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Ich knall euch ab!

Ich knall euch ab!

Titel: Ich knall euch ab!
Autoren: Ravensburger
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Schlüsselring habe ich einen Nagelklipp. Der Ring war vorne in der Hosentasche. Ich sage zu Paul, dass er mir den aus der Tasche ziehen soll. Und gerade als Paul seine Hand bei mir in der Tasche hat, muss natürlich das Licht wieder angehen.
    Dustin Williams
    Man hörte so ein Summen, und die Lampen, die noch nicht zerschossen waren, wurden langsam wieder hell. Das hat einige Minuten gedauert. Ich wusste, dass Sam irgendwo neben mir lag, also habe ich mich umgedreht, bis ich ihn sehen konnte. Er war blass, sein Gesicht schmerzverzerrt. Seine Hosenbeine waren von oben bis unten voller Blut, auf dem Boden daneben dunkelrote Blutlachen. Ich bin ja keine Ärztin, aber ich hatte das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er verblutet war.
    Beth Bender
    Als das Licht wieder anging, wollte Paul sofort seine Hand aus meiner Tasche ziehen. »Nein«, habe ich geflüstert, »nimm den Nagelklipp!« Und er hat es geschafft. Gary und Brendan waren so beschäftigt, auf die Kamera da oben zu starren, dass sie das gar nicht mitbekommen haben. Schwein gehabt.
    Dustin Williams
    Als das Licht wieder an war, haben sie von oben noch ein dünneres schwarzes Kabel durch das Loch geschoben. Am Ende hing so ein kleines, schwarzes, rundes Ding. Ungefähr so groß wie diese Mikrofone, die man sich an den Kragen stecken kann. Dann wurden die Turnhallenlautsprecher wieder angestellt, und eine ruhige Stimme sagt: »Brendan? Gary?« Brendan fing sofort an auf das kleine Mikrofon zu schießen. Man spürte deutlich, ihm gefiel das nicht, wie die Sache sich entwickelte.
    Deirdre Bunson
    Das war nicht derselbe wie vorher. Der jetzt sprach, war echt ruhig, ein Profi. Er sagte Brendan und Gary, dass man, selbst wenn sie es schaffen würden, das Mikro kaputtzuschießen, einfach ein anderes runterlassen würde. Zuerst war Brendan total außer sich, aber dann hat er sich beruhigt. Nehme an, ihm ist klar geworden, dass er die Sache immer noch in der Hand hatte.
    Dustin Williams
    Dann sprachen Brendans Eltern über den Lautsprecher. Das war ganz furchtbar. Seine Mutter weinte. Sein Vater hörte sich an, als ob er grässliche Schmerzen hätte. Beide flehten ihn an, er solle aufhören, er solle aufgeben. Sie sagten, wie sehr sie ihn liebten und dass sie ihm helfen wollten, und wie schlimm es sei, anderen Menschen wehzutun, und warum er nie mit ihnen über seine Probleme gesprochen hätte. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, weil er die Maske aufhatte. Aber das hätte ich wirklich gern gesehen.
    Chelsea Baker
    Als Nächste kam Garys Mutter dran. Sie versuchte zu sprechen, aber ihre Stimme überschlug sich, und sie konnte nur noch heulen. Dann kam wieder dieser Unterhändler und fing an zu erklären, dass die beiden nicht nur die Leute in der Turnhalle treffen würden, sondern auch ihre Familien. Dass sie das Leben ihrer Eltern zerstören. Brendan ging zu Sam Flach rüber, der immer noch am Boden lag und blutete. Er blickte zu der kleinen Kamera rauf und fragte, ob der Unterhändler ihn sehen könnte. Das Kabel drehte sich ein wenig, und der Typ sagte Ja. Brendan fragte, ob sie das viele Blut sehen könnten, das aus Sams Beinen laufe, und der Unterhändler sagte Ja. Brendan kniete sich hin und hielt den Lauf seines Gewehrs direkt an Sams Ohr und sagte, wenn sie nicht auf der Stelle die Kamera und das Mikro entfernen würden, würde er Sam eine Kugel in den Kopf jagen. Und gleich darauf schwebten die Kamera und das Mikrofon wieder nach oben.
    Allison Findley
    Paul hatte den Nagelklipp, aber jetzt, wo das Licht wieder an war, konnten Brendan und Gary uns sehen. Ich habe zu Gott gebetet wie noch nie, dass das Licht wieder ausgehen soll.
    Dustin Williams
    Ich glaube eigentlich nicht an Wunder, aber seit diesem Abend glaube ich auf jeden Fall an Engel. Nur dass man nie weiß, wer sie sind oder welche Form sie annehmen. Wenn Allison Findley ein Engel sein konnte – wer dann nicht?
    Dick Flanagan
    Ich hörte ein schreckliches Stöhnen. Allison kniete über Sam, und zuerst dachte ich, sie quält ihn irgendwie. Aber sie hatte ihren Gürtel abgenommen und um Sams Oberschenkel geschnallt, und jetzt zog sie ihn ganz fest zu, um ihm die Adern abzubinden. Brendan schrie sie an, sie solle damit aufhören. Allison sagte Nein, ohne ihn auch nur anzusehen. Brendan ging zu ihr und drohte, er werde sie töten, wenn sie Sam nicht sofort in Ruhe lassen würde. Allison sah zu ihm auf und sagte: »Jetz hör mir mal gut zu, Brendan. Ich weiß, dass es dir egal ist, ob
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