sie war zufrieden, fragte aber dennoch besorgt: »Wird Peti zurechtkommen?«
       »Da brauche ich mir zum Glück keine Sorgen zu machen. Er will noch so vieles im Garten erledigen und Kochen kann er ja auch fantastisch, besser als ich.«
       »Das meine ich ja auch nicht!« Conny setzte eine verschwörerische Miene auf.
       »Soll ich ihn beschatten lassen?«
    Ich lachte schallend. »Beschatten lassen, wozu das denn?«
       »Na, du bist gut. Männer solange ohne Aufsicht zu lassen, das ist ja schon mehr als fahrlässig!« Sie drohte mir mit dem Zeigefinger.
       »Du willst bloß, dass ich hier bleibe. Ich durchschaue dich«, entgegnete ich ein wenig lahm.
       Als wir uns voneinander verabschiedeten, versprach ich ihr, sie regelmäßig anzurufen, um sie auf dem Laufenden zu halten.
     
     
     

Kapitel 2
     
    Da stand ich nun mit meiner Reisetasche und dem Beautycase im Büro der Kurklinik. Ich machte die erforderlichen Angaben und erhielt meinen Zimmerschlüssel. Das Gepäck sei schon mit dem Transferservice angekommen, hieß es und stünde im Gepäckraum bereit. Na toll, dachte ich, hätte ja auch schon auf dem Zimmer sein können. Ich vergaß natürlich, dass ich keinen Hotelaufenthalt gebucht hatte, sondern eine Kur antrat. Es war Freitag, später Nachmittag, und ich hatte gut siebeneinhalb Stunden Zugfahrt hinter mir. Ich war ein wenig erschöpft, aber gleichzeitig auch sehr angetan von der angenehmen Umgebung und dem ersten Eindruck der Kurklinik selbst.
       Ich beschloss, erst einmal mein Zimmer anzusehen und in Besitz zu nehmen. Ich schaute auf den Schlüssel, Nummer 213 stand auf dem Anhänger. Alles war sehr gut ausgeschildert, und ich fand mein Zimmer umgehend im rechten Flügel des zweiten Stocks, mit schöner Aussicht auf den umgebenden
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