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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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Rückzug nur noch größere Leidenschaft in uns auslösen. Und Leidenschaft besitzt nun einmal den »Vorzug«, die schlechten Signale herauszufiltern und nur die guten zu übermitteln.
    Verteidigung durch Angriff
    Manchmal wird ein Partner, der Angst vor Zurückweisung hat und die Unsicherheit junger Liebe empfindet, beschließen, eine Beziehung sehr früh zu beenden. Eine Person, die das macht, ist entweder in einer sehr unsicheren Phase seines oder ihres Lebens oder leidet immer noch an einer zuvor kaputtgegangenen Beziehung. Indem man die Schlüsselrolle des Abweisenden wählt, erlangt man sofort Macht und braucht selbst keine Angst mehr vor einer Zurückweisung zu haben. Aber man verbaut sich auch die Möglichkeit, wahre Intimität zu finden.
    Der Angriff: Werbeverhalten
    Gewöhnlich definieren wir Werbung als eine Ansammlung von »Ritualen«, die geschaffen wurden, um Liebe zu suchen und auszudrücken. Ich glaube, daß Werbung noch ein anderes entscheidendes Ziel hat, und das hat mit interpersoneller Macht zu tun.
    Ich habe schon erklärt, daß der Verlust unserer emotionalen Kontrolle an einen neuen Partner sowohl Angst als auch Leidenschaft erzeugt. Jetzt müssen wir verstehen lernen, wie man diese Gefühle anwenden kann, um den neuen Partner unter unsere emotionale Kontrolle zu bringen. Unsere stärkste Waffe in dieser Kampagne ist unsere Fähigkeit, anziehend zu sein. Sowohl bewußt als auch unbewußt verfügen wir über unzählige Taktiken, die uns so wundervoll und unwiderstehlich wie möglich aussehen lassen. Indem wir schauspielerische Leistungen erbringen, die eines Laurence Olivier würdig wären, bieten wir den geliebten Personen glänzende Versionen von uns an.
    Das vorteilhafte Selbst
    Getrennt voneinander fragte ich Laura und Paul, ob sie bewußt versucht hätten, sich einander so attraktiv wie möglich zu präsentieren.
    Laura:
    Â»Als ich Interesse an Paul entwickelte, putzte ich mich an Tagen, an denen Mitarbeiterbesprechungen stattfanden, richtig heraus. Statt zwei Knöpfen ließ ich drei an meiner Bluse offen, trug einen Extraspritzer Parfüm auf und kämmte mein Haar ein wenig unordentlich. Dann setzte ich mich neben ihn oder ihm direkt gegenüber an den Tisch. Ich lauschte seinen Bemerkungen sehr aufmerksam, nickte, wenn er eine Feststellung machte, lächelte, wenn es angemessen schien. Ich war schamlos!« (Sie lachte.)
    Paul:
    Â»Als es offenbar wurde, daß Laura Interesse an mir hatte, fing ich an, mir Sorgen über mein Aussehen zu machen. Das ist ein Punkt, über den ich normalerweise nicht nachdenke. Mein zurückweichender Haaransatz störte mich plötzlich. Ich versuchte, mein Haar so zu kämmen, daß er bedeckt war. Ich las tatsächlich in Illustrierten die Anzeigen für Haarwuchsmittel. Und ich kaufte mir einen neuen italienischen Anzug, der besser paßte als meine ausgebeulten Hosen aus dem Kaufhaus.«
    Gut auszusehen oder – genauer – so auszusehen, wie die geliebte Person es anscheinend möchte, ist ein Grundritual der Werbung. Wenn Laura ein Auge auf einen anderen Typ geworfen hätte – zum Beispiel einen Hardrockmusiker –, dann hätte sie sich für einen Ledermini und eine Punkfrisur entschieden. Der Punkt ist der, daß wir versuchen, unsere Attraktivität auf die Menschen abzustimmen, die wir begehren, um ihnen so zu zeigen, wie anpassungsfähig wir sind.
    Das gebildete Selbst
    Deborah verfuhr nach einem anderen klassischen Werbungsritual.
    Â»Existentialismus war ein besonderes Steckenpferd von Jonathan, und ich wollte bei diesem Thema nicht zu ignorant wirken. Deshalb kaufte ich mir ein paar Bücher über zeitgenössische Philosophie und machte mich schlau. Es war ziemlich mühsam, aber das war es wert. Als Jonathan während eines unserer Dinner ›existenzialistisch‹ redete, machte ich wie zufällig Bemerkungen über Sartre und Kierkegaard und das ›authentische Sein‹ und so weiter. Er konnte es nicht glauben. Das war auch die erste Nacht, in der wir uns liebten.«
    Wenn wir vorhaben, eine geliebte Person für uns zu gewinnen, ergründen wir zuerst, was ihn oder sie am meisten bewegt und interessiert. Dann zeigen wir, daß wir diese Interessen teilenkönnen. Das muß nichts Intellektuelles sein. Faszination bezüglich der Arbeit oder der Hobbies der Person auszudrücken
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